Beiträge von Clemens

    Hallo!


    Gerade eben habe ich die Ankündigung des Workshops entdeckt und schnell alle Beiträge überflogen.


    - Kann ich mich noch anschließen? (Falls ja: Gedichte folgen so schnell es geht!)
    - Wäre es ggfs ein Hindernis, wenn ich ab 19. Aug. zwei Wochen in Urlaub bin?
    - Wo kann ich erfahren, worauf ich mich "einlasse", wenn ich an dem Workshop mitmachen will? (Bin neu und kenne mich noch nicht so aus :achsel)!


    Alexander

    Wieso "sorry"?


    Gleich im ersten Beitrag auf mein Haiku zwei positive Reaktionen - was will ich mehr? Und eine ist sogar eine produktive Antwort, ein neues Gedicht! :]


    Einer meiner früheren Profs, Verweyen in Erlangen, sagte immer: "Literatur entsteht aus und gegen Literatur."


    Und das Haiku (deinem fehlen übrigens, wenn du die Form ganz streng nehmen willst, in der mittleren Zeile vier Silben ;) ...) ist eine tolle Gedichtform, die in Deutschland leider immer noch sehr unterschätzt wird, als eine Art Feld-Wald-Wiesen-Dichtung sozusagen, von jedermann leicht zu schreiben - vermeintlich.


    Also keine falsche Bescheidenheit!


    Gruß, Alexander

    Hallo Horst-Dieter,


    dass unter den Lesern meines ersten Beitrag gleich jemand sein könnte, der Heinrich Schirmbeck kennt und schätzt, hatte ich nicht erwartet!


    Ich habe ihn als Autor kennengelernt über seinen bei Claassen erschienenen Band "Die Pirouette des Elektrons"; antiquarisch und über ebay habe ich seitdem einige seiner früheren Bücher erwerben können. Zwei oder drei seiner Bücher habe ich auch von ihm persönlich bekommen - das kam so:


    1985, zu seinem 70ten, habe ich ihm, aus einer Laune heraus, eine Postkarte mit Geburtstagsgrüßen geschickt. Er hat prompt geantwortet und sich mit viel Material über sein Werk bedankt. Daraus entwickelte sich eine lose Korrespondenz. Zweimal, in den 90ern, habe ich ihn auch in Darmstadt besucht, das waren unvergessliche Erlebnisse, er war eine beeindruckende Persönlichkeit: wortgewaltig, mitreißend-charismatisch, bescheiden, unglaublich belesen und äußerst vielseitig gebildet!


    Aber man nahm ihn in der literarischen und gesellschaftlichen Öffentlichkeit kaum noch wahr. Irgendwann in den 60ern oder 70ern scheint er nicht mehr "zeitgemäß" (ich verwende den Begriff hier wertneutral) gewesen zu sein. Einige kannten ihn: Robert Jungk, versch. SPD- und Grünen-Politiker. Er war sich seiner Bedeutung bewusst, machte aber wohl, wie man so sagt, "zu wenig aus sich", betrieb keine Imagepflege.


    Gerald Funk hat 1997 im Igel Verlag eine Studie über Schirmbeck und sein Werk veröffentlicht: Die Formel und die Sinnlichkeit, ISBN 3-89621-54-8.


    Auch ich habe von Schirmbecks Tod erst erfahren, als mir eine Einladung der Heinrich-Schirmbeck-Gesellschaft ins Haus flatterte: Hannelore Hoger (!) würde am 23. Mai 2006 in Wiesbaden aus seinen Werken lesen. Ich hatte leider keine Zeit hinzufahren.


    Die Gesellschaft scheint mit dem AIG I. Hilbinger Verlag in Wiesbaden zusammenzuhängen (http://www.aig-hilbinger.de). Dort sind in einer Jubiläumskassette drei Bände (Ärgert dich dein rechtes Auge; Die Pirouette des Elektrons; Der Kris) für 63,- erschienen.


    Falls du dich für die Gesellschaft interessierst, hier die E-Mail-Kontaktadresse: gabriele@aig-hilbinger.de
    Ich bin noch nicht Mitglied, werde aber sicher einmal beitreten!


    Gruß, Alexander

    Hallo, ich bin Alexander und grüße alle, die schon länger auf den 42er-Foren unterwegs sind!


    Ich bin 1960 geboren und unterrichte Latein und Deutsch an einem Gymnasium in Franken.


    Wasführt mich hierher? Zum einen lese ich gerne und viel, auch wenn ich oft nur wenig Zeit dazu habe.


    Zum anderen aber, und vor allem seit ich meinen Beruf ausübe, spüre ich ein immer größeres Bedürfnis, gelungene, gut formulierte Sätze zu lesen. Zum ersten Mal war mir die Bedeutung von Sprache und Stil für die Faszination durch Literatur so richtig beim Lesen von Stifter aufgegangen; ähnlich erging es mir dann auch mit Bergengruen, Kleist, Hölderlin, Rosei, Schnurre, Arno Schmidt, Schirmbeck, E.T.A. Hoffmann, E. Jünger, Hauff, Huchel. Diese Erfahrung wird auch durch einen bestimmten Teil meiner täglichen Arbeit - an bislang vier verschiedenen Schulen - genährt, das Korrigieren von Aufsätzen. Ich muss es leider sagen: Seit den achtziger Jahren scheinen mir Kinder und Jugendliche immer unbeholfener und ungeschickter zu werden, wenn sie sich schriftlich äußern sollen. Es fällt ihnen offensichtlich immer schwerer, ein Thema sprachlich angemessen und gedanklich präzise zu bearbeiten. :down


    Seltsam ist nur, dass dies in einer Zeit geschieht, in der der Kinder- und Jugendbuchmarkt floriert wie nie zuvor. Vielleicht schätzen ja die ewig nörgelnden und schwarzmalenden Lehrer auch wieder einmal die Lage völlig falsch ein ... :achsel


    Schon seit vielen Jahren schreibe ich auch und habe kleinere, aber noch kein größeres literarisches Manuskript fertiggestellt (einzige Ausnahme: ein selbstverlegtes deutsch-lateinisches Haikubändchen, mit Illustrationen eines Freundes). Dazu kommen Beiträge in literarischen Zeitschriften, ein Gedicht in einer dtv-Anthologie und zahlreiche Besprechungen von Fachliteratur sowie von Kinder- und Jugendbüchern.


    Eine ganz neue Erfahrung ist für mich das Betreten eines Internet-Forums. Ich bin gespannt auf viele neue Anregungen und Informationen über das Schreiben, das Lesen, den Literaturbetrieb, den Kontakt mit anderen Besuchern und Mitgliedern und und und ! :]


    Hier ist abschließend ein kleines poetologisches Haiku aus dem eben erwähnten Bändchen:


    das haiku


    ein kleines gedicht
    seine zeichen bedecken
    die ganze seite


    Und lateinisch:


    de haicu


    parvulum carmen
    cuius signa paginam
    plane contegunt


    Wie findet ihr es? - Viele Grüße an alle!


    Alexander