Um jetzt hier nicht immer nur kulturelle Bewertungen gegeneinanderzustellen, mal etwas rein Mathematisches. Und ich war ja mal Spitzen-Mathematiker mit Themen wie Kosmologie und Kosmogonie und demzufolge auch einer Affinität zur 42.
Tom schrieb: "Mal davon abgesehen, dass ich im Traum nicht auf die Idee käme, einen
Roman - und sei es auch nur ein Kurzroman - für 99 Cent zu verscherbeln".
Von diesen 99 Cent gehen dann aber nur irgendwas zwischen 30 und 70 Cent an die Verlags-Mafia, da wäre ich aber noch gut bedient im Verhältnis. Hanni Münzer äußerte sich im Interview mit dem Tagesspiegel vom 11. Juli v. J. wie folgt: „Die wollen natürlich am liebsten ein fertiges und schon erprobt erfolgreiches Buch mit allen Rechten kaufen: Buchrechte, E-Book-, Film- und Hörbuchrechte. Nach Abzug aller Provisionen und Steuern bleiben dem Autor bei einem Taschenbuchpreis von 9,90 Euro am Ende keine 45 Cent brutto übrig.“
http://www.tagesspiegel.de/med…o-im-monat-/10188470.html
Also 945 Cent an die Buchhandels-Mafia bei 45 Cent für mich. Tolle Wurst! Steht denn auf meiner Stirn irgendwo Idiot dran? Also bis heute morgen habe ich da noch nichts im Spiegel gesehen. Und immer mehr Autoren merken diesen vorsätzlich organisierten Beschiss zum Glück auch: "Dafür sinkt die Zahl derjenigen, die sich schon mal bei einem oder mehreren Verlagen beworben haben. Waren es 2013 noch über 67 Prozent, hatten sich 2014 nur noch 60 Prozent die Mühe gemacht. Die Zahl derer, die sich noch nie bei einem Verlag beworben haben, stieg von 25 auf 34 Prozent." (ebd.)
Durch diese Tendenz getrieben, muß die Verlags-Mafia nun doch mal reagieren. Ruprecht Frieling stellte hierzu fest: „Durch die Möglichkeit, für umsonst oder wenig Geld seine eigenen Werke online zu veröffentlichen, ist eine neue Branche entstanden... Man braucht kein Geld und nicht das Wohlgefallen von Verlagen. Jeder kann was raushauen, hunderttausende stellen ihre eigenen Bücher online. Das hat eine große Dynamik ausgelöst....Verlage befinden sich gezwungenermaßen in einem
Umdenkungsprozess: raus aus dem Wolkenkuckucksheim und hinaus auf die Straße. Sie sind nicht mehr die alleinigen Torwächter und Entscheider darüber, wer schreiben kann und wer nicht. Das entscheidet jetzt die Leserschaft.“ (ebd.)
Ich kann mich nicht wirklich in die Lage von Autoren versetzen, welche diese Schreibsklaverei als Verlagsautoren als Existenz führen. Irgendwie bin ich da viel zu viel Mathematiker. Und ein 42-Autor sollte das eigentlich auch sein... (zumindestens hatte ich mal diese Vorstellung).
MfG Walter Hilton
STOPPT WERBUNG! Schont die Umwelt.