Beiträge von Katze

    Wenn ich das Wort Ende" unter einen Text schreibe, bin ich damit fertig. Das ist mein Werk, zu dem ich 100% stehe. Wenn jemand (ein Verleger) daraus ein Produkt für den Markt machen möchte, und findet, daß es Verbesserungen bedürfe, damit es sich besser verkauft, dann erlaube ich ihm gerne, alles so zu ändern, wie er es sich vorstellt, denn vom Verkaufen versteht er zweifellos mehr als ich. Mich selber an diesen Änderungen zu beteiligen, hieße jedoch meine künstlerische Autonomie aufzugeben, und u.U. sogar jemanden zum Co-Autor zu machen. Das daraus entstandene Werk wäre dann aber nicht mehr zu 100% mein eigenes. Werden die Änderungen jedoch von einem anderen eigenständig vorgenommen, beeinträchtigen sie die Integrität meines Originalwerkes nicht.

    (Es ist ungefähr so, als würde jemand statt der "Mona Lisa" (bzw. den daraus abgeleiteten Kunstdrucken) nachträglich einen Schnauzbart aufzumalen, vom Künstler verlangen, daß er selbiges täte, und damit das Original unwiederbringlich veränderte.)

    Ich brauche keinen Verlag und keinen Lektor, um ein Buch zu schreiben, das mir gefällt; ich brauche diese Leute, um damit (möglichst viel) Geld zu verdienen, indem sie es in ein Produkt, eine Handelsware, vewandeln. In der Praxis bedeutete das für mich, einfach alle Änderungswünsche unbesehen abzunicken. Dann habe ich keine zusätzliche Arbeit und verdiene mehr.

    Ich verstehe nicht, wieso man sich als Autor diese Mühe machen sollte. Der Verlag hat das Manuskript gekauft und bezahlt, also kann er schauen, wie er es redigiert. Wenn er glaubt, daß es sich in veränderter Form besser verkauft, warum sollte ich ihm da dreinreden und auf meiner Fassung beharren? Und wenn es sich nicht verkauft, kann ich später immer noch eine Originalausgabe meines Urtextes herausbringen.

    Genau so funktionieren diese Plattformen. Es geht weniger um die Texte als um die Follower. Im Prinzip dasselbe wie auf Youtube. Und die Verlage suchen auch nicht nach guten geshcichten, denn dazu müßten sie Millionen von ihnen lesen, sondern schauen, wer die größte Fanbasis hat. (Natürlich muß der Text darüberhinaus auch etwas taugen.) Doch ohne Marketing ohne Mobilisierung von Fans und dem gezielten Füttern des Algoritmus, würde vermutlich selbst ein "Harry-Potter" in der Masse untergehen.

    Wenn man sich aktuelle Reklame im Fernsehen oder Youtube anschaut, könnte man den Eindruck gewinnen, Deutschland läge in Afrika. :rolleyes: (Eigenartiger Weise sieht man aber so gut wie nie Asiaten.)

    Wenn also nicht die Realität abgebildet wird, was dann, und vor allem warum?

    Und wieso machen Firmen bei so einer kollektiven Gehirnwäsche mit, wo ihr eigentliches Interesse und Zweck doch darin besteht, Produkte zu verkaufen (und zwar an die Mehrheit)? ?( Und wer koordiniert das alles? Eine unsichtbare Hand im Schatten oder ist alles reiner Zufall?

    Wir leben wahrlich in interessanten Zeiten...

    Ich bin kein so großer Freund von Reihen (als Autor). Vielleicht weil ich zu viele neue Ideen habe und es mir widerstrebt, dann vielleicht jahrelang immer dieselben Figuren und Szenarien zu beackern.


    Meine erster Roman wurde unfreiwillig zu einer Fortsetzungsgeschichte, weil ich nach ungefähr 350 Seiten bemerkt habem, daß gar nicht alles, was ich mir vorgenommen hatte, in einen Band paßt.

    Bei einem anderen hatte ich zunächst keine Reihe im Sinn. Aber das Szenario ermöglicht es, nahezu beliebig viele weitere Geschichten mit den selben Figuren zu schildern. (Ich habe die Folgebände aber bislang nicht geschrieben, weil der erste auf recht wenig Interesse gestoßen war. ^^")

    Bei einem anderen Buch wiederum, hatte ich nach der Vollendung, den Wunsch zwei Nebenfiguren noch einmal in einer neuen Geschichte als Protagonisten auftreten zu lassen.


    Was die Vermarktung angeht, so denke ich hängt es davon ab, ob man zum Zwecke des Verkaufs des Manuskriptes schreibt oder zunächst einmal nur für sich selbst. Im letztern Falle spricht nichts dagegen, eine Reihe oder ein mehrbändiges Werk zu konzipieren und zu verfassen. Im ersteren besteht natürlich das Risiko, daß der Verlag nur einen oder (wahrscheinlicher) gar keinen der Bände kauft, und die viele Arbeit umsonst war.

    Daher scheint es mir ökonomischer, Einzelbände zu konzipieren, und sich Gedanken über eine mögliche Fortschreibung der Story zu machen und dies dem Verlag mitzuteilen. Bei Interesse schreibt man die Fortsetzung, ansonsten läßt man das Thema bleiben und widmet sich einem neuen Projekt.

    Ich denke, das hängt auch davon ab, welche Art Literatur sie schreiben. Wer Kinderbücher, SF oder Fantasy oder Romanzen schreibt, wird nicht unbedingt schief angeschaut, wenn er kein Abitur oder gar Studium hat. Die Leser interessiert das wenig, und das Feuilleton ignoriert diese Art Literatur ohnehin. Bei elitären Autoren ist da die Erwartungshaltung wohl anders.

    Wissen die Verlage oder Agenten denn überhaupt, was für einen Beruf die Bewerber haben? Ein Manuskript verkaufen ist nicht das selbe wie eine Stellenbewerbung. Da schickt man keine Zeugnisse und keinen Lebenslauf ein. (Und wenn doch, dann vermutlich nicht selten einen frech erfundenen geschönten.) Und das was auf dem Buchumschlag oder in der Wikipedia steht, kann doch u.U. auch nur ein hübscher Werbetext eines Product Manages sein. Schließlich gibt man den Leuten, was sie gerne hören möchten: eine inspirative Lebensgeschichte. Ein spannender Thriller aus der Feder eines Ex-Geheimagenten und Weltenbummlers verkauft sich doch besser, als einer von einem Supermarktkassierer, der seine Freizeit vor dem Fernseher verbringt, auch wenn es dasselbe Buch ist.

    Ich denke, es kommt auf die Art der Literatur an. Es gibt elitäre, verkopfte Romane, die von studierten Germanisten für studierte Germanisten geschrieben wurden; und es gibt unterhaltsame, spannende, amüsante Geschichten, die in der Regel von Autoren mit etwas mehr Erfahrung in der Lebens- und Arbeitswelt stammen. Erfolgsautoren müssen so schreiben, daß viele Menschen mit ihren Geschichten etwas anfangen können. Nur dann erreichen sie auch die Massen. Aber zugleich müssen ihre Werke auch ein gewisses Niveau haben, damit sie Bestand haben.

    Ich frage ich, wie diese Preise vergeben werden, wenn der Autor in einer Sprache schreibt, die wohl die meisten Mitglieder des Preiskommitees nicht verstehen. :/ Aber vemutlich ist das auch egal, da hier wohl eher politische Erwägungen eine Rolle spielen. Man braucht halt einen Afrikaner; da ist es egal, ob den im Rest der Welt kein Schwein kennt und er nur marginalen Einfluß auf das Kultur- und Geistesleben hat.

    Und da der Preis mit so viel Geld verzuckert wird, und (elitäre) Autoren fast nie reich sind, wird somit auch sichergestellt, daß keiner den Preis zurückweist, und die Öffentlichkeit ein großes Tamtam darum macht. (Wenn der Preis nur aus einer Urkunde und einem Blumenstrauß bestünde, würde keiner auch nur 3 Zeilen in der Zeitung darüber schreiben.)

    Gleichwohl gönne ich dem alten Herrn das Geld und hoffe, daß er noch lange leben und seines Reichtums und Ruhmes genießen kann. :)

    Selbstverständlich müssen Künstler moralisch sein, denn sonst produzieren sie volksverderbenden Dreck. Die von ihnen geschilderten Charaktere hingegen müssen es nicht unbedingt sein.

    Ich frage mich, warum Hörbücher fast nie von den Autoren selber gelesen werden. Dabei könnte das für die Käufer durchaus ein Anreiz sein. Vielleicht sogar noch mit kleinen Anmerkungen und Kommentaren.

    Es gibt m.E. durchaus legitime Gründe für das Kürzen: neben der Eliminierung von Geschwafel und Langatmigkeiten, können lange Schachtelsätze, abschreckend wirken. Kann man einen schwer verständlichen Satz im Buch zur Not mehrmals oder langsam lesen, ist es sehr mühsam, jedesmal das Hörbuch zurückzuspulen.

    Ebenfalls zu berücksichtigen ist, daß viele Konsumenten von Hörbüchern, nebenbei etwas anderes tun (Auto fahren, Hausarbeit verrichten, usw.), und daher ihre Aufmerksamkeit nicht so ungeteilt ist, wie die eines Lesers. Und nicht zuletzt gibt es technische Vorgaben durch die maximale Kapazität eines Tonträgers. Wegen zehn Minuten eine zusätzliche Kassette oder CD zu bespielen, lohnt sich nicht, also wird auf die passende Länge gekürzt. (Vieles, was heute als Download verkauft wird, wurde ursprünglich für Tonträger produziert.)

    Daß hier eine gewisse Asymmetrie vorliegt, werdet ihr doch nicht bestreiten.

    Der Verlag braucht gar nichts zu tun, weil ihm die Autoren die Tür einrennen, wohingegen der Autor Klinken putzen muß, um sein Manuskript verkaufen zu können. So lange ein Verlag mehr gute Manuskripte angeboten bekommt, als er Programmplätze zu füllen hat, kann er sich die Autoren aussuchen, die weniger Fisimatenten machen und brav unterschreiben, was man ihnen vorlegt, statt, zeitraubende und kostspielige Nachverhandlungen zu fordern. Allein die Tatsache, daß so viele Autoren mittlerweile sich eines Agenten bedienen, spricht dafür, daß es eben nicht so leicht ist, auf Augenhöhe mit einem Verlag zu verhandeln. Schließlich verschenkt niemand freiwillig 15%-20% seines Verdienstes.

    Theoretisch ist das eine gute Idee. Doch so lange auf ein gekauftes Manuskript 500 (oder mehr) abgelehnte Manuskripte kommen, hat der Autor in der Praxis ungefähr die gleiche Chance, wie mit seiner Bank oder Versicherung, oder Telekom über deren AGB zu verhandeln. Take it or leave it.

    Die zahlreichen Druckkostenzuschuß-Verlage beweisen doch zur Genüge, daß viele Autoren sogar bereit sind, tief in die Tasche zu greifen, um ihr Elaborat gedruckt zu sehen. Wie viele mehr wird es dann geben, die für einen echten Verlagsvertrag, der ihnen ein bißchen Geld verspricht, jede Kröte schlucken?

    Oder wie viele mag es geben, die den Mut haben, nein! zu sagen und lieber auf eine Veröffentlichung verzichten, als einen unvorteilhaften Vertrag abzuschließen?

    Ja. Herzinfarkt im Fitnessstudio. Seit ich das gehört habe, gehe ich nicht mehr in solche Etablissements.8)

    Dann solltest du aber besser nie mehr zu Bett gehen. Wie viele Leute da schon gestorben sind! Ein sehr gefährlicher Ort. =O