Beiträge von Ben Vart

    Herzlich willkommen, Ben. Na ja, Froscheschenkel in Knoblauch-Sahnesauce schmecken göttlich, würde der Elsässer sagen.;)

    Danke, Linda. Ich weiß, und bedaure, dass sie in Deutschland von der Gourmet-Liste gestrichen sind. 8)


    Aber du kennst die Geschichte von dem Gast in einem Berliner Restaurant: "Herr Ober, hamse Froschschenkel?"

    "Nee, ick loof imma so."

    Ich habe mich noch nicht vorgestellt, scheine aber bereits eine meiner besten Eigenschaften vorgeführt zu haben: Den Kopfsprung direkt in den Fettnapf.

    Wie auch immer, bisher habe ich es gehalten wie der Frosch, der in den Sahnetopf fiel: Solange strampeln, bis die Sahne steif ist, um dann herausspringen zu können.

    Von Hause aus bin ich Redakteur, habe viele Jahre als Polizeireporter in Berlin gearbeitet, genoss diese Zeit, genieße es jetzt aber auch, in Süddeutschland mit Hund und Computer im Grünen zu leben und Bücher zu schreiben.

    Mein erstes erschien bereits 1994 unter dem Titel "Achtung, hier spricht der Erpresser … Dagobert". Es war ein im Karin-Kramer-Verlag Berlin erschienener Realo-Fiction um den Kaufhauserpresser Dagobert.

    Hätte ich auf meine Eltern gehört und wäre tatsächlich Beamter geworden, wäre mir viel entgangen. Vielleicht hätte ich auch nie meinen Korsika-Thriller "Korsisches Erbe" geschrieben, bei dem es um die Jagd nach den Schatz von Tunis - den Rommel-Schatz - geht, der fast so legendär ist wie der Nibelungenhort.


    Hin wieder schalte ich den Computer aus. Dann habe ich die Wahl zwischen tauchen, geocachen, Pétanque spielen, Bogenschießen, fotografieren, wobei es durchaus auch Kombinationsmöglichkeiten gibt.

    So könnte sich jeder Paparazzo herausreden.


    Andererseits implementiert jedes Verstecken auch das Entdecken. Wer nicht gesehen werden will und sich doch in irgendeine Art von Öffentlichkeit begibt, kann sich nicht auf ein "Recht, ungesehen zu bleiben" berufen. Dieses Recht gibt es schlicht nicht. Insofern ist die "Enthüllung eines Pseudonyms" allein nicht verwerfelich, die Methoden, die angewandt wurden, unter Umständen jedoch durchaus.

    Du weißt schon, dass ein Paparazzo ein Fotograf ist? Also mit diesem Vergleich tatsächlich das falsche Bild projiziert wird?

    Und deine Unterstellung, so könne man sich herausreden … nun ja … ich lass das mal unkommentiert.


    Die Methoden, die Gatti angeblich anwendete, sind in dem Artikel nur ansatzweise genannt, entsprechen aber üblichen Recherchemethoden im Journalismus. Dass Frau Stokowski sie in einem Atemzug mit Stalker-Methoden nennt, qualifiziert sie nicht grade.

    Wenn aber im Zuge der Recherchen des Kollegen Gatti herauskam, dass bei besagter Autorin der Verdacht der Steuerhinterziehung aufkam, dann hat er ja sogar noch etwas Positives für die italienische Gesellschaft bewirkt.


    Wenn andererseits ein Günter Wallraff in Verkleidung recherchiert, Missstände aufdeckt und veröffentlicht, wird er gefeiert? Da scheint mir doch in der Meinung so mancher Bigotterie durchzuschimmern.

    Hmmm … als Journalist, der ich bin, sage ich mal so: Wer versucht, sich zu verstecken, lockt natürlich auch diejenigen an, die versuchen werden, dich aufzuspüren. Und die Journalistenschelte von Margarete Stokowski hört sich für mich fast schon neidvoll an, als missgönne sie dem italienischen Kollegen seinen durch Beharrlichkeit erreichten Erfolg.

    Ich weiß nicht, wie es in Italien juristisch gehalten wird. Aber zumindest in Deutschland wäre die Autorin eine relative Person der Zeitgeschichte, deren Persönlichkeit durch ihre Arbeit in der Öffentlichkeit auch besonderem Interesse durch die Medien unterliegt. Zu den relativen Personen der Zeitgeschichte zähle ich auch Journalisten im Zusammenhang mit ihrer öffentlichen Tätigkeit.

    Insofern ist es für mich durchaus legitim, auch einer seit vielen Jahren erfolgreichen (im Sinn von viel gelesenen und dadurch einer breiten Öffentlichkeit bekannten) Autorin hinterher zu recherchieren.

    Wer das grundsätzlich verhindern möchte, darf sich nicht in die Öffentlichkeit begeben.


    Hätte sich Frau Stokowski ebenso über Gerd Heidemann aufgeregt? Nein, nicht der Hitler-Tagebücher wegen, sondern wegen seiner Recherchereise über B. Traven Jahre zuvor? Auch Traven wollte unerkannt bleiben, dennoch versuchten viele, sein wahres Ich zu erkunden. Aufgeregt hat sich keiner. Gelauert, wer's sein könnte, haben … nun ja … viele.