Beiträge von Necroghoul7

    Und, noch mal, das Thema ist schon etwas älter.

    Wenn ein Thema aktuell bleibt oder sich etwas Neues ergibt, darf man das ruhig hervorkramen.


    Ich möchte hierzu beitragen, dass manche Autoren Pseudonyme benutzen, damit ihr Arbeitgeber und ihre Kollegen nicht von ihrem Hobby erfahren. Es sollte zwar jedem selbst überlassen sein, was er mit seiner Freizeit macht, aber leider führt es in manchen Firmen und Branchen zu Nachteilen, vor allem, wenn der Eindruck entsteht, dass sich der Mitarbeiter mehr für seine Autorentätigkeit als für seinen Beruf interessiert und engagiert.


    Und dann werden Pseudonyme manchmal zu Experimentierzwecken beim Vermarkten genutzt: Ich erinnere mich, dass Stephen Kind Romane unter dem Pseudonym Richard Bachmann geschrieben hat. Oder umgekehrt "überlassen" Bestsellerautoren ihren Namen unbekannten Autoren, um mehr Bücher zu produzieren (es wurde in einem anderen Forum Wolfgang Hohlbein nachgesagt, ich weiß aber nicht, ob das stimmt).


    Es dürfte noch weitere Gründe dafür geben, Pseudonyme zu benutzen, z.B. wenn sie besonders gut zum Genre passen, in dem man veröffentlichen möchte.

    aber in der Gegenwart gibt es diese Begriffsphänomene eben so seltener,

    Viel schlimmer finde ich die Begriffsphänomene der um sich greifenden Anglizismen, besonders, wenn sie dann zu Bastarden werden ("Backshop"). Als Autor gestaltet man somit nicht nur Geschichten, sondern auch die Sprache mit. Und Sprache kann eine Waffe sein, also lasst euch nicht vorschreiben, wie ihr zu sprechen habt (es sei denn, ihr bekommt dafür eine Gegenleistung z.B. im Beruf), denn damit überlasst ihr eurem Gegenüber sozusagen die Waffenwahl.

    Bestsellerlisten, Literatursendungen im Fernsehn, Rezensionen im Feuilleton – in all diesen Medien kümmert man sich ja nur um die Kategorien eins und zwei (viel zu häufig um die Kategorie zwei!). Wie bekommt das Publikum denn die Kategorie drei in den Blick?

    Genau das hat meine Mutter, ehemalige Buchhändlerin, auch bemängelt, dass die Literaturwelt immer kapitalistischer wird und eher danach gegangen wird, was sich voraussichtlich gut verkauft, nicht, was literarisch wertvoll ist. Ich sehe das gelassener, denn in der Kunst gibt es abgesehen vom rein Handwerklich-Technischen eben den Geschmack, mich persönlich stresst eher, dass Werke auf- oder abgewertet werden, je nachdem, ob sie "politisch korrekt" reinpassen.


    Und damit komme ich gleich zu deiner Frage:

    Das Publikum wird Kategorie drei nicht in den Blick bekommen, weil das, was sich gut verkauft, davon abhängig ist, wie Zeitgeist, Kultur und Interessenlage aussehen. Ich behaupte sogar, dass sich Literatur ebenso wie Wissenschaft nur dann weiterentwickeln kann, wenn es Kategorie drei gibt.


    Außerdem sollten sowohl Verlage als auch Autoren einsehen, dass der Markt und die Digitalisierung dazu führen, dass die Strukturen sich verändern, und nicht vergangenen Zeiten nachtrauern. Die kleinen Verlage werden größtenteils genauso "sterben" wie hier im Kiez die kleinen Einzelhandelsgeschäfte.

    Ich finde es unverantwortlich, gerade jungen Leuten gegenüber, nicht radikal zu sagen, dass eine Autoren- oder Verlagskarriere zu 99,9% unrealistisch ist, egal wie gut oder schlecht, wie talentiert oder untalentiert man ist. Für mich jedenfalls ist es ein Hobby und wird es auch bleiben - das ist meine Form der Unabhängigkeit.


    Was Kategorie vier angeht, ich behaupte, dass viele Werke, die heutzutage als Weltliteratur bezeichnet werden, zu ihrer Zeit von der sie umgebenden (Mehrheits-)Gesellschaft in diese Kategorie einsortiert wurden. Außerdem ist durch Print-on-demand abgesichert, dass nicht unnötig Papier verschwendet und somit die Ressourcen unseres Planeten geschont werden. Das war zu Zeiten meines Vaters noch anders, als er für seinen Selbstverlag immer Exemplare auf Vorrat im Wohnzimmer stapeln musste.

    Eine Zensur in Kauf zu nehmen bzw. zumindest empörte Reaktionen zu provozieren kann durchaus auch werbewirksam sein, vor allem, wenn man dagegen vor Gericht zieht und somit Menschen auf die Veröffentlichung aufmerksam werden, die sonst nie damit in Berührung gekommen wären.


    Nicht, dass ich das planen würde, aber ich habe das früher von anderen mitbekommen. Nachdem sie eine Hausdurchsuchung samt Rechnerbeschlagnahmmung hinter sich hatten, konnten sie sich vor Anfragen plötzlich nicht mehr retten.


    Was ich damit sagen will, möglichst nie anzuecken und immer pc zu bleiben, muss nicht unbedingt das Motto eines Künstlers sein. Aber ich kann schon verstehen, dass man sich unnötigen Ärger und Zusatzkosten ersparen will.

    warum Du an Dein Schreiben nur mit Minimalansprüchen herangehst. Ist das nicht der falsche Ansatz, wenn man möchte, dass das Geschriebene nachher auch jemand liest, gerne und freiwillig?

    Hallo,


    es ist natürlich schade, dass hier eher kritisch bis negativ auf meine Projekte reagiert wird, ich werde kurz versuchen, Einiges klarzustellen:


    1. Wer etwas über mich wissen will, was über Wohnort, Alter und Geschlecht hinausgeht, kann mir gern eine PN schreiben. Ich habe hier mehr über mich offenbart, als jeder Verlag das täte, und wen interessiert denn mein Privatleben (außer meine Freunde)?


    2. Die Minimalanforderungen beziehen sich auf meine Erwartungen bezüglich der "Erfolge" meiner Projekte. Ich schreibe nicht zum Markte und erwarte dies auch von niemandem, der mitmachen möchte. Außerdem stelle ich damit klar, dass ich kein richtiger Verlag bin und somit auch nicht entsprechende Erwartungen an mich getragen werden sollten.


    3. Die Qualität von Geschichten hat meines Erachtens oft nur wenig mit ihrem Erfolg zu tun, eher mit Vermarktung, Zeitgeist und Glück.

    Ist das nicht der falsche Ansatz, wenn man möchte, dass das Geschriebene nachher auch jemand liest, gerne und freiwillig?

    Ich möchte nicht, dass meine Geschichten jedem gefallen, ich möchte, dass sie MIR gefallen - und natürlich den jeweiligen Autoren. Ich sehe mich eher als Künstler denn als Autor.



    mit Minimalansprüchen an die Qualität dürftest Du hier ziemlich falsch sein...

    Weil hier alle nur qualitativ Hochwertiges schreiben und veröffentlichen? Na, an Selbstbewusstsein mangelt es euch wenigstens nicht. Aber vielleicht gibt es ja noch jemanden, dem seine Kurzgeschichten nicht "zu schade" für meine Projekte sind, weil er noch keine Bestseller aus all seinen Ergüssen gemacht hat.

    Auf der Aussagekräftigkeitsliste von eins bis fünfzig ist es nicht auf Platz 50.

    Eure Aussagekräftigkeitsliste kenne ich nicht, aber wenn es euch wichtig ist, solltet ihr einen Fragebogen o.ä. einstellen. Ich finde mein Projekt und meine Geschichten jedenfalls toll und meine Selbstvorstellung mehr, als in anderen Foren üblich ist (immerhin muss ich mich als Frau auch schützen).

    Vielleicht gibt es hier den ein oder anderen, dessen Interesse ich wecken kann, noch suche ich nach einem passenden Unterforenbereich, um meine Projekte vorzustellen.

    Falls sich hier niemand begeistern sollte, wird mich das sicher nicht in eine Midlife-crisis stürzen, da ich von meinen Mitmenschen, sagen wir, Platz 1-10 von 50 in meiner Charakterskala gewöhnt bin. ;-)

    Hallo,


    ich bin weiblich, aus dem Raum Berlin und schreibe als reines Hobby.


    Da mein Bekannter die Zusammenarbeit mit mir kurzfristig beendet hat, suche ich Leute, die Lust und Zeit haben, Geschichten im Bereich Weird fiction, Horror, Fantasy o.ä. für zwei Anthologien zu schreiben und/oder sich darüber auszutauschen. Traut euch ruhig, es ist kein Heiratsantrag und ich habe nur Minimalansprüche an die Qualität - Hauptsache, seltsam, düster oder einfallsreich - am besten "anders" - und "pc" braucht`s bei mir auch nicht.


    Langfristig möchte ich auch illustrierte Kurzgeschichten, Kinderbücher und eventuell Comics sowie Werke meines Vaters veröffentlichen, außerdem will ich auch ebooks und Hörbücher davon erstellen - aber alles ohne Zeitdruck und ohne dafür großartig Geld auszugeben oder dem Markt zuzuschreiben! Derzeit überlege ich noch, ob epubli oder BoD für mich sinnvoller ist.


    Das ganze technische und rechtliche Drumherum versuche ich nicht überhand nehmen zu lassen, da habe ich kaum Wissen und muss autodidaktisch vorgehen.