Beiträge von SusanneG


    Den Netzwerkgedanken von Qindie finde klasse. Mir persönlich wäre es jedoch lieber, wenn es einen Dienstleister geben würde, der wie ein TÜV die druckbereite aber noch nicht veröffentlichte Version gegen angemessene Bezahlung prüft. Als Ergebnis bekommt man dann entweder das Gütesiegel oder einen Mangelbericht. Leider scheint es aber noch keine Dienstleister zu gehen, die so etwas anbieten.


    Ähm. So was nennt man "Lektorat". ^^


    Meinst Du mit „in der Branche“ Autoren, Verlage usw. ? Wie bekannt ist das „Q“ aber bei den Lesern?


    Tom hat schon umfassend dazu geantwortet. ;-) Meine Feststellung: Es ist dem Durchschnittsleser relativ egal, woher sein Lesestoff kommt. Er achtet auf den Preis (und da auf die Ausreißer nach oben UND unten) und schaut dann kurz, ob ihm die Fehlerquote auffällt oder nicht. Leser im Schnitt sind erstaunlich schmerzfrei, was Fehler angeht, sowohl inhaltlich als auch sprachlich, vom Satzbild ganz zu schweigen. (Die Erkenntnis hat mich geschockt, ehrlich.)
    Das Ergebnis siehst du übrigens im immer schlampiger werdenden Lektorat/Korrektorat der Publikumsverlage, ganz schlimm bei den e-Book-Imprints.


    Es gibt eine kleine, wackere Schar von SP-LeserInnen, die sich sehr intensiv mit dem Feld der selbstpublizierten Bücher auseinandersetzen.
    Und es gibt eine große Anzahl von "SP les ich nicht"-LeserInnen.


    An denen arbeitet sich Qindie unter anderem ab. Das ist ein schwer zu beackerndes Feld und ich kann dir ganz schlecht sagen, in welchem Rahmen wir unsere Leser letztlich erreichen. Ich zähle da auch auf Zeit und Wachstum ... wir haben weder das Geld noch die Manpower, uns mit großflächigen Werbemaßnahmen o.ä. bekannt zu machen.


    Aber ich denke, bei einem Special-Interest-Buch wie deinem gelten eh noch mal andere Regeln der Verbreitung. Das läuft über Plattformen, zu denen ein Themenbezug läuft, nicht so wehr über ein allgemeines Literatur/Belletristik-Portal.

    Ob es was bringt, kann ich dir nicht sagen, das ist von Buch zu Buch, von AutorIn zu AutorIn unterschiedlich. Viel hängt einfach davon ab, in welche Nische du stößt (das klingt ja bei deinem Thema schon mal nicht übel) und was du an Werbung dafür machst.
    Das Wesentliche an Qindie ist weniger das Logo, sondern mehr der Netzwerkgedanke. Aber auch da gilt natürlich: Nur, wer etwas einbringt, wird auch etwas herausholen. ^^


    Und woran bemisst du selbst die "Güte" eines Qualitätssiegels? Ich kenne zumindest keine andere Initiative, die so was macht. Was nicht heißt, dass es das nicht gibt, es heißt nur, dass ich es nicht weiß. Zumindest das kann ich dir dazu sagen: Qindie kennt man mittlerweile in der Branche.

    Mach doch statt zwei Zeilenschaltungen (igitt) eine neue Formatvorlage ohne Einzug und mit größerem Abstand nach oben (12 pt oder so.) Dann hast du den größeren Absatz (optisch) und alles ist bingo.


    Abgesehen davon: Dein Verlag setzt doch nicht in Word. Es ist sch***egal, wie du das formatierst.

    Früher war das einfach. Es gab Hardcover (die Bücher mit dem festen Kartoneinband und Schutzumschlag) und es gab Paperbacks - Taschenbücher. Kleineres Format, weicher Einband.
    Es gab so gut wie keine Taschenbuch-Ersterscheinungen, der Weg führte vom Hardcover ins TB.


    Dann kamen die ersten Taschenbuch-Ersterscheinungen und siehe, die Verlage weinten, denn die heilige Spiegelbestsellerliste ließ nur HC zu.


    Also erfanden die Verlage alle Arten von (Klappen)Broschur, damit die Bücher das Kriterium erfülllen, ohne gleich ein teures Hardcover zu sein. Das heißt: U2 und 3 verschwanden in die Klappe und die Formate wurden dem HC angeglichen.

    "zunehmend auch ältere Menschen"?? Ich bin jetzt schon einige Jahre via FB vernetzt - und ich sehe eine Unmenge älterer Menschen (und ein paar Kids) ... Und, was noch schöner ist - bei einer nicht gerade kleinen Menge der Menschen, mit denen ich vernetzt bin, hab ich keinen blassen Schimmer, ob die fuffzehn oder neunzig sind, und es ist mir auch wurscht.


    Und die Werbung? Also bitte, wer benutzt den FB ohne Adblock?

    Sehr toller Hinweis, danke. Ich hab einige alte Bücher, die es nicht als Elektrobuch gibt, die lass ich mir jetzt einscannen. (Hab schon selbst damit angefangen, aber da wird man ja blöd bei.)

    Da ich eben zu bequem war, den verlinkten Artikel mal in voller Länge zu zitieren, jetzt aber mit meiner heutigen Schreibarbeit fertig bin, mache ich es, denn da steht eigentlich alles drin, was ich auch denke. Nur besser formuliert (nach einem Tag Schreibarbeit im November und dem Ziel, mein WiP noch fertig zu kriegen, sprich: 250 Seiten in diesem Monat, bin ich nicht sehr forendiskutierfreudig ... sorry)


    Zitierter Artikel, Link/Quelle siehe oben:


    "Es ist natürlich richtig, zum 25. Jahrestag des Mauerfalls die schlimmen Seiten der DDR noch einmal in Erinnerung zu rufen. Aber gleich Wolf Biermann?
    Dabei ist gar nicht so leicht zu entscheiden, was an dessen Auftritt im Bundestag eigentlich den größten Anlass zum Fremdschämen bot. Denn erstens deliriert Biermann: „Mein Beruf war doch Drachentöter“, und ein solcher könne schließlich „nicht mit großer Gebärde die Reste der Drachenbrut tapfer niederschlagen“, nur um es mit großer Gebärde, allerdings eher wenig tapfer dann eben doch zu tun und die im Bundestag anwesenden Vertreter der Linkspartei als „den elenden Rest dessen, was zum Glück überwunden ist“ zu dissen.
    Drachenbrut? Angesichts des Zustands der marginalisierten Opposition in Zeiten der Großen Koalition wäre es treffender, von armen Würmchen zu sprechen, und so ergäbe das Bild auch Sinn, denn dann wäre Biermann kein Drachentöter, sondern nur der nach unten pickende eitle Gockel, der er nun einmal ist.
    Der sich, zweitens, dabei auch noch in eine unappetitliche Siegerpose wirft, wenn er zu den Linken sagt: „Ihr seid dazu verurteilt, das hier zu ertragen. Ich gönne es Euch.“ Womit er in gewisser Weise sogar Recht hat, denn dass in der DDR allerhand schief gelaufen ist, zeigt sich ja nicht zuletzt daran, dass sie Gestalten wie Biermann hervorgebracht hat, die ein Vierteljahrhundert nach Mauerfall immer noch ein solcher zunehmend verbittert wirkender Hass auf die alten Gegner umtreibt. Wobei Biermann putzigerweise direkt im Anschluss singt: „Du, lass dich nicht verbittern, in dieser bitteren Zeit“ und dabei offenbar so gar nichts bemerkt.
    Namenloses Unrecht
    Drittens leidet Biermann an einer offenbar ganz respektablen Hybris. Er reklamiert für sich, die Mauer quasi im Alleingang eingerissen zu haben. So ruft er den Linken zu: „Ich habe euch zersungen mit den Liedern, als ihr noch an der Macht wart“ – als habe er nicht nach seiner Ausbürgerung 1976 vor allem die Nerven der Westdeutschen zersungen und, schlimmer noch, zerredet. Auch so ein Unrecht der deutschen Teilung, über das heute niemand mehr spricht.
    Und viertens schließlich geriert Biermann sich als nach wie vor unbeugsamer Rebell, obwohl er doch von der Staatsspitze einzig zu dem Zweck exhumiert wurde, die ohnehin schon de facto bedeutungslose Linken-Fraktion noch weiter zu demütigen. Während er also für die Regierung den nützlichen Idioten gibt, tut er gleichzeitig so, als befinde er sich damit im Widerstand.
    Auf den ohnehin nicht ernst gemeinten, da völlig folgenlosen Hinweis von Bundestagspräsident Norbert Lammert, er sei zum Singen und nicht zum Reden eingeladen, erwiderte er: „Das Reden habe ich mir in der DDR nicht abgewöhnt und werde das hier schon gar nicht tun.“ Da hat er sich ja ordentlich was getraut. Widerworte gen Norbert Lammert! Was für ein Drachentöter!
    Dabei hätte Biermann durchaus die Chance gehabt, ein kleines bisschen mutig zu sein. Statt zum Mauergedenken längst geschlagene Schlachten mit den Nachkommen der Machthaber von gestern zu führen, hätte er auf die zahlreichen Toten an der EU-Außengrenze hinweisen können, die die aktuelle Mauerpolitik der heute Herrschenden zur Folge hat. Dafür hätte es dann allerdings vermutlich keinen johlenden Applaus von der Bundestagsmehrheit gegeben.
    So bleibt es dem „Zentrum für politische Schönheit“ mit seiner Mauertoten-Gedenkkreuz-Aktion vorbehalten, dem Jubiläumstag angemessen, tatsächliche Dissidenz zu zeigen, während Biermanns Geplänkel im Bundestag eben doch nur für die in Deutschland nach wie vor vorherrschende politische Hässlichkeit steht."

    Warum hat man den Kasper überhaupt reden lassen bzw. nicht beizeiten beherzt eingegriffen ... nun ja, vermutlich weil halt alles was links oder auch rechts von verschlabberter 'Mitte' oder auch Larifarieinheitsbrei ist, 'weggeharkt' (Zitat Kurt Georg Kiesinger ...) werden soll ...


    Na ja, der Lächerlichkeit preisgeben war ja immer schon ein probates Mittel ... das scheinen ein paar noch zu beherrschen in unserem Dumpfbackenregiment. Oder interpretiere ich da schon wieder mehr Intelligenz hinein, als auch beim kräftigsten Umrühren nicht zu finden wäre?


    aber sozusagen für Susanne, deren Auftritt in "Das Schloss" seinerzeit ich immer noch gern erinnere, mache ich noch mal eine Ausnahme ...)
    :)


    OMFG. :rofl

    !.: Ja, und? Keine Socke hätte gemerkt, dass die die Dinger mitgenommen haben, wenn sie nicht selbst darauf aufmerksam gemacht hätte. Politische Kunst hatte es hierzulande schon immer nicht leicht, die meisten kriegen doch in ihrer Bräsigkeit gar nicht mit, dass da überhaupt was läuft. ^^


    2. Komisch, wem immer alles vorgeworfen wird, ehemals SED gewesen zu sein. Damals bei Filbinger & konsorten hat die Vergangenheit nicht so richtig gestört, hm???