• Ich verstehe Dich. Aber in dem Moment, wo Du auf der Bühne sitzt und die ersten Sätze sagst, wird sich das ins Gegenteil verkehren, und Du wirst es lieben.

  • Tom hat Recht. Aber was er verschweigt: Es wird nicht besser. Selbst wenn Du zig Lesungen absolviert hast, wird dir die nächste wieder die gleichen Probleme bereiten. Vorher.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Angst essen Seele auf, sagte Rainer Werner Fassbinder. Angst ist der erste und größte von vier Hemmsteinen auf dem Weg zu innerer Freiheit, sagte Don Juan, vulgo Carlos Castaneda.

    Ich sage: Wenn man vor etwas Angst hat, sollte man unbeirrt darauf zugehen und sich ihr stellen. Es gibt keinen anderen Weg, um sie (dauerhaft) zu überwinden.

    In diesem Sinne: Alles Gute bei deiner Lesung. Wird ganz sicher klappen! :blume

    Kaum etwas wird gründlicher vorbereitet, als ein plötzlicher Kriegsausbruch!

    (Unbekannt)

  • Liebe Silke, wie cool - die Lesung ist Dir angetragen worden, das ist doch schon mal fein.

    Und ja, aufgeregt sein gehört dazu, aber das wird gut. Die Leute, die dorthin kommen, wollen, dass ihnen vorgelesen wird, sind also schon mal von Anfang an auf Deiner Seite und wollen Dir nichts Böses.

    Wenn ich in Berlin wäre, würde ich vielleicht auch sogar kommen, aber ich bin da nicht da. Vielleicht beim nächsten Mal ;)

  • Hi Silke,


    das schaffst Du auf jeden Fall! Du bist Herrin über Deinen Text, Deine Stimme und Deinen Flow. Lampenfieber und kribbelnde Aufregung gehören einfach dazu. Aber wenn Du dann auf der Planke äääh Bühne stehst, dann löst sich alle Furcht. Go for it, the stage is yours!


    Also 10 Minuten halte ich auch für eine gute Lesungszeit für eine Passage und je nach Konzept der Lesung noch einmal 10 Minuten für die zweite Lesung. Bei unseren Gruppenlesungen hat sich 7 Minuten à drei Personen gut bewährt. Was dann 21 Minuten pro Block wären. Denn sonst wird die Hörmerkspanne der Zuhörenden wirklich überfordert!


    Wünsche Dir viel Erfolg :dafuer:thumbup::thumbup:

  • Liebe Silke,


    dass man bei den ersten Lesungen sehr aufgeregt ist, das ist ja ganz normal. Aber je öfter du dein Buch vorstellst und draus liest, desto mehr hilft die Routine. Ich habe mir zum Beispiel in verschiedenen Büchern pauschal verschieden lange Passagen gekennzeichnet und auch dazu vermerkt, wie lange die gelesen dauern. Wenn also die zweite und dritte Lesung kommen, dann kann man den Stress mit der Auswahl dadurch etwas reduzieren. Oder auch spontan in einer Lesung reagieren, wenn man merkt, dass das Publikum vielleicht nicht auf Passagen mit Action steht, sondern etwas intellektueller aufgestellt ist.


    Und wenn man am Anfang einmal entweder erwähnt, dass das hier die erste Lesung ist oder die erste Veröffentlichung und man entsprechend aufgeregt ist, dann wird auch das Publikum verständnisvoll reagieren. Schafft auch gleich eine Ebene von menschlicher Verbundenheit :)


    Das wird eine tolle Erfahrung! Viel Erfolg!

    Eiko

  • Ich schließe mich Eikos Meinung an. Meiner Erfahrung nach gibt es zwei wesentliche Faktoren, die über das (Un)Wohlbefinden in einer solchen Situation entscheiden.


    1: Die Persönlichkeit des Lesers/Sprechers. Das hat oft - aber nicht immer - mit dem Gegensatz aus introvertiert und extrovertiert zu tun. Introvertierte Menschen neigen oft dazu, sich im Rampenlicht vor großen Gruppen nicht wohlzufühlen, extrovertierte wiederum stehen oft gerne in ebendiesem Rampenlicht.


    2: Wie viel Erfahrung hast du mit solchen Situationen? Bei den ersten Lesungen, vor allem bei der allerersten, kann einem der Arsch schon mal auf Grundeis gehen. Wenn man aber 30, 40, 50 Lesungen hinter sich hat, hat man so viel Routine gewonnen, dass es einem in der Regel nichts mehr ausmacht.


    Ich befinde mich zum Glück in der Situation, dass ich als Dozent ständig vor irgendwelchen Gruppen sprechen oder etwas präsentieren muss. Von daher machen mir diese Situationen mittlerweile nichts mehr aus. Meine Zeit als Theaterschauspieler hat mich da auch viel weiter gebracht. Wenn ich allerdings zurückdenke an meine ersten "Gehversuche" - ja, aller Anfang ist schwer.

  • Danke euch allen für euren Zuspruch und eure Tipps.


    Ja, ich habe Erfahrung mit dem Sprechen vor Gruppen, habe in der Vergangenheit oft vorgetragen, gelehrt und angeleitet. Bin zudem weder übermässig intro- noch extrovertiert.


    Es geht mir vor allem ums "Lesen". Ums "Verlesen", ums Stolpern über die eigene Satzstruktur, ums Deutlichmachen von Sprecherwechseln, ums Mikro (Danke, Sabine, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast), und letztlich um Leserfragen, die allzu kritisch, provozierend oder sonst wie schwierig zu beantworten sind. Eben die Unwägbarkeiten, das, was man nicht kontrollieren kann.


    Ach, ich will es auch gar nicht verkopfen. Es wird schon! Ich werde auf jeden Fall fleißig üben.

  • Es geht mir vor allem ums "Lesen". Ums "Verlesen", ums Stolpern über die eigene Satzstruktur, ums Deutlichmachen von Sprecherwechseln, …

    Ich habe Schulungen gemacht. Die erste, bei der ich mit einem Buch auf dem Kopf durch den Raum schreiten und dabei lesen musste, hat mich zunächst mehr verunsichert als direkt geholfen. Allerdings wurden meine Mängel dadurch deutlich, so dass ich in weiteren Schulungen dabei ansetzen konnte. Die besten Schulungen waren aber die Lesungen selbst. Jede hat mich dann weitergebracht.

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