Beiträge von Peter S.

    Gibt's bei Sachbüchern auch einen Klappentext?

    Doch, bei meinem schon. Und ich denke, das ist bei den meisten so. Selbst bei so trockenen Themen wie, sagen wir, Buchhaltung. Der Leser will und soll ja beispielsweise wissen, ob es sich um Einsteigerliteratur oder ein Werk für Fortgeschrittene handelt.

    Bei Büchern kommt noch erschwerend hinzu, daß die Rezensionen nach Titel und nicht nach dem Artikel getrennt werden. Gibt es von einem Buch mehrere Ausgaben, können die Rezensionen oft munter gemischt sein.

    Davon kann ich als Dante-Alighieri-Interessierter ein Liedchen singen. Von Dantes "Göttlicher Komödie" gibt es gefühlt 50 Übersetzungen ins Deutsche (habe sie nie gezählt). Wenn man bei Amazon eine Besprechung eines entsprechenden Buchs liest, kann diese sich auf eine x-beliebigen anderen Ausgabe beziehen.

    Bei mir wäre die Wahl eines Pseudonyms eine praktische Entscheidung.

    Im Herbst wird ein Sachbuch von mir erscheinen. Und zur Zeit schreibe ich an einem Roman, der nicht nur eine vollkommen andere Thematik hat, sondern auch mit einem ganz anderen Grundgefühl einher geht. Da kommt im Grunde ein Aspekt meiner Persönlichkeit bzw. meiner Interessen zum Ausdruck, der mit dem Sachbuchautor wenig gemeinsam hat.


    Es ist ein wenig wie bei dem folgenden Witz:

    "Neulich habe ich 'Das Kapital' von Karl May gelesen."

    "Das ist aber doch von Karl Marx."

    "Ach! Deswegen kamen da so wenig Indianer drin vor!"


    Ich möchte nicht Leser enttäuschen, die das Thema des Schachbuchs erwarten, es aber im Roman nicht finden werden. Daher erscheint mir ein Pseudonym bei dem Roman angebracht. So er denn Veröffentlichungsreife erlangt und ich einen Verlag finde - und beides sind, wie wohl jede*r hier weiß, sehr hohe Hürden.

    Liebe Schreibende,


    ich komme aus der Welt der nüchternen Sachtexte. Von kurzen Zeitungsartikeln bis längeren Aufsätzen in Fachzeitschriften habe ich schon einiges geschrieben und veröffentlicht, im Herbst erscheint mein erstes Sachbuch.


    Jetzt möchte ich mir ein Sabbatical von der verkopften Schreibarbeit gönnen. Dazu greife ich ein altes Schreibprojekt wieder auf, das ich vor zehn Jahren begonnen habe. Ich weiß, dass Romane und Erzählungen auf eine ganz andere Weise geschrieben werden. Ein paar Schreibratgeber habe ich schon gelesen. Besonders die Bücher von Hans-Peter Röntgen waren mir bisher eine große Hilfe. Durch ihn bin ich auch auf dieses Forum gestoßen.


    [Nebenbei: Als ich mit dem erwähnten Sachbuch hausieren ging und zahlreiche Verlage anschrieb, war sein Buch "Schreiben ist nichts für Feiglinge" ein treuer Begleiter. Neben Scotch Whisky (aber niemals mehr als ein Glas pro Abend) war es die wichtigste Stütze, um die vielen Enttäuschungen (vulgo Absagen) zu verkraften, bis es auf einmal doch klappte.]


    Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, fiktive Texte schreiben geht ganz anders als Sachbücher verfassen. Bei letzteren darf man fleißig andere Autoren zitieren und, sofern man die Quellen korrekt angibt, auch weiterverwenden. Das geht beim kreativen Schreiben natürlich gar nicht. Schon allein, weil niemand Fußnoten oder gar Literaturangaben in einem Roman sehen möchte. Stattdessen muss man tief in die Protagonistinnen einsinken, ihre Motivation erfassen, Spannung aushalten, ja sogar intensivieren und dergleichen. Und dass ich das hier gerade aufzählen kann, bedeutet noch lange nicht, dass ich das auch beherrsche. Alles andere als das!


    In erster Linie möchte ich den Roman einfach nur in diesem Leben geschrieben haben. Wenn er halbwegs passabel ist ... - Aber so weit ist es noch lange nicht.


    Was den Plot angeht, mache ich es mir denkbar einfach. Ich habe nämlich eine Nacherzählung von Dante Alighieris "Inferno" geplant (und auch schon ein paar Kapitel in der Rohfassung fertig). Das alles soll aber viel moderner und frischer herüberkommen (das Original stammt ca. von 1321). Der knapp über dreißigjährige Ich-Erzähler lebt im Hier und Jetzt und kann sich aus einer gefährlichen Situation nur retten, indem er dem Meister Dante Alighieri in die Hölle folgt. Auf der Reise durch die Unterwelt begegnet er vielen berühmten Persönlichkeiten der jüngsten Geschichte.


    Zugleich - und gerade hier ist noch viel Nacharbeit erforderlich - kommt der Ich-Erzähler allmählich dahinter, dass sich im Hintergrund ganz entscheidende Dinge abspielen, bei denen er selbst noch eine zentrale Rolle spielen wird.


    Das wäre die derzeitige Situation in groben Zügen. Alles weitere folgt bei den passenden Foren und Diskussionen. Ich freue mich, von euch zu hören und zu lesen.