Selbstgespräch über einen Literaturpreis

  • Und was, möchte ich da automatisch fragen, lernen wir daraus?

    Ich habe mir die ersten beiden Texte mit dazugehöriger Diskussion angehört. Nun gehört es sich wahrscheinlich nicht, über die Texte nicht Anwesender zu reden, auf der anderen Seite: Man ist damit in die Öffentlichkeit gegangen, das birgt das Risiko, dass Leute drüber reden. Also: egal!

    Der erste Text wird quasi durchgewunken, sind ja alle Beanstandungen, die man hatte, eliminiert. Ich hätte da schon welche gehabt. Da reiht sich eine Plattitüde an die andere, und am Ende muss ein Vorschlaghammer, sorry, Skalpell, her, um die Kurve zu kriegen. Kitschig und unrealistisch ist das, bis zur Hand der wenig für ihren Beruf geeigneten Nachtschwester, die zu ihrem im Entsetzen geöffneten Mund fährt, während sich da dieser enorme blutschwall zu einem Herzen formt - bitte 😳? Und das hielt keiner für ein Wort wert? Oder manche haben sich halt nur ihren Teil gedacht und das Reden den Wortführern überlassen, die den Trend festlegten.

    Dann folgt Toms Text, und es wird allen Ernstes beanstandet, dass pflegehelfer auch nur ihren Job machen und die Geschichte nicht in der Ich-Form geschrieben gehört, weil eine alte Frau diese Geschichte schließlich nicht mehr aufschreiben könne 😳?!

    Ich weiß: Es hätte mich nicht überraschen müssen. Ich wollte es wahrscheinlich nicht glauben.