Nächste Schritte

  • Hallo Lea Tomassini ,


    ganz herzlich willkommen hier! Ich führe gerade an anderer Stelle die Diskussion pro/contra Agenturen, das ist ein sehr kontroverses Thema, wie es aussieht. Da hab ich nie dran gedacht (weil ich bei Projekten ein kleiner Kontrollfreak bin :evil), und im Laufe der Zeit trotzdem nahezu 40 Texte veröffentlicht bekommen (50/50 KGs und Essays, klassische Klein- und Kleinstverlage, ein großer in UK). Da hab ich die Erfahrung gemacht, dass man ab irgendeinem Punkt angefragt wird - für Texte oder auch als Herausgeber -, und andererseits Pitchings nicht so oft ins Leere laufen.


    Jeder schreibt und arbeitet anders, manche möchten nur Romane schreiben (was sicher auch Vorteile hat), andere arbeiten vielleicht wie ich und haben mit der Kurzform mehr Spaß. Meine 5 Cents wären: Sich so weit es geht in die Lage zu versetzen, gut zu schreiben; das zu schreiben, was man wirklich möchte und erstmal nur daran arbeiten, möglichst gute Texte zu verfassen - nicht im Hinblick auf Veröffentlichungen, Zielgruppen, Verlage. Die wären imA eher der allerletzte Schritt.

    Selfpublishing wäre für mich aus Kostengründen eher eine der letzten Optionen.

    Wie bereits gesagt wurde: Falls du an DKZ-Verlage denkst: Finger weg! Hast du das im Portfolio, wird dich kein Verlag mehr anfassen. Damit kannst du deinen Namen 'verbrennen'. Das kann auch keine Befriedigung sein, meine ich.

    Self-publishing so über Plattformen und BoD ist vielleicht (hab ich nie gemacht, kenne aber Leute, die so gestartet sind) ein Weg, wenn du Marketingexpertin bist und dein Buch gut unter die Leute bekommst.

    Nach der enttäuschenden Rückmeldung habe ich es über zwanzig weiteren Verlagen und Agenturen angeboten, bisher jedoch ohne Ergebnis. (...)
    Aktuell fällt mir nichts Besseres ein, als einfach weiter zu suchen, bis sich ein Verlag oder eine Agentur findet, die bereit ist, meinen Roman zu publizieren.

    Was soll das bringen, es mit dem gleichen Text immer und immer wieder zu versuchen? Da kann ich eigentlich nur mit Horst-Dieter antworten:

    Mein Tipp ist, bevor Du weiter nach Verlagen oder Agenturen suchst, zunächst den Text noch einmal prüfen zu lassen und mit anderen Autoren zu diskutieren.

    Konkret: Stelle hier ein aussagekräftiges Kapitel vor, das nicht zu lang ist, sodass man intensiv dran arbeiten könnte. Eine oder zwei Seiten sollten reichen, um ggfs. Stärken und Schwächen zu sehen. Lass dir Rückmeldungen geben und nimm die an, auch, wenn sie wehtun sollten.

    Und auch, wenn das zwei verschiedene Textformen sind, und eine gute KG nicht bedeutet, dass man unbedingt auch einen guten Roman schreiben kann, lassen sich ggfs, Probleme sehr viel besser an Kurztexten beheben. Also ich meine: Aufbau, Plot, Konflikt, Charakterisierung, Weltenbau / Setting, Flow vs Infodump, Sprache überhaupt: wie ist es mit Vokabular, wie sicher bist du im gewählten Register etc. etc.


    An einem 400-Seiten Text zu arbeiten, falls es grundsätzliche Probleme geben sollte, ist zu schwierig, sowohl für die Kommentierenden (das schreit nach bezahltem Lektorat) als auch für dich. Abgesehen davon: Jeder Text kann durch Fremd-Edit verbessert werden.


    Das wäre so der Weg, den ich vorschlage. Mach dir erst mal keinen Kopp um einen Verlag. Geh erstmal zurück in den Text, bzw. besser in einen Kurztext, guck den zusammen mit anderen Leuten an. Editiere bis zum Umfallen, gewöhne dir selbst einen 'kalten Blick' auf dein Geschriebenes an, Abstand.


    Liebe Grüße und ganz viel Spaß beim Arbeiten,

    Katla