Beiträge von Clemens

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    Original von lyrx
    Ich will doch nur wissen, ob es eine solche eindeutige Regel nun gibt, oder ob es sie nicht gibt. Wenn es sie nicht gibt und die Sache einfach zweideutig ist, dann kann ich damit leben. Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass irgendjemand hier das mit Bestimmtheit behaupten möchte ...


    Hallo ihr alle, die ihr an der Sprache schnitzt!


    Ohne dass ich jetzt extra in einer Grammatik nachgesehen habe (besitze deren mehrere und lese gerne darin), sage ich zu dem Problem mit Haben oder Sein (dazu fällt mir auch der Roman von Gustav Freytag ein ...):


    "sein" wird für das Perfekt der Verben der Bewegung und der Nicht-Bewegung verwendet, "haben" für das Perfekt aller anderen Verben.


    Eine Anmerkung noch zu der auch hier gelegentlich zu lesenden Formulierung von einer "lebenden Sprache": Eine schöne Metapher, aber eigentlich lebt keine Sprache, sie ist kein Lebewesen, vielmehr sindSprachen vom Menschen zum Ausdruck seiner selbst geschaffene Werkzeuge, die er pfleglich behandeln kann oder eben auch misshandeln. Letzteres nennt man dann nach einiger Zeit "Sprachwandel".


    Sprach-lose Grüße,
    Alexander
    (der manchmal eine lose Sprache liebt und das für ein erträgliches Los hält ...)

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    Original von Th. Walker Jefferson


    Schleimer! Du hast Behinderte, Afroamerikaner, Muslime und Niederbayern vergessen!


    Hallo Th. Walker Jefferson,


    ich hatte das eigentlich gar nicht so ironisch gemeint und dabei speziell an die Gewaltbilanz der Geschlechter gedacht. :down Da ziehen die Männer wohl eindeutig den Kürzeren (also, ich meine: im übertragenen Sinn ...). "Das Parfüm" ist ja selber einer von vielen vielen Belegen für die ungebrochene Beliebtheit des Themas 'Gewalt', speziell 'Gewalt gegen Frauen'.


    Alexander :brille

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    Original von Annette
    Ganz im Gegenteil: eines der besten deutschen Bücher der vergangenen Jahre. Flüssig erzählt, aber mit sehr genauem Hintergrund und individueller Charakterzeichnung.
    Tja, so können die Meinungen auseinandergehen ...


    Ich stimme dir, was den Stil und die Zeichnung des historischen Hintergrunds und der Charaktere betrifft, zu. Aber ist es deswegen schon eines der "besten deutschen" Bücher der letzten Jahre? Dafür ist mir der Stil denn doch etwas zu wenig markant, zu "glatt", zu eingängig, und der Konflikt, ja, der ist mir nicht "abgründig" genug gestaltet (mir fällt gerade kein anderer Ausdruck ein) , um ein wirklich bestes Buch - mit einer großen Zahl von "Leerstellen", an denen Generationen von Interpreten ansetzen könnten - zu ergeben.
    Aber es ist eine super Schullektüre, hinsichtlich Thema, Historie, Charaktere, Stil usw. Ich habe es mal mit einer neunten Klasse Gymnasium gelesen.


    Alexander

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    Original von Tasso9x
    Morgen geht es mit der Lyrik-Besprechung los.


    Hallo Tasso, das höre ich gerne, aber ich konnte auf deinen Beitrag neulich nicht antworten, und eine PN an die Administratoren wegen Freischaltung blieb unbeantwortet ;(


    Wie geht's weiter?


    Ratlose Grüße, Alexander

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    [i]Du bist so wunderbar kategorisch in Deinen Statements.


    Danke! Ich nehme das als Kompliment (auch wenn's ironisch gemeint ist ...) :blume Hast du übrigens deine Aufzählung ganz ohne Kategorisieren zusammengestellt? Meinst du nicht, dass du da ganz schön im Glashaus sitzt ...?

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    [i]Hast Du es auch eine Nummer kleiner?


    Da hab ich ja was angerichtet! Ich dachte, dass meine Bemerkung noch nicht einmal ein Stürmchen im Wasserglas entfesseln würde. Gemessen am Resultat (deine Liste) muss ich aber sagen: Gut, dass ich einen pauschalkategorisch Kommentar abgegeben habe, sonst hätte ich das alles nie so erfahren. Ehrlich! Ich kenne auch nicht alle von dir angeführten Filme ... was übrigens nicht heißen soll, dass sie meine Einschätzung bestätigen oder widerlegen oder modifizieren würden ...


    Zitat

    [i]Aber wenn Du Dich unbedingt auf das kategorisiende Abwatschen verlegen musst – auf dieses Gebiet mag ich Dir nicht folgen.


    Schade, denn ich würde gern wissen, warum so wenige anspruchsvolle und gleichzeitig publikumswirksame Kinofilme aus Deutschland in deutschen Kinos laufen! Die vielen guten Autorenfilme, die aber kaum einer sehen will (seufz! ehrlich seufz!), meine ich nicht!
    quote][i]
    Iiiih. Das sind ja alles Frauen, die da Regie geführt haben. Das kann doch nicht gelten.
    Noch nicht mal als Ausnahme.[/quote]
    Nett! Da hab ich dich ja doch noch beim Kategorisieren erwischt. (Ich halte übrigens Frauen nicht nur für die schöneren, sondern auch pauschalkategorisch für die besseren Menschen. Pssst. Aber nicht weitersagen!)


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    [i]Aber Kategorisieren ist sicher schön und macht auch so richtig Spaß, nicht wahr?


    Logo. (s.o.)


    Ganz viele :strauss :strauss :strauss Macht mir wirklich Spaß! Alexander

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    Original von blaustrumpf


    Nö.


    Doch.


    Liegt es vielleicht daran, dass die Trennung zwischen sog. E- und sog. U-Kultur im Kintopp hierzulande so wirksam ist? Es muss doch auch in Deutschland möglich sein, die Mitte zwischen abgehoben-verquastem Autorenkino (nix dagegen - wem's gefällt!) und peinlich-platten Klamotten(nix dagegen - wem's gefällt!) zu treffen! Briten, Franzosen, Amerikaner, Spanier, Russen und zahlreiche "kleine" Filmnationen machen doch vor, wie's geht ... ?(


    Ratlose Flimmergrüße! :strauss


    Dass es in Deutschland eine stattliche (?) staatliche (!) Filmförderung gibt, deren Vorhandensein und deren Wirkungslosigkeit immer wieder beklagt wird, sollte doch Beweis genug sein ...! Oddr? :bitte

    JAAAAA! TOLL! KLASSE! DAS HABE ICH JA NOCH GAR NICHT GEWUSST! :rofl


    Aber was hat das eigentlich auf den 42er-Seiten verloren? X( Mir ganz und gar Englosem und Humorstirnigen fehlt da der Bezug zur Literatur. Oder ist Georg Wanderer Strauch jetzt schon Held eines Schelmenromans, ein "Simplizius Americanissimus" oder so ... :colts

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    Original von Lackinger
    Lohnt sich die Frage, was bei einem Text wichtiger ist: Form oder Inhalt?


    Hallo Lackinger!


    Die Frage zu stellen lohnt sich nicht. Und zwar aus zwei Gründen:
    1. Sie ist schon unzählige Male beantwortet worden.
    2. Sie ist allenfalls falsch gestellt, denn zwischen Form und Inhalt kann nicht im Sinn eines "oder" abgewogen werden! darum ist sie auch eigentlich gar nicht beantwortbar.


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    [i] Ein formloser Text wird möglicherweise nicht ankommen, schwer zu entziffern sein, keine geneigte Leser finden.


    Gibt es überhaupt formlose Texte? Was für eine Definition von Form legt die Frage nahe:
    - Eine der vielen klassischen Formen bzw. Gattungen und Untergattungen der Literatur? Die leben aber vom Wandel, bis hin zu ihrer Auflösung! Lies nur mal über die Ode nach (die letzte Monografie über die Ode erschien m. W. in den 20er Jahren, sie stammt von Karl Vietor; und bis in die Geegnwart werden Oden geschrieben ...) oder die Kurzgeschichte (Marx, Die deutsche Kurzgeschichte). Auch die Auflösung der Form ist eine Form. :bahnhof
    - Oder meinst du (auch) die Sprache, also alles, was man mit Wortschatz, Satzbau, Rhetorik, Reim, Rhythmus usw. erreichen kann?


    Zitat

    [i] Was aber bringt ein Text ohne Inhalt?
    Gibt es überhaupt Texte ohne Inhalt?


    Die gibt es: Lies mal Gedichte von dadaistischen Autoren, besonders diejenigen, in denen reine Nonsens(?!)-Silben aneinandergereiht werden, aber strenggenommen haben auch die einen Inhalt ... :dumm ... Vielleicht hat die Masche ja deswegen bei Nachahmern so schnell an Originalität verlioren, weil ein mehr oder weniger leicht beschreibbarer Inhalt ja doch unabdingbar ist, damit Leser sich mit dem text auseinandersetzen? Nach dem Motto: "Was bringt es mir, wenn ich den Text lese?"(


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    [i] Sind Ideen mit Inhalt identisch?


    Niemals - falls du mit "Ideen" das meinst, was eigentlich als "Themen, Stoffe, Motive, plots" bezeichnet werden sollte (vgl. Schneider, s. u.). Ich glaube, dass dir bereits die Lexikondefinitionen der Begriffe den Unterschied verdeutlichen können, von differenzierten Darstellungen in Fachbüchern ganz zu schweigen, z. B. diesen:
    - Jost Schneider, Einführung in die moderne Literaturwissenschaft (1999). Grundlegend, gut lesbar.
    - Jürgen Schutte, Einführung in die Literaturinterpretation (1990). Etwas anspruchsvoll.
    - Gert Ueding, Rhetorik des Schreibens (1985 u. ö.). Grundlegend, klar und gut lesbar.
    - David Lodge, Die Kunst des Erzählens (dt. 1993 u. ö.; übrigens keine Anleitung zum kreativen Schreiben, sondern eine kommentierte Anthologie, der OT "The Art of Fiction" trifft's genauer.) Gut lesbar, sehr abwechslungsreich und erhellend.


    Noch etwas: Auch mir ist immer wieder aufgefallen, dass nicht immer alle Begriffe in den verschiedenen Beiträgen zu den Foren ganz korrekt verwendet werden. Solche Fehler macht jeder, auch ich ... :( ... und manche dieser Begriffe sind von der Forschung (noch) immer nicht ganz eindeutig und verbindlich geklärt. Aber: Um mitzureden, muss man in der Fachterminologie einigermaßen sicher sein und die wichtigsten :anbet viermillionenfünfhundertsiebenundzwanzigtausenddreihundertneununddreißig kennen. Für den Anfang.


    Die Frage mit dem Slivovitz und den Cevapcici habe ich nicht verstanden :achsel?( ... Welche Idee hattest du bezüglich des Inhalts dieses Satzes? (Brrrrr, was war das für ein Satz? Besser, ich hol mir jetzt ein :bier und/oder einen Ouzo, damit meine Ideen etwas inhaltsreicher werden ...).


    Gehaltreiche Grüße!


    Alexander

    Hallo Tasso,


    soweit alles in Ordnung.


    Eine Frage habe ich aber noch:


    Zitat

    Original von Tasso9x
    Dann noch eine große Bitte. Schaut unter eurem Profil nach, ob ihr eure volle Adresse im Adressfeld eingegeben habt. Ohne diese Angaben erfolgt keine Aufnahme in den Workshop. Ich selbst kann eure Adressen aus Datenschutzgründen nicht einsehen.


    Ich möchte nicht, dass meine Adresse neben jedem Beitrag, den ich schreibe, erscheint! Wo genau gebe ich nun aber die Daten ein? Oder kann ich sie dir auch per PN zukommen lassen?


    Alexander


    HALTSTOPPKOMMANDORÜCKWÄRTS: Habe eben in einem anderen Themen-Beitrag gelesen, wie's geht (Nachricht an Admin usw.!)

    Ich auch. Aber wie soll das gehen, neben Beruf und Familie?


    Und auch die Schubladen, in denen ich alle die nicht abgeschlossenen literarischen Manuskripte zwischen- (end-?)lagere, quellen längst über ... ;(


    Unsere Altvorderen hatten in solchen Fällen Sprüche wie diesen auf den Lippen:


    "Harte Zucht, gold'ne Frucht!" ;)


    Man müsste halt nur (nur!?) den inneren Schweinehund überwinden! [Warum heißt der eigentlich so?]

    Früher, als es noch keine Lehrbücher "Erzählen lernen leicht gemacht" usw. gab, wurden viele exzellente Bücher geschrieben - ebenso wie heute. Die normativen Poetiken von Aristoteles, Horaz, Pseudo-Longin und, in ihrer Nachfolge, zahllosen mittelalterlichen und neuzeitlichen Autoren genügten denen, die schreiben wollten, wenn es um Theorie ging. Was dazu kam, war das Prinzip "imitatio veterum", also die Nachahmung der Alten, d. h. von Vorbildern.


    Nur wer liest und dann schreibend Vorbilder nachzuahmen versucht (aber nicht durch Kopieren!), der konnte etwas Eigenes hervorbringen. Und ads gilt ja uneingeschränktauch noch heute.


    Insofern hat sich eigentlich seit der Antike nichts geändert, bis auf den Umstand, dass wir es jetzt mit einer massenhaften Erscheinung zu tun haben: viele Leser - viele Autoren - viele Ratgeber, damit es mehr Autoren gibt, die den Hunger der Leser stillen (und neuen erzeugen)können.


    Dass es nach wie vor Autoren gibt, die so genial, originell, vollkommen sind, dass sie ohne Ratgeber, Kurse, Seminare etc. auskommen, ist ja eigentlich auch nichts Neues. Es sind die wirklich "Großen", die zumeist außerhalb der Genres stehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Schriftsteller wie Peter Handke, Ernst Jünger, Irene Dische, Wilhelm Genazino oder Hartmut Lange sich noch groß mit Theorie und Lehrbüchern befassten oder befassen mussten, wie z. B. meinereiner, der wahrscheinlich allenfalls mit einem Talent(chen) gesegnet ist ... :achsel


    Fazit: Schreiben ist nicht erlernbar, sondern übbar. Und je besser die Voraussetzungen (Begabung, Fleiß, Glück), desto überzeugender die Ergebnisse!

    Das hört sich ja alles sehr romantisch an, gleichsam wie nicht von dieser Welt ...


    Aber dass du für Zeitungen schreibst und dass du dem homo modernus kaum zutraust, längere Texte zu lesen, zeigt, dass du doch von dieser Welt bist!


    Herzlich willkommen! :blume