Beiträge von tortitch

    Vor vielen Jahren, als meine Tochter getauft werden sollte, lud die Pastorin zu einem Vorgespräch ein. Danach und als die Taufe immer näher rückte, wurde ich von Tag zu unruhiger, weil ich glaubte, dem Vorgespräch müsse das eigentliche Gespräch folgen, bis meine Frau mich über die Sachlage aufklärte. Ein beschämender Erkenntnisprozess... oder beschämende Erkenntnis? Irgendwie so...

    1. Spannung wird total überschätzt. Meine Lieblingsromane sind in puncto Spannung gleichsam im Minusbereich.

    2. Es gibt so viele Sorten von Spannung. Irgendwas ist immer dabei.

    3. Die alten Columbo-Filme: Man weiß sofort, wer der Täter ist, man kennt das Underdog-vs-Upperclass-Schema, man weiß, dass Columbo den Fall lösen wird. Und? Trotzdem gern geguckt.

    Es gab viele verschiedene Meinungen zu meiner Geschichte und darüber hinaus habe ich den Abstand zur ihr verloren. Ich konnte nicht mehr beurteilen, was darin taugt und was nicht. Daraufhin habe ich mehrere Monate lang diese Kurzgeschichte nicht mehr angucken können und musste erst einmal herausfinden, wo mein Problem liegt. Fazit: Kritik und Feedback gerne, aber lieber in Maßen und von einer Person, anstelle von zwanzig.

    Sehe ich auch so. Mit dem Einholen von Feedback muss man vorsichtig sein. Nicht zu oft, dosiert und erst dann, wenn man sich seiner Sache schon einigermaßen sicher ist.

    Ich kann leider so überhaupt gar nichts Konstruktives dazu beitragen, obwohl ich das Problem nur zu gut kenne. Meine Romane sind IMMER viel zu kurz. Es ist zum Verzweifeln. Und wenn dein Text, Peter, jetzt noch zu kurz ist, dann kann man da - befürchte ich - auch nichts mehr retten.

    Das ist wohl so. Ich habe auch nur meine Perspektive beschrieben. Kann natürlich sein, dass meine Zusendungen als solch ein wahnsinniger Mist gesehen wurde, wenn ich keine Antwort bekam.

    Ich finde grundsätzlich die Diskrepanz schwer auszuhalten. Auf der einen Seite fühle ich mich winzig klein, weil ich einer von 100 Billionen bin, der der Agentur was auf den Tisch packt. Auf der anderen Seite denke ich, dass ich es doch bin, der die produktive Leistung erbringt. Und manche Agenturen schreiben auf die Homepage, man möge es als Absage betrachten, wenn man kein Antwort bekommt. Nicht mal ein Antwort! Schon a bisserl respektlos. Gern träum ich davon, diesen Agenturen eine Mail zu schreiben: “Wenn Sie in den nächsten acht Wochen kein Manuskript bekommen, dann betrachten Sie das als Absage.”

    P.S.

    Am Anfang des Jahres habe ich von mir aus einen Agenturvertrag gekündigt. Da kam ich mir fast ein bisschen größenwahnsinnig vor.

    ah, Schwentinental!

    Ja, Loppos auf jeden Fall und natürlich Fresco. Da bin ich fast häufiger als zu Hause.

    Manchmal trifft es auch den Blauen Engel oder den Alten Mann. Oder gar das Bakelit, wo es immerhin den besten Kaffee Norddeutschlands gibt. In den letzten Jahren haben wir in Kiel ja eine ganz hübsche Auswahl bekommen. Aber leider ist ab Montag erstma Schluss. Das wird eine traurig-traurige Zeit.

    ja, manchmal kommt man von seinen kreativen Tauchgängen wieder an die Oberfläche und muss feststellen, dass da noch andere Leute im Café sitzen und einen heimlich angucken und unter dem fremden Blick sieht man dann natürlich selbst auch den peinlichen Eigenbrötler am Tisch sitzen, der irgendwie auf Schriftsteller macht. Das ist zutiefst schambesetzt. Aber was soll man machen...

    hatte übrigens mal ein paar Kapitel aus meinem letzten Roman gelesen (und aufgenommen) und bei YT reingestellt.

    Falls jemand mal reinhören möchte:

    Weitere Kapitel sind dort verlinkt.

    Wenn ich mal so fragen darf: Was bezweckst du damit? Also ich meine, da sich das so als Zwischending darstellt, hast du halt weder eine richtige Einsicht in die Gefühlswelt etc. des Filmprotagonisten, aber du kannst auch nichts "Allwissendes" beisteuern. Also mich würde es interessieren, wie sich das geschrieben anhört, weil wenn mir jemand einen Film erzählt, wirkt die Erzählung davon eher nicht so mitreißend, aber ich weiß natürlich auch nicht, was du schreibst :pop2

    Im Vordergrund steht das Experiment, das Bezwecken kommt später. Und IRGENDeinen Erzählmodus muss man ja sowieso haben.

    Hallo, Torsten, ich habe hin- und herüberlegt, aber zu so einer Erzählhaltung fällt mir bisher kein bestehendes Werk ein. Was gut für dich ist, oder? Aus der Idee lässt sich eine Menge machen, denke ich. Was zum Beispiel, wenn sich der so erzählte "Film" als Realität entpuppte? Spannend!

    Die Idee ist, dass sich die erzählte Handlung irgendwie in der (rudimentären) Handlung um den Erzähler spiegelt.