Beiträge von UlrikeRenk

    Ich finde es nur immer so beeindruckend, wenn ich in einer Bio lese "... lebt als freier Schriftsteller ...". Dann entsteht bei mir der Eindruck, dass ALLE sich davon ein halbwegs luxuriöses Leben leisten können. Nur ich nicht:P.

    Was steht denn in deiner Bio? Und was ist ein luxuriöses Leben? Das sind ja immer Definitionen, die ganz unterschiedlich sind.
    Ich empfinde mein Leben inzwischen als luxuriös - aber ich habe ja nun wirklich Jahre gekämpft, habe auch schon mal von ALG2 leben müssen, als mein Exmann keinen Unterhalt mehr gezahlt hat.
    Ich kann jetzt einkaufen gehen, ohne immer direkt nachrechnen zu müssen, ob es noch passt. Und das ist für mich unter anderem ein Luxus - weil ich es schmerzlich anders erlebt habe.


    Ein Cousin meines Mannes ist Millionär. Ein ganz herzlicher Mensch, ich mag ihn sehr, sehr. Aber er lebt so ganz anders als wir. Er kauft ein Haus, baut den vorhandenen Indoorpool von sechs auf zwölf Meter aus und installiert noch die Gegenstromanlage "sonst bringt es ja nichts" - und das ist kein Luxus für ihn, sondern Lebensstandart.
    Und ich bin supersupersuperstolz, den Aufstellpool im Garten zu haben.


    Schreiben ist mein Leben. Ich kann nicht stricken. Ich kann eigentlich gar nicht viel, aber schreiben kann ich irgendwie. Und ich bin froh, dass ich diesen Job machen kann. Ich bin unglaublich froh, dass mein Agent mir über Jahre Auftragsbücher verschafft hat, mit denen ich überleben konnte - reich wurde ich davon nicht. Aber ich konnte und kann das tun, was mir liegt, was ich kann und was mir (mit allen Quälereien, die damit zusammenhängen) ein Leben ermöglicht.

    Und wer kann das schon von sich sagen? Es ist Luxus und Reichtum, Bücher zu schreiben UND sie zu veröffentlichen. Denn auch das gelingt nicht jedem.
    Reich - luxuriös - das sind alles Begriffe von Befindlichkeit, denke ich.


    Es geht immer irgendwie noch besser - den Welterfolg, den Filmvertrag, die Übersetzungen ... klar, gibt es alles. Ich habe nie mit der Bestsellerliste gerechnet, ich war mit der Middlelist ganz zufrieden - davon konnte ich leben - in meiner Sicht sogar ein "wenig" luxuriös. Und jedem sollte bewusst sein, dass der Buchmarkt großen Schwingungen unterliegt. Heute topp, morgen flopp - dagegen gibt es keine Versicherung.

    Ich denke, dass ist ein Weg, den man geht - vom ersten Buchvertrag (der meistens nicht viel bringt), bis zu einer relativ festen Fangemeinde. Das hat bei mir Jahre gedauert. Und ich hatte Zeiten, da habe ich zig Verträge angenommen, die beschissen bezahlt waren - aber es gab halt eine Garantiezahlung.

    Steter Tropfen usw. - außerdem ernährt sich nicht nur das Eichhörnchen mühsam, der Schriftsteller auch.
    Ich werde immer wieder gefragt, ob ich vom Schreiben leben könnte. Das geht - auch wenn man weniger verdient, als das was im Blog angegeben wird. Vier Kinder ernähren und durchs Studium bringen kann man damit aber nicht.

    Die meisten Schriftsteller haben doch erst einmal noch einen Brotjob - oder einen Partner damit.

    Wirklich davon leben, können nur wenige - und dann ist das ein schmales Brett, denn eine Garantie für den nächsten Bestseller gibt es nicht.

    Bei der Abgeschlossenheit der BT-Gruppe geht es durchaus auch um dieses Argument. Nur, weil einige das für herbeigeholt halten, mag es für andere nicht so sein, und gerade in der Frühphase der Karriere mag es besondere Sensibilität geben. Meiner Erinnerung nach ging es aber vor allem darum, die anonyme Öffentlichkeit auszuschließen. Wir teilen unsere Versuche gerne mit Gleichgesinnten, aber nicht gleich mit der ganzen Welt.

    Damit hast du absolut recht und deshalb bin ich auch dafür. Der BT sollte eine geschlossene Gruppe sein. Es ging mir um das Klauen. Da habe ich mich nicht gut genug ausgedrückt - einer meiner größten Fehler.

    Ja, irgendwann sollten wir unsere Passwörter ändern, weil es einen Hackerangriff gab. Der war aber nicht erfolgreich. Die Bitte um die Passwortänderung war nur eine Vorsichtsmassnahme. Und inzwischen haben wir den Anbieter schon das zweite Mal gewechselt. No need to worry.


    Aber mal anders - was passiert, wenn jemand Texte aus dem BT klaut? Das sind ja niemals nie ganze Manuskripte. Vielleicht Kurzgeschichten.
    Vielleicht, vielleicht, vielleicht verkauft dann BadBoy die Kurzgeschichte unter seinem Namen. Vielleicht, vielleicht, vielleicht gewinnt er damit einen Preis - und dann kommt es raus.
    Ideen klaut man nicht beim BT. Und wer Ideen klaut, kann nicht schreiben.

    Auch wenn ich jetzt vermutlich viel Unverständnis ernte - Gedanken darum, ob jemand einen "genialen" Text klaut, machen sich eigentlich nur Leute, die noch nicht veröffentlicht haben. Danach ist es nämlich ... sinnlos.

    Ich hab das nicht so ganz verstanden, aber hoffe mal, dass du nicht innerhalb eines Kapitels die Perspektive wechselst. Eine Zahl kenne ich auch nicht, aber ich verwende höchstens 2 Perspektiven. Manchmal, ganz, ganz selten, 3 - da ist aber dann eine auktoriale dabei.