Der Neue...

  • …. Ich erfülle eben nicht den "Standard" der erwartet wird, und schwimme schon mein Leben lang mit Begeisterung gegen den Strom. …


    Es ist ganz viel Spiel in diesem "Standard, der erwartet wird".

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Hallo Thorsten,


    herzlich willkommen hier!


    Die BT Runde kann ich Dir nur empfehlen, wenn Du richtiges Feedback, bzw. konstruktive Kritik suchst. Da gehen die meisten hier durch. Selbst wenn man nicht alles zu hundert Prozent übernimmt, oder übernehmen möchte, bleibt doch in der Regel etwas zurück, womit man sich auch tatsächlich verbessern kann.

    Ich spreche da aus eigener Erfahrung.


    Ich habe nur ein ganz kleines Stück hineingelesen. Mehr Zeit möchte ich da nicht investieren, das fände ich jetzt demjenigen, der einen BT Text eingereicht hat, unfair. Ich komme nämlich schon länger nicht mehr dazu, mich da einzubringen.


    Mir ist sehr schnell aufgefallen, dass man nicht gut reinkommt. Doch das lässt sich bestimmt beheben, kein Grund Trübsal zu blasen ;-)

    Das, was ich gelesen habe, wirkt sehr statisch und emotionslos. Der Leser möchte sehen, riechen, hören ...

    Es fehlen mir Mimik und eine einfache Satzstellung. Manchmal ist weniger mehr.

    Mein Leitsatz, der mich in der Ausdrucksweise verbessert hat, ist folgender: Show don't tell.

    Dieser Satz sagt alles, was ich vorher bemängelt habe.

    Natürlich weiß ich jetzt nicht, ob sich das im Laufe der Geschichte verbessert, doch gerade die ersten Seiten sind wichtig, um den Leser in die Geschichte zu ziehen.

    Der allwissende Erzählstil ist auch nicht so ganz meiner. Ich erzähle und lese meist gern aus der Sicht einer handelnden Person. So wirkt alles viel lebendiger.


    Vielleicht kannst Du mit meinem Leseeindruck etwas anfangen.
    Und vielleicht kommen wir dazu, Dir in einer BT Runde nicht nur zu sagen, was nicht gefällt, sondern auch anhand von Beispielen an Deinem Text, mögliche Verbesserungsvorschläge zu zeigen.


    Liebe Grüße

    Birgit

  • Moin und danke für den Input.

    Zitat von Birgit

    Mir ist sehr schnell aufgefallen, dass man nicht gut reinkommt.

    Das ist richtig. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt so richtig erklären kann, aber um in diese Szene, mit der alles beginnt, erklärender Weise Futter einzufügen, würde ich weit bis in Teil sechs vorgreifen, warum, wieso und weshalb dieses oder jenes passiert oder auch passiert ist.


    Zitat von Birgit

    Der allwissende Erzählstil ist auch nicht so ganz meiner.

    Und da gehts bei mir genau in das Gegenteil. Ich komme aus einer über dreißig jährigen Videospielhistorie, und dort wird ständig im Egomodus erzählt. Das ist für mich mittlerweile wie ein rotes Tuch und hat mir gelinde gesagt auch den Spaß daran und meine Passion dafür verhagelt.


    Zitat von Birgit


    Mein Leitsatz, der mich in der Ausdrucksweise verbessert hat, ist folgender: Show don't tell.

    Hättest du da ein Beispiel für mich? Nicht anhand meines Textes eher allgemein gehalten.


    Gruß, Lallek

  • Hättest du da ein Beispiel für mich?

    Tell:


    Simon war ein ängstlicher Typ und erschrak leicht.


    Show:


    Simon betrat den Laden, und hinter ihm ertönte im selben Moment ein Quietschgeräusch - wie von einem alten Metallstuhl, der verschoben wurde, nur viel lauter. Simon zuckte heftig zusammen und hielt sich am nächstbesten Gegenstand fest. Es handelte sich um den Hals einer zwei Meter hohen Plüschgiraffe.

  • Info-Dump: Das ist etwas, was Schreibanfänger häufiger nicht so ganz auf die Reihe kriegen, sie wollen immer gleich alles klarstellen, damit die Szene gesetzt ist.


    Die Sache ist die: Du hast ZEIT als Autor, du kannst deine Infos nach und nach einfließen lassen, am besten so, dass der Leser es kaum mitbekommt. Es reicht, immer nur die Informationen zu liefern, die man benötigt, um überhaupt in die Geschichte reinzukommen.


    Ich möchte sogar behaupten, Informationen vorzuenthalten, ist ein toller Spannungserzeuger, weil der Leser sich fragt, warum und wieso das alles.


    Also statt die Welt zu erklären, sollte der Fokus meiner Ansicht nach darauf liegen, eine Szene zu erzählen, Handlung voranzutreiben und die Charaktere einzuführen. Denn es ist eine sehr menschliche Eigenschaft für uns Leser, dass wir den Handlungen und Erfahrungen von Figuren folgen wollen. Diese sollten sich ganz natürlich und selbstverständlich in der vom Autor kreierten Welt bewegen und mit ihr interagieren. Anhand dieser Interaktionen bekommt der Leser dann von selbst mit, wie die Dinge stehen - und den Rest muss eben der Erzähler hinzufügen. Aber eben nicht gleich alles auf einmal. Selbst STAR WARS hält die Einleitung sehr knapp, maximal drei Sätze oder so, und dann - bäng bäng - werden auch schon Laserkugeln abgefeuert und jemand muss fliehen.


    Mir ist aufgefallen, dass du den Dialog wie einen Schlagabtausch im Theaterstück abhandelst. Da fehlen mir ganz wichtige Informationen, die mir helfen, die Charaktere und ihre Intentionen zu verstehen. Das liest sich nicht locker, nicht interessant und leider auch wenig verständlich.


    Und zum gewählten Erzähler: Das ist ja schön, dass dir das personale Erzählen auf die Eier geht, aber du willst doch die Geschichte für andere Leute schreiben, oder? Da würde ich schon mal überlegen, ob man den Lesegewohnheiten der anderen nicht ein wenig entgegenkommen möchte.

  • Das ist richtig. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt so richtig erklären kann, aber um in diese Szene, mit der alles beginnt, erklärender Weise Futter einzufügen, würde ich weit bis in Teil sechs vorgreifen, warum, wieso und weshalb dieses oder jenes passiert oder auch passiert ist.

    Man muss nicht erklärender Weise Futter einfügen. Wenn man eine Szene erklären muss, ist sie nicht zu gebrauchen.

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  • Tom

    Besser hätte ich es nicht erklären können.


    Es gibt viele Schreibratgeber über das Thema show don't tell. Auch ich habe dadurch viel gelernt, wie man Text lebendig werden lässt.


    Sicher gibt es auch gut erzählte Geschichten, die vom allwissenden Erzähler aus geschildert werden, doch auch in dieser Variante kann man die Gefühlswelt der Protagonisten besser nutzen, um Lebendigkeit zu erschaffen und natürlich Spannung usw. zu erzeugen, als es in Deiner Geschichte passiert. Ich meine aber, das kann man lernen und ist Übungssache.

    Fantasie muss man mitbringen, das Schreibhandwerk lässt sich erlernen.


    LG

  • So, mal ein Lebenszeichen.


    Ich bin für alle Ratschläge sehr dankbar. Auch habe ich mich mehrfach daran versucht, das umzusetzen.

    Leider ist es am Ende des Tages nicht mehr meins. Zumindest fühlt es sich so an.

    Damit wäre dieses Hobbyexperiment gescheitert. Ist aber nicht schlimm, baue ich halt wieder Tabletop Terrain für D&D.


    Danke für eure Zeit.

  • Nicht aufgeben, immer vorwärts blicken!!