Beiträge von lyrx

    gibt es auch keine Tantiemen für Wiederholungen oder ähnliches. Das ist auch bei solchen Konstellationen unüblich.

    Du bist sicher, dass Du nicht über den Tisch gezogen worden bist seinerzeit! Ich kann das nicht beurteilen. Ich finde es nur hochspannend, zu erfahren, wie das alles in Wirklichkeit abläuft ...

    Im Übrigen funktioniert auch das Filmgeschäft ein bisschen so.

    Leo Kirch zum Beispiel. Lebt zwar nicht mehr, war in dem Bereich aber sehr erfolgreich.


    Die Rechte an Deiner Verfilmung hast Du wahrscheinlich auch nie gehabt. Wahrscheinlich gibt es noch Fernsehrechte, und wenn er mal wieder im Fernsehen gezeigt werden sollte, kriegst Du Tantiemen. Wer verwaltet das? VG-Wort?

    Ich bin nicht repräsentativ, da stark "programmierlastig" und deshalb hier nicht nachahmenswert. Trotzdem als Seitenbemerkung, wie ich das mache, nach vielem, vielem Ausprobieren:


    Was das Dateiformat betrifft, habe ich mich schlussendlich für Markdown entschieden, dass ist ein sehr einfaches textbasiertes Format, welches man mit jedem Editor erstellen kann. Diese Datei ist also sehr einfach zu erstellen und eignet sich für mich ganz gut zum kreativen Schreiben. Man kann dann aus dieser Datei mit relativ geringem Aufwand andere Formate erstellen, z.B. Word-Dateien oder auch epub-Ebook-Dateien. Auch PDF geht und vieles andere mehr.


    Für die Versionung der Texte gibt es viele Versionierungswerkzeuge, die im Bereich Softwarentwicklung üblich sind. Die kann man für alle Texte verwenden, sobald die kein proprietäres Dateiformat haben (wie z.B. Word da muss man z.B. die word-eigene Versionsverwaltung verwenden). Kein proprietäres Format, das heisst dann, dass nicht viel mehr als der Text abgespeichert wird. Das ist bei Markdown sehr schön der Fall, und man ist dadurch nie an einen Hersteller oder an ein bestimmtes Programm gebunden.


    Das Konvertierungsprogramm heisst pandoc, es gibt aber bestimmt auch noch andere.

    Ich hatte anderswo bereits gefragt, wie ihr mit euren Büchern verfahrt, wenn die Rechte an euch zurück gefallen sind bzw. die Vermarktung durch den Verlag nicht mehr gegeben ist.


    Besteht denn grundsätzlich Interesse von jemand, solche Rechte an Dritte zu verkaufen?


    Das ist keine direktes Kaufangebot, eher zunächst der Versuch, auszuloten, ob hier ein Markt vorhanden wäre.

    Mit von Schirach gibt es einen sehr spannenden Podcast im Hotel Matze. Einen Link habe ich nicht so einfach hinbekommen, man muss also Hotel Matze und Schirach googeln, um das zu finden.


    Von Schirach äussert sich darin auch darüber, wie bei ihm persönlich die Zusammenarbeit mit Verlagen abläuft. Er ist offenbar eher genervt über das längliche Prozedere, äußert sich jedoch positiv über den Enthusiasmus, der ihm vom dieser Seite durch die Mitarbeiter entgegen gebracht wird. Das ist vielleicht nicht unbedingt repräsentativ, wenn man bedenkt, was für ein erfolgreicher Autor das ist.


    Offenbar spielt für ihn das Lektorat eine eher untergeordnete Rolle, ist womöglich eher ein Korrektorat. Er sieht das wohl so, dass er ohnehin eher minimalistisch schreibt. Damit steht sein Text für sich, man kann ihn zwar ganz ablehnen, aber nur noch schlecht an ihm herum feilen, da er nun mal wenig Schnörkel enthält.


    Letzteres finde ich bemerkenswert. Anschliessend an einen anderen Thread hier, scheint es mir also zwei Gründe zu geben, warum ein Lektorat sinnlos sein kann. Einmal können die Texte einfach so schlecht oder verunglückt sein, dass sie durch ein Lektorat einfach nicht mehr zu retten sind. Andererseits können andere Texte eine bestimmte Form oder Tendenz haben, die man nur ablehnen oder akzeptieren kann.


    Wenn ich da an meine eigenen Texte von früher denke: Die waren zwar sprachlich und stilistisch aller Wahrscheinlichkeit nach einigermaßen OK, aber inhaltlich waren sie verunglückt. Sie hätten den Weg vom Autor hin zum Leser niemals gefunden, weil sie diesen Weg von sich aus erst gar nicht angetreten hatten. Auch solche Texte hätte ein Lektorat wohl kaum mehr retten können.


    Einem von Schirach konnte das wohl nicht passieren, weil er durch seinen (vormaligen) Beruf als Strafverteidiger zu dicht am Leben war.

    Klarer Fall: In solchen Fällen sollte man die Frage nicht beantworten, oder diplomatisch drumherumreden. Das ist eine klassische Bewerbungsfalle, die man auch in anderen Situationen erleben kann. Platte Lügen sind natürlich eher kontraproduktiv, gekonntes Nicht-Antworten oder Drumrumreden ist legitim.

    Das gilt auch für den Weg ohne Verlag (z. B. Selfpublishing): Manche Manuskripte sind so schlecht, dass sie auch eine freie Lektorin nicht anfassen würde. Der Aufwand, aus einem "ungenügend" wenigstens ein "befriedigend" zu machen, ist nicht zu bezahlen.

    Ja, da gibt es bestimmt mehr oder weniger selbstkritische Leute. Ich war noch nie so weit, dass ich selbst keine Schwächen mehr gefunden hätte bei mir. Also war ich noch nie so weit, dass ich eine Lektorin überhaupt auch nur benötigt hätte.


    Genau genommen wäre der "richtige" Weg doch: Erst selbst schreiben, so gut man eben kann, dann hier Besprechungstext., dann Lektorat. Und dann hat man immer noch keinen Pfennig verdient.


    Ein guter Text ist keine Veröffentlichungsgarantie, oder?

    Word und OO und Googles Textprogramm können das.

    Nur damit wir hier nicht aneinander vorbeireden: Bei Word gibt es die Änderungsverfolgung. Wenn man die bei Word einschaltet, dann muss man ja immer noch die Worddateien per Mail hin- und herschicken -- oder die Microsoft cloud benutzen. Bei Google kann man Texte im Team bearbeiten, das wäre google docs, und da muss man nichts mehr schicken, weil es über den Browser geht. Mehr kenne ich nicht.

    Ja, tut sie. Das kann m.E. der Themenstarter - also A. J. Triskel - machen - oder ein Admin oder Moderator.

    Das ist gut so, denke ich. Das kommt dann bei Bedarf ganz von selbst. Es gibt in anderen Foren ja Threads, die sich über hunderte von Posts entwickelt und dadurch Eigendynamik und Außenwirkung entfaltet haben. Davon sind wir hier aber natürlich noch weit entfernt.

    Schon ein bisschen schade, dass dieser eigentlich spannende Thread unter dem Titel "Doppelmoral" läuft.

    Es sollte eigentlich möglich sein, von einem Thread forentechnisch "abzuzweigen",vorausgesetzt natürlich, die Forensoftware unterstützt das irgendwie.

    Häufiger läuft das heute aber digital über diverse Textprogramme.

    Gibt's denn unter den diversen Textprogrammen schon welche, die direkt die Zusammenarbeit mit einem Lektor oder Korrektor unterstützen?

    Mal eine Hausnummer zum Grübeln: Ein seriöser Lektor bzw. eine seriöse Lektorin schafft zwischen 8 und 12 Normseiten pro Stunde, bei einem annehmbaren bis sehr guten Text.

    Wie wird denn da heuzutage gearbeitet? Als ich mich vor zwanzig Jahren damit etwas beschäftigte, gab es normierte Korrekturzeichen, die man in eine nach Normvorgabe erstellte Papierseite einfügte. Wie macht man denn das in Zeiten der Textverarbeitungsprogramme? Gibt es da Standards?

    Ich muss jetzt nochmal nachfragen, warum der normale Verlagsweg bei dir so verpönt ist?

    Ist nicht verpönt. Ich lerne hier einfach durch die Diskussionen dazu.


    Allerdings wollte ich sehr, sehr lange in meinem Leben Autor werden. Was mich wohl auch davon abgehalten hat, das ernsthaft zu betreiben, war mein Empfinden, dass man dabei finanziell immer am unteren Ende der "Nahrungskette" steht. .Der Kreative wird gerne mal ausgebeutet. Für Verlage ist er oft nur Rohstoffproduzent, und davon gibt es mehr als genug.


    Mich faszinieren aber auch die Möglichkeiten, Technik ins Kreative zu integrieren. Dummerweise ist das aber natürlich doppelt so schwer! Man muss nicht nur gut schreiben können, sondern sich auch sehr gut in der Technik auskennen. Ich denke, mit diesem ehrgeizigen Ziel war ich oft überfordert,

    Ich versteh den Werdegang nicht - warum kann man nicht direkt über einen Verlag gehen und ein Ebook machen lassen?

    Das kann man natürlich. Ich stelle fest: Meine Idee zündet (noch) nicht. Jedenfalls heute nicht. Immerhin kann ich eines aus den Diskussionen an diesem Tag mitnehmen: Lektorat und Marketing, das sind die beiden entscheidenden Faktoren im Büchermarkt. Ich werd nochmal grübeln gehen ...

    Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ein schlechtes Gewissen jemanden davon abhalten könnte dein Hashbook weiter zu verbreiten?

    Nein, nicht wirklich. Aber ich glaube, dass es unter Umständen einem unbescholtenen Käufer schwerer fallen würde, ein solches Unikat leichtfertig weiter zu verteilen.


    ich will hier aber auch nicht Recht behalten. Ich brainstorme, und jede Reaktion ist für mich unendlich wertvoll, weil es mir aus meinem Grübelkeller heraus hilft.


    Nächster Brainstorm: Schieben wir das Problem des Kopierschutzes einfach beiseite. Warum sollte ich dieses Problem lösen können, über das sich schon die ganze Welt den Kopf zerbrochen hat? Dennoch:


    Mit dem Hashbook könnte der Autor zumindest zum Drucker werden. Er "druckt" also zweitausend Exemplare seines neuen Romans. Dann liegt dieser Bücherstapel einfach bei ihm auf der Festplatte. Er möchte das jetzt verkaufen, und zwar pro Stück zu einem bestimmten Preis. Jetzt holen wir eine Marketingexpertin hinzu, die ihm hilft, seine Bücher an den Mann bzw. an die Frau zu bringen. Das könnte zum Beispiel auch ein Verlag sein. Oder auch 2000 Leser[innen], je nachdem. Er verkauft dann seine 2000 Bücher zu einem guten Preis und ist happy. Das Problem des Kopierschutzes könnte dann an den Verlag delegiert werden.

    Das Plagiat ist ein in der Realität nicht so gut wie nicht existentes Problem.

    Auch hier mein klares Jein. Bei Büchern ist das mit der Urheberschaft wohl tatsächlich ein vernachlässigbares Problem, OK. Aber natürlich nicht bei Verträgen oder Testamenten. Worum es mir aber geht, das ist das Erzeugen von Auflagen, wo also die Mengenanzahl beschränkt ist. Dann kannst du also dein eBook in einer beschränkten Auflage von 100'000 Stück drucken, jedes einzelne ein Unikat, also ein Hashbook. Solche Bücher können natürlich noch immer schwarz kopiert werden, aber wenn man das mitbekommt, dann kann man die entsprechenden Hashbooks immerhin auf eine schwarze Liste setzen. Und Kopien des Textes in einem anderen Format wären natürlich auch sofort erkennbar, denn sie wären ja kein Hashbook, sie wären also nicht registriert.


    Die Frage wäre also nur, ob man überzeugend vermitteln kann, dass ein Hashbook nur so lange einen Wert hat, so lange es nicht kopiert wird.

    Das Problem in Digitalform von Büchern und dergleichen mehr, beginnt meiner Meinung nach schon damit, dass man als Autor mit dem Digitalversand eines noch unveröffentlichten Skripts bereits seine Verfügungsgewalt über den eigenen Text ein wenig, ein Stück weit aufgibt, quasi oft unbewusst an die fiktive Digitalge-meinde verschenkt.

    Jein! Ein gedrucktes Buch kann ja auch geklaut oder kopiert werden. Der Kopieraufwand ist nur viel höher. Auf der anderen Seite ließe sich bei einem Hashbook die Widmung unmöglich entfernen, denn das würde das Hash ändern. Genau genommen könnte man also dem Verleger ein solches Hashbook schicken, und es wäre dann jedenfalls unstreitbar, dass dieses Hashbook NUR für den Verleger ist, und für niemand anderes.

    Nochmals zu meiner Ursprungs-Idee mit dem Hashbook. Ein Hashbook wäre ein Buch, das in einer begrenzten Auflage "gedruckt" wird, aber eben nur elektronisch. Wer das Buch kauft, erhält exklusiv das Hash und kann sich dann das Buch im Internet runterladen. Wer das Hash nicht hat, hat das Buch nicht.


    Der Haken dabei: Die Bücher wären unverschlüsselt, und deshalb könnte natürlich jemand das Hash veröffentlichen, und das Buch wäre dann frei verfügbar.


    Verschlüsselung scheint mir keine gute Lösung hierfür zu sein, denn das erfordert beim Leser immer eine bestimmte Software und eine Form der Authentifizierung. Aber wer will sich denn wirklich ernsthaft authentifizieren, wenn er ein Buch kauft?


    Die einzige Möglichkeit, die ich sehe: Man könnte das Hashbook individualisieren, etwa über eine Widmung, so dass klar ersichtlich ist, wem das Buch gehört. Wenn solche Hashbooks dann unrechtmässig verbreitet werden würden, dann hätte der "Schwarzleser" wenigstens das flaue Gefühl, nur eine Schwarzkopie zu lesen, die eigentlich einem ganz anderen gehört.

    Meistens sind Buchrechte zeitlich begrenzt, so auf Fensterkreuz mal Pi sieben bis zehn Jahre.

    Ich hab natürlich gehofft, dass da versteckte Juwelen rumliegen, die keiner mehr haben will. Und ich finde die Goldgrube. Das scheint aber nicht der Fall zu sein, leider :(