Hi Ben,
Kafkas Werke sind ebenso alt, aber stilistisch heute noch (für mich) brillant. Also das ist kein Argument. Wer Schwulst noch als Maßstab propagiert, hat entweder keine Ahnung, oder er plappert nur nach. Mich dünkt, das ist eine landestypische Eigenschaft, weil er als gesichert gilt in der Literaturwelt, ist man vermeintlich unangreifbar. Ich sage, selbst denken, lesen, Hirn einschalten.
Was verstehst du unter landestypischer Eigenschaft? Ich hab doch klar gemacht, dass Thomas allein im Vergleich zum älteren Bruder Heinrich einen ausgesprochen manierierten Stil hatte. Thomas Mann sollte man nicht als Vergleich zu irgendwas heranziehen. Wenn man's aber tut, muss man eben die von mir genannten Voraussetzungen berücksichtigen.
Fontane, der ja noch 30 Jahre vor Mann seine Effie Briest veröffentlichte, hat zwar auch einen zeittypischen, aber dennoch lesbaren Stil.