Beiträge von IngridH

    Der gute Michael Lohmann. Jede Lektorin, jeder Lektor kann das alles nachvollziehen. Danke für den Link, Frau Klein! :dhoch


    Niemand muss sich beim Schreiben an starre Regeln halten. Aber meiner (Lektorinnen-)Erfahrung nach treten solche Klassiker meistens gesammelt auf, begleitet von schrägen Perspektiven, selbstständig handelnden Körperteilen, Bezugsfehlern etc. Nur wer sein Handwerkszeug beherrscht, kann sich elegant über Regeln hinwegsetzen. Und: Ihr hier, die Profis allen voran, seid keineswegs repräsentativ.

    Willkommen zurück, Christoph! :blume


    Hier war schon mal mehr, aber auch weniger los. Die letzten beiden Jahre waren halt anstrengend. Es liegt an uns allen, wieder Schwung zu holen und hier für mehr Leben zu sorgen. Leg los!

    Mir muss niemand erzählen, dass es sehr viel Mist gibt, das lese ich jeden Tag. Umso mehr freue ich mich über eine Autorin wie die genannte, die nicht nur Talent hat, sondern mit damals neunzehn auch Mut und Geschäftsverständnis hatte – und am Ende mehr Erfolg als gedacht. Es hat viel Spaß gemacht, mit ihr zu arbeiten.


    Ich glaube sofort, dass sich auf Wattpad viel Teenie-Mist ansammelt. Ich mag nur keine Pauschalurteile. Die Trend- und Talentscouts der Jugendbuchverlage sind dort sicher präsent, um das herauszufischen, was Potenzial hat – sei es Talent oder Fanbase.

    Ich fände Literatur, die Milieus wie den Kölnberg (exemplarisch) nicht betrachtet, höchst langweilig. Geschichten entstehen aus Kontrasten, egal ob im Genre oder in literarischen Werken. Wenn der oder die Schreibende das Milieu nicht kennt, muss er oder sie das recherchieren. Ob's dann authentisch wird, ist eine Frage des Könnens - und des ehrlichen Feedbacks von Menschen, die mehr über das Milieu wissen.


    Ich will mich in Literatur nicht spiegeln, sondern in andere Welten abtauchen. Die der Akademiker und Intellektuellen kenne ich zur Genüge - gähn!


    Noch kurz zu den ungehörigen Berufsbezeichnungen: Das gilt für sehr viele freiberufliche Tätigkeiten. Die wenigsten Freiberufler(innen) können von ihrer Tätigkeit leben. Aber diese Darf-ich-das-Diskussionen kenne ich nur von Schreibenden.

    Hm, dann ist meine junge Kundin Jenna Wood (Pseudonym) wohl qualitativ eine Ausnahme.


    Sie hat ihren ersten Roman (Teil 1 einer Fantasy-Trilogie) mithilfe von Wattpad geschrieben. Als sie fertig war, hat sie ihn lektorieren lassen und selbst veröffentlicht. Der Carlsen Verlag hat die Autorin und ihr Werk sofort gefunden, den ersten Teil neu herausgebracht, die Teile 2 und 3 bei ihr beauftragt und ein paar Monate später ebenfalls veröffentlicht. Die Wattpad-Fanbase war der Autorin und dem Verlag sicher.


    Dass sie schreiben kann und Profi genug ist, ihr Ding auch durchzuziehen, weiß ich natürlich. Horst-Dieter , du erinnerst dich, oder?

    In meinem Beispiel ging es um Krankenhäuser, mehr oder weniger gute Reha-Einrichtungen und Ärzte, aber auch um den früheren Ehemann der Autorin und um intime Begegnungen der beiden, trotz Krebs. Sobald es wahrheitsgetreu sein soll, steigt auch das Risiko, jemandem auf den Schlips zu treten (muss nicht gleich eine Klage sein, Kündigung der Freundschaft reicht auch). Und es kann unangenehm zu lesen sein, weil unfreiwillig voyeuristisch. - Hohe Kunst und sehr hoher Aufwand, will ich damit sagen.


    Lieber Jochen, ich kann gut nachvollziehen, dass dir die Kommentare den Wind aus den Segeln nehmen. Aber besser, du diskutierst das jetzt kontrovers, als dass du dich später ärgerst, wenn es nicht funktioniert. Und bevor du dein Projekt weglegst, kannst du es dir auch immer konkretes Feedback dazu einholen, in jedem Stadium. Lektorinnen und Lektoren haben das in der Regel im Programm.

    Ich hatte als Lektorin eine Kundin, die ihre Krankheitsgeschichte aufgeschrieben hatte, um anderen auf ihrem Weg zu helfen. Fazit: Es ist ein irrer Eiertanz, alles so zu verfremden, dass am Ende niemand eine Grund zur Klage haben könnte. Ich halte es sogar für unmöglich, weil niemand vorwegnehmen kann, was einen anderen Menschen so verletzt, dass er dagegen klagt. Ich denke auch nicht, dass ein Pseudonym davor schützt - keines ist vollkommen geschlossen.


    Es gibt sehr, sehr, sehr viele autobiografische Vorhaben, aber kaum Interessenten, sofern es nicht um das Leben einer prominenten Person geht. Wenn du dich von deiner Autobiografie lösen und einen Teil deiner Erfahrungen in eine fiktive Geschichte einbauen kannst, halte ich das für den besseren Weg.

    Herzlich willkommen, Jerome!


    Autobiografisches ist sehr kaum verkäuflich, wenn es nicht von Prominenten kommt. Aber dein Intro liest sich, als hättest du einen riesigen Fundus, aus dem du für deine Geschichten schöpfen kannst. Lass deine Fantasie los und schreib mit uns neue Texte!