Beiträge von Walter Hilton

    Bienvenido. Ich habe auch mal ganz klein angefangen - mit Gedichtchen. Dein Buchtitel "Gedanken, festgenagelt auf Papier" gefällt mir - 5 Sterne von mir (Bestnote). Er erinnert mich an "Worte sind wie Nägel, an welchen man seine Gedanken aufhängen kann" (nachgenutzt auch bei dem Satz: "Mehr müssen Rocktexte nicht bringen als neue Nägel einschlagen, an denen man die Gedanken besser aufhängen kann." - über die schwedische Band Mando Diao http://www.weltwoche.ch/ausgab…4-09-geniales-lalala.html). Und ich gratuliere Dir zu den 5x5 Sternen bei Amazon (plus genauso vielen Rezensionen). Ich fremdele derzeit noch mit amazon, mal sehen, wie das weitergeht. Mit Wikipedia habe ich zunächst auch gefremdelt und bin dort nun in der Qualitätssicherung - leider nur "ein Tropfen auf dem heißen Stein" (mal sehen, wie das weitergeht und ob überhaupt). Und mit Windows 1.0 hatte ich zunächst auch gefremdelt und mit google und und und....Ich finde es schön, daß Du jetzt als Lyrikerin um die große Form ringst. Ich mag Bandbreite, und wünsche Dir auch dort möglichst 5 Sterne. Es kann natürlich dauern, bis man dort auch so sicher ist wie in der kleinen Form. Für mich aber ist ein Haiku schwieriger als ein Kapitel zu demselben Thema, in welchem man sich dann auswalzen kann (in meinen langen Wanderjahren absolvierte ich auch einmal eine japanische Ausbildung incl. Haiku). Sich auswalzen schindet natürlich Seiten und bringt Geld - die Verlockung ist leider zu groß. In zwei Jahren zehn (oder mehr) Titel mit über einer Million Wörtern - kein Problem heutzutage . Da sprudeln die Einnahmen - aber die Qualität (Klasse) nimmt reziprok zur Masse ab. Zum Glück muß ich meinen Lebensunterhalt nicht als Autor bestreiten - und kann mich in der Literatur selbst verwirklichen statt den Clown (Minnesänger, Troubadour, Hofnarren) im Literaturbetrieb spielen zu müssen. Mein Freund Wolfgabg Hilbig https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Hilbig kam leider nicht umhin, er fühlte sich aber immer als Fremdkörper - bis zuletzt (trotz seines Büchnerpreises etc. - er fuhr mit dem Bus zur Verleihung).
    Ich bin wirklich sehr gespannt, wie das bei Dir nun weitergeht. Bei den BTs ist ja gerade Ebbe, da kämest Du hier gerade recht (falls Dir das recht wäre).


    MfG Walter Hilton



    STOPPT WERBUNG! Schont die Umwelt!


    (daß ich hier Werbung für Nichtwerbung mache, hat zum Glück noch keiner der 42er "aufgespießt" - mal sehen, wie das weitergeht)

    Dann will ich den Fred mal wieder auf sein Thema zurückführen. Ich halte die Haltung des Lektors für dünkelhaften Hochmut. Aus genau dieser Haltung bekam das Manuskript von "Schlafes Bruder", ein Weltbestseller in mindestens 36 Sprachen übersetzt (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafes_Bruder) mit der derzeit 31. Auflage bei Reclam in der Auslieferung (http://www.reclam.de/detail/97…r__Robert/Schlafes_Bruder) und mit einem weiteren Dutzend deutschsprachiger Ausgaben (https://portal.dnb.de/opac.htm…pleSearch&query=119279487) zunächst 24 (in Worten: vierundzwanzig) Verlagsabsagen (das Buch wurde drei Jahre nach Erscheinen verfilmt und kurz darauf sogar Schullektüre). Ohne jetzt auf die lange Reihe ähnlicher Fehleinschätzungen in der Verlagsbranche der letzten Jahrhunderte weiter eingehen zu wollen, ist meine Einschätzung der Lage: jeder Busfahrer oder Pilot und jede Verkäuferin und Friseuse machen einen besseren Job als diese Verlagsfilter. Bei den großen Verlagen wird völlig unangemessen mit der realen Situation umgegangen, die Fehlerquote ist immens (nicht nur bei Ablehnungen, sondern auch bei den "Griffen ins Klo"). Das fällt solange nicht ins Gewicht, solange noch für alle Beteiligten genug hinten herausspringt - wobei ich das für viele Autoren so langsam kritisch sehe (angesichts des Aufwand-Nutzen-Verhältnisses). Ich für meinen Teil würde in keinen Bus oder in kein Flugzeug steigen oder keinen Laden bzw. Friseur betreten, wo ich von vornherein um eine derartige Unfähigkeit und Hilflosigkeit weiß, das Arbeitspensum adäquat zu bewältigen. Mich erinnert dieser dünkelhafte Hochmut an den alten "Slogan der SED" (Vorsicht:Satire!): "Wo wir sind, ist vorn - wenn wir hinten sind, ist eben hinten vorn."


    MfG Walter Hilton



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    HD schrieb: "Aus persönlicher Betroffenheit Lebensweisheiten für die ganze Menschheit
    zu machen ist so neu nun auch nicht. Das dies aber zu wirklich
    hilfreichen Lebensumstände für alle geführt hat, konnte bisher noch
    nicht hinlänglich belegt werden."


    Da trägst Du bei mir Eulen nach Athen. Mir war das schon in einem Alter klargeworden, da war ich erheblich jünger als meine Frau jetzt. Sie hatte für DDR-Verhältnisse gesehen gerade so die "Gnade der späten Geburt" (Helmut Kohl https://de.wikipedia.org/wiki/Gnade_der_sp%C3%A4ten_Geburt). Ein leichteres Leben darf man niemanden zum Vorwurf gereichen. Wenn ich aber so manchen "Mitstreiter" von einst immer noch grün-alternativ politisch vernagelt antreffe, kann ich das nicht so ganz nachvollziehen, das ist aber alles Sache des persönlichen Glaubens (zwei Bekannte sind mittlerweile Mitte achtzig und in dem Bereich noch voll aktiv).


    MfG Walter Hilton



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    HD schrieb: "Plädierst du jetzt dafür, dass jeder autark werden soll? Alles selber machen? Auf keinen und niemand angewiesen sein?"


    Meine mittlerweile doch um einiges jüngere Frau (die Stasi hatte mir zwei Familien "zersetzt" https://de.wikipedia.org/wiki/…3%BCr_Staatssicherheit%29) äußerte soeben gleich spontan: "Na klar, das ist der einzig richtige Weg in dieser Welt".


    Ein Freund aus dem Widerstand - nach der Wende Dozent an der TU Magdeburg - formulierte es in der Wendezeit einmal so: "Früher galt es, so schlecht wie möglich zu produzieren (=sich ausbeuten zu lassen), heute gilt es, so schlecht wie möglich zu konsumieren (= sich bescheißen zu lassen). So lebt er als überzeugter Grün-Alternativer noch immer.


    Wenn du mich persönlich fragst: "hier mus ein jeder nach Seiner Faßon Selich werden Fr"(iedrich II. von Preußen https://de.wikipedia.org/wiki/…ch_II._%28Preu%C3%9Fen%29).


    MfG Walter Hilton



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    HD schrieb: "Mich überkommen gerade mal wieder Depressionen. Ich sollte mir mal
    wieder ein paar neue Schuhe gönnen und ich kann mich einfach nicht dazu
    durchringen, mir selber welche zu machen. "


    Du hast mal wieder den Finger in die Wunde gelegt. Als Gegner des großangelegten vorsätzlichen industriellen Betruges lebt meine Familie auch weitgehendst autark und von Selbstgemachtem - damit hatte ich schon in den 70ern und 80ern den Argwohn der Stasi erregt, eine OPK hieß "ASKET". Mein "nachgemachter" ostpreußischer Großvater flüchtete mit einem Bein (das andere hatte er im Krieg verloren und nicht wiedergefunden) vor den Russen und blieb aber in der SBZ hängen, weil er so nicht mehr über die "grüne Grenze" kam - er brachte u.a. das Handwerk des Schuhmachers in die Familie mit (mein leiblicher Großvater war im Krieg gefallen und nicht wieder aufgestanden).


    MfG Walter Hilton



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    @ Tom Von dem "Jahrzehnt bis zur Druckreife", von welchem ich hier ja mal eingangs schrieb (wurde wohl in den Kindergarten verschoben) sind ja nun schon gut zwei Jahre um. Wobei Jahrzehnt nur ungefähr gemeint war, schließlich schreibe ich schon etliche Jahrzehntchen. So Gott will und wir leben, debütiere ich in fünf bis zehn Jahren dann mit der Schreibleistung eines halben Jahrhunderts. In der DDR habe ich gelernt, mich zu gedulden (müssen).


    @ H. Dieter Als noch unreiferer junger Mann und Totalkriegsdienstverweigerer der DDR wäre ich vielleicht allein ob Deiner Vita auch zu einem solchen Urteil über Dich gelangt, aber sind wir nicht alle irgendwie älter und reifer geworden? Oder habe ich Dich jetzt in Deiner Einschätzung nur noch bestätigt?


    MfG Walter Hilton




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    Ich finde es nur konsequent, wenn man seine eigenen Werke in einem eigenen Verlag verlegt - und würde zu gegebener Zeit dann einen solchen gründen. In meiner Familiengeschichte finden sich genügend Beispiele für Verleger, welche dann auch noch die notwendigen Druckerein errichteten (Verlags- und Druckhäuser etc.). Inwieweit ich diese Erfahrungen berücksichtigen würde, müßte ich dann angelegentlich entscheiden.


    MfG Walter Hilton




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    Lieber Gerald, ich wüßte nicht, wieso ich selbst nach Berücksichtigung der Wenigerwertsteuer über 90% des Umsatzes eines von mir urheberrechtlich gehaltenen Produktes an Fremdverlage abgeben sollte. Das wäre für mich Dummheit und flüssiger als Wasser - also überflüssig. Und wieso sollte es für eine solche Dummheit auch noch eines Agenten (in der schlechtesten Bedeutung des Wortes) bedürfen? Das wäre dann doch - wie hieß noch einmal die Steigerungsform von überflüssig?


    MfG Walter Hilton




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    Wissenschaftlich nachgewiesen (wie auch immer): Wenn der Richter gut gefrühstückt hat, urteilt er deutlich milder. Vielleicht helfen dicke Umschläge mit Lebensmitteln bei Liktoren?


    P. S. Ich finde Dich jetzt wirklich bedauernswert, Gerald - erst die Sache mit (wie hieß der Pleite-Laden nochmal?) - und jetzt auch noch diese Trilliarden mikrobenhafter Manuskripte, eine echte Krankheit. Besteht Ansteckungsgefahr?


    MfG Walter Hilton



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    Wenn ich mich nicht verlesen habe, war letztes Wochenende totale Ebbe? Im Blindflug wäre ich nicht gern unterwegs. Vorschlag zur Güte und zur nächsten Flut: BTs zu Klappentexten.


    MfG Walter Hilton







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    @ HD: Die Unterschiede in der Beschreibung ein und desselben Ereignisses innerhalb der Medien ist auch heute noch frappierend - gerade jetzt beim Thema Asylkritik. Du schriebest:


    "Es stimmt gerade jetzt und hier in Deutschland. Sie sind "Schutzbedürftig" vor den Angriffen und Misshandlungen all derjenigen, die vergessen, warum diese Menschen aus der Heimat fliehen. Viele von denen, die Schreien und Häuser anzünden haben auch vergessen, dass sie oder ihre Vorfahren selbst ehemals fortgelaufen sind (oder vertrieben wurden). Genau genommen hat es diese Fluchtbewegungen immer gegeben in den letzten zweitausend Jahren. Niemand darf sich darauf berufen, dass das Recht auf Heimat althergebracht sei. Mit wenig Mühe lassen sich andere finden, die vorher dort gelebt haben."


    Beim Deutschlandfunk ist ein Artikel von Nadine Lindner zu lesen ("Wenn Omi und Opi gegen Flüchtlinge hetzen"): "Auch die AfD ist nicht aus der Verantwortung zu entlassen. Immer unter dem Mäntelchen des bürgerlichen Protests gießen die Rechtspopulisten munter Öl ins Anti-Asyl-Feuer. Zuletzt bei einer '''Demonstration in dieser Woche im Dresdner Regierungsviertel'''. "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen", wurde da skandiert. Die Menschen, die mit der AfD losgezogen sind, waren vor allen Dingen Rentner in grauen Jacken, sehen anders aus als die Neonazis und Hooligans, die in Freital und andernorts auflaufen. Aber, es sind die gleichen Parolen, die erklingen. Und es ist der gleiche Hass in den Augen. Wer sich die AfD-Anti-Asyl-Demonstration angesehen hat, kann sich vorstellen, wie Opi und Omi bei Eierschecke über "die Schmarotzer und Wirtschaftsflüchtlinge" herziehen. Der Hass wird auch am Kaffeetisch genährt. Die rechten Parolen und Denkmuster sickern langsam aber sicher in die bürgerliche Gesellschaft ein und verfestigen sich dort." In: deutschlandfunk.de. 22. August 2015: http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=329038


    Ich kenne in meiner Umgebung keinen Menschen mit Lebenserfahrung mehr, der auch nur noch ein gutes Haar an der derzeitigen Politik lassen würde. Das hat aber nicht vordergründig etwas mit der Asylpolitik zu tun, sondern mit der Ablehnung der sog. "Demokratie" überhaupt. Nach der sog. "sozialistischen Demokratie" ("der einzig wahren Demokratie der Welt") wird hier nun eine angeblich "bürgerlich-humanistische Demokratie" erfahren, die nur noch mehr Ungleichheit und Ungerechtigkeit produziert als je zuvor. Die fremdenfeindlichen Proteste sind da lediglich ein ähnlich hilfloses Ventil wie jenes des Judenpogroms in Dresden anno 1349 angesichts des Einfalls der Pest. Mit Deiner Argumentation wirst Du niemanden hier erreichen - und ich mit meiner Argumentation Dich sicherlich auch nicht. Der Riß durch Deutschland wird immer tiefer.


    MfG Walter Hilton




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    Hier ein Netzfund von heute: "Die Veröffentlichung in einem "Multi-Selfpublishing-Verlag" ist nicht relevanter, eher noch irreführender als bei BoD selbst" ( https://de.wikipedia.org/wiki/…3%BCfung#Dagmar_Tollwerth ). Überrollt nach den DKZ-Verlagen jetzt womöglich eine neue Form der Abzocke die Buchlandschaft ? Der Karina-Verlag ( http://www.karinaverlag.at/ ) besteht scheinbar aus einer sehr undurchsichtigen Mischung zwischen "ungemeiner Nützlichkeit", Behindertenhilfe, Opferhilfe, Anti-Netzpiraterie, Autoren spenden ihre Arbeit für den guten Zweck, Ablehnen jeder verlegerischen Verantwortung durch "BoD für Verlage" bei der BoD GmbH (= Multi-Selfpublishing?), Olivenölhandel, Reisebüro, Werbeagentur und und und ... Ich weiß nicht, was soll es bedeuten...


    MfG Walter Hilton



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