Word/Papyrus

  • Hallo!


    Eure Erfahrungen würden mich interessieren.

    Ich arbeite mit Papyrus. Papyrus 10. Nun habe ich dem Verlag mein Manuskript zugesendet, das aufgrund vieler Flüchtigkeitsfehler bemängelt wurde.
    Schon zuvor wurde darauf bestanden, dass ich mit Word arbeiten soll. Das habe ich für mich einfach verweigert, da ich davon ausging, dass Papyrus mindestens genauso gut ist.


    Habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass man mit Word besser unterwegs ist, was kleine, dumme Fehler angehen?


    Kann man das Programm eigentlich kaufen, oder muss man das abonnieren?


    Lieben Gruß

    Birgit

  • Tipp: Gegen Flüchtigkeitsfehler hilft das Vorlesenlassen von einer Maschine. Die liest nämlich stur das, was da steht, wohingegen das menschliche Autor ja gern automatisch korrigiert. Das kann zwar auch Word, aber es gibt diverse Webseiten im Internet, die das recht gut kostenlos machen. Das hilft zumindest bei vergessenen Buchstaben, verwechselten Buchstaben, Wortdopplungen usw.

  • Auch papyrus hat eine Rechtschreibkontrolle, die man aktivieren kann... o.O hast du das nicht getan? Und was ist das für ein Verlag, der Flüchtigkeitsfehler moniert, wenn er das Manuskript gekauft hat, ist es deren Job, so was zu korrigieren o.O ...

  • Word kann das auch nicht besser. Programme sind halt keine Menschen, sie können nur begrenzt mitdenken.


    Ob z.B. ein schwaches Verb im Präsens oder Präteritum zu stehen hat - woher soll Papyrus das wissen? Ein kleines t macht den Unterschied.


    Allerdings wundert es mich auch, dass der Verlag damit ein Problem hat. Dafür gibt es doch das Korrektorat?

  • Hallo Birgit!


    Zum einen kannst du jeden Papyrustext, also im Papyrusformat in Word oder Open Office oder andere Formate konvertieren. Das geht auch mit der älteren 10er Variante. Aktuell ist #11.

    Und der integrierte Duden ist sogar extra für Papyrus erweitert worden. Da sollte kaum noch ein Fehlerlein durchschlüpfen. Dazu kommen Stilanalyse und Lesbarkeitsanzeige. Alles brauchbare Tools, wie ich meine.

    Word ist ein Büroprogramm, kein Autorenprogramm.

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt!

    (Mohamdas Karamchand Gandhi)

  • Ich will mal Word auf den Rechner laden und den Text dort einfügen, um den Unterschied zu testen. Natürlich ist Word ja auch kein Vergleich. Word ist nur ein Schreibprogramm und Papyrus hat jede Menge Funktionen, die für einen Autor nützlich sind. Nie würde ich Papyrus seine hervorragenden Funktionen abstreiten wollen. Ich liebe das Programm, doch nun bin ich natürlich von der Rechtschreibfunktion etwas enttäuscht. Mal sehn, wie der Vergleich ausfällt.


    Ja, wundert mich auch, dass das Lektorat da so pingelig ist. Sie haben es jetzt auch so angenommen. Doch sie seien bestrebt, Manuskripte zu erhalten, die nicht mit so vielen Flüchtigkeitsfehlern bestückt sind, um Arbeitsaufwand einzusparen.


    Da war z.B. richt anstatt riecht, Namen anstatt Name usw. Kleinkram eigentlich.

  • Ich kann nichts dazu sagen, ob es für Verlage üblich ist oder nicht, Word zu verlangen. Dass sie weniger Flüchtigkeitsfehler wollen, kann ich zwar nachvollziehen, aber nicht, was das mit dem Programm zutun hat.

    Ich persönlich habe den Eindruck, dass Papyrus sogar mehr Fehler findet - besonders was fehlende oder zu viele Kommas angeht. Was du natürlich machen kannst, ist auf Papyrus zu schreiben und es dann in Word zu kopieren oder zu exportieren (wenn das geht) und es von Word nochmal prüfen zu lassen. Ich denke, letztendlich findet Word etwas, das Papyrus nicht findet und andersherum.

  • Was du natürlich machen kannst, ist auf Papyrus zu schreiben und es dann in Word zu kopieren oder zu exportieren (wenn das geht) und es von Word nochmal prüfen zu lassen. Ich denke, letztendlich findet Word etwas, das Papyrus nicht findet und andersherum.

    Genauso bin ich bei meiner letzten Buchübersetzung vorgegangen. Word konnte nicht einen einzigen zusätzlichen Fehler finden bei über 100 Normseiten. Nur falsche Fehler (Unbekannte Wörter usw.).


    Das heißt nicht, dass der Text am Ende fehlerfrei war, aber die Fehlersuche scheint so ziemlich deckungsgleich zu sein. Andererseits - schaden kann‘s ja nicht.


    Ansonsten hilft noch das Lesen des Textes mit einem anderen Medium - ich mag dazu das Kindle. Dann werden die Zeilen mal anders gebrochen und man hat eine andere Schriftart usw. Oder ausdrucken.


    Und: rückwärts lesen.

  • Papyrus hat immer noch ein massives Grammatikproblem. Während der Editor von Word schon mal den Akkusativ anmerkt, aber auch mal über ein Genitiv mosert, wo eigentlich Dativ das Mittel der Wahl wäre, ignoriert Papyrus die vier Fälle seit der ersten Version. Und das konsequent.


    Allerdings möchte ich anmerken, dass ich im Lektorat auch lieber "reine" Worddateien nehme, als von pap in docx oder doc formatierte Dateien korrigiere.

    Das hat aber nix mit der Rechtschreibung zu tun, sondern mit dem, was so eine konvertierte Datei im "Hintergrund" mit sich schleppt.

  • Danke euch!

    So habe ich es jetzt auch für mich beschlossen. Es ist ja auch gar nicht das Problem von Papyrus, sondern vom Dudenkorrektor, der darin installiert ist.
    Ich habe den Text jetzt mal in Open Office kopiert und siehe da, lauter verrückte Fehlerchen ^^


    Ich wurde schon beim ersten Manuskript zu Word gedrängt. Man scheint dort sehr überzeugt davon, doch Word ersetzt mir kein Schreibprogramm für Autoren wie Papyrus. Werde in Zukunft einfach verschiedene Programme nutzen, um so viel wie möglich an Fehlern herauszufiltern.


    LG

  • Doch, Word kann das besser. Weil es zwar eine Rechtschreibkontrolle enthält, die im Kern auch der von Papyrus ähneln wird (unter Windows und MacOS ist das ohnehin Betriebssystembestandteil), aber weil die Word-Rechtschreibkontrolle auch inzwischen sehr umfangreiche (auch die Semantik erkennende!) Grammatikkontrollen enthält, und noch einiges mehr an Fehlern anmerkt, die nicht direkt etwas mit Schreibung zu tun haben.


    Was mich allerdings irritiert, ist ein Lektorat/Verlag, das/der "Flüchtigkeitsfehler" bemängelt.

  • Was mich allerdings irritiert, ist ein Lektorat/Verlag, das/der "Flüchtigkeitsfehler" bemängelt.

    Das könnte mit der Häufung von Fehlern zusammen hängen. Je nachdem, wie sauber oder unsauber das Manuskript aussieht, hat das Lektorat a) mehr Arbeit und kostet den Verlag damit auch mehr Geld (extern wie intern) und b) muss der Lektor angesichts solcher Zustände im Text davon ausgehen, dass die Autorin/der Autor auch anderweitig wenig Sorgfalt auf seinen Text verwendet hat. Damit will ich nicht sagen, dass das im vorliegenden Fall so ist, denn ich kenne ja das Manuskript nicht. Aber auf diese Art könnte ich mir die Reaktion des Verlags erklären.

  • Mein Manuskript wurde tatsächlich sehr sorgfältig überarbeitet. Doch die bereits angeführten Flüchtigkeitsfehler wurden mir nicht angezeigt. Und da ich gerade so auf den letzten Drücker noch fristgerecht abgeliefert habe, kam ich nicht mehr dazu, es sorgfältig durchzulesen.

    Mir war auch nicht bewusst, dass der Verlag da so kleinlich ist. Bei meinem ersten Manuskript schien es dieses Problem nicht gegeben zu haben.
    Doch das Manuskript wurde jetzt so übernommen, nur für in Zukunft soll ich es eben noch mal mit Word prüfen.

    Der Verlag veröffentlicht viel und will sicher Zeit einsparen, was ich gut verstehen kann.


    Ich bin jetzt Besitzerin eines weiteren Schreibprogramms namens Word und prüfe alles in Zukunft doppelt. So wirds dann passen :-D


    Mir wurde auch schon wieder ein Vertrag angeboten, für eine Geschichte, die ich dann erst noch schreiben muss. Doch mit einem vorgegebenen Zeitfenster kam ich nicht gut zurecht, zumal es sich nicht um mein Lieblingsgenre handelt. Ich schreibe dort unter Pseudonym. Da der erste Roman erst Juni erscheinen wird, habe ich keine Ahnung, was den Verkauf angeht. Würde das positiv verlaufen, dann schreibe ich auch gerne ein drittes Buch. ;-)

    Blöd nur, dass ich mich jetzt entscheiden muss.


    Jedenfalls habe ich wieder etwas gelernt und das ist doch gut so.