Welche Podcasts hört ihr gerne/könnt ihr empfehlen?

  • Seit einiger Zeit höre ich gerne Podcasts, wenn ich koche oder auf dem Laufband bin.


    Bisher habe ich

    • Das wöchentliche Update für digitale Pioniere
    • Forschung aktuell und
    • Mit den Waffeln einer Frau

    auf meiner Liste, denn in dem zuletzt genannten Podcast sind teils sehr interessante Gäste mit dabei.

    Es muss also nicht immer was mit Bildung oder Wissenschaft zu tun haben – im Gegenteil, gerade im Feierabend kann es auch gerne was für den humorvollen/entspannenden Zeitvertreib sein.


    Vielleicht hat ja jemand Empfehlungen. :)

  • Ein Freund von mir, der Comedian Thomas Nicolai, produziert im Wochentakt mit seinem Komödiantenkollegen Hennes Bender den Podcast "Blühende Landschaften", der sich mit Ost-West-Vergleichsfokus an vielen politischen, kulturellen und sozialen Themen abarbeitet, was die beiden sehr freundlich, lustig, persönlich und unterhaltsam machen. Das höre ich mir gerne an, allerdings nicht jede Folge. Und hin und wieder den einen oder anderen wissenschaftlichen Podcast, zu Energiefragen, Umweltthemen, aber auch zu grundlegender Naturwissenschaft. Eine Zeitlang habe ich mir auch Drosten angehört, bis ich das Gefühl hatte, genug Halbwissen zu besitzen (womit ich nicht meine, dass er das vermittelt, sondern dass das das Maximum ist, was man als Zuhörer erreichen kann, wobei "Tausendstelwissen" präziser wäre). Aber eigentlich sind Podcasts (und auch Hörbücher) nicht mein Ding. Ich bin da zu ungeduldig für, und beim Autofahren höre ich lieber Musik und plotte im Kopf irgendwas.

  • Nachdem ich nun mehrere Stunden Sabine Rückert gehört habe: „Alles gesagt?“ von Zeit Online. Der Gast redet bzw. unterhält sich mit den Moderatoren, bis er selbst entscheidet, jetzt ist gut. Juli Zeh bringt es z. B. auf acht Stunden. Das Konzept mag erstmal erschrecken, besonders in unserer Zeit (oder wenigstens vor Corona), wo alles zack-zack gehen soll. Der Gesprächspartner ist entscheidend; jedem möchte man nicht acht Stunden folgen, schon klar.

  • Ich höre reine Podcasts seltener. Es sind manchmal welche drunter, wenn ich Youtube via Funkkopfhörer beim Kochen höre, die wenigsten finde ich aber wirklich interessant - ehrlich gesagt. Wenn, dann geht's bei mir nicht ums Schreiben, sondern hauptsächlich ums Zockerhobby, dann höre ich den Spieleveteranenpodcast von Langer und Lenhardt (alte Powerplay-Zeiten) oder Stay forever mit Chris Schmitt und Gunnar Lott. Allerdings ist das sehr selten.

  • Ich höre regelmäßig und sehr gerne den Podcast der Royal Horticultural Society. Briten, die so begeistert von Gärten erzählen, als hätten sie gerade ein Mittel gegen Krebs gefunden. Das hebt regelmäßig meine Stimmng und bringt mich auf die Idee Szechuanpfeffer zu pflanzen oder sowas.


    Gute Podcasts über kreatives Schreiben suche ich noch und bin für jeden Hinweis dankbar. Gerne auch in englischer Sprache. Den hier an verschiedenen Stellen angesprochenen "Schreibzeug" Podcast von Hillebrand/Tischer werde ich definitiv mal abchecken.

    “Life presents us with enough fucked up opportunities to be evaluated, graded, and all the rest. Don’t do that in your hobby. Don’t attach your self worth to that shit. Michael Seguin

  • Wie ich vor über anderthalb Jahren schrieb - eigentlich sind Podcasts nicht mein Ding, aber am Wochenende habe ich mir während einer längeren Autofahrt auf Empfehlung eines Freundes die fünf Folgen "Wer hat Angst vorm Drachenlord?" des Podcasts "Cui Bono" von Khesrau Behroz angehört. Diese Staffel hat gehöriges Echo generiert und ist, wie eine Staffel über den Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen zuvor, mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden. Zu recht.


    Ich muss zugeben, ich hatte vom "Drachenlord" bislang nur am Rande gehört, diesem Alltags-Youtuber aus dem Fränkischen, der ins Fadenkreuz der Hater geriet, woraus sich eine enorm tragische, aber auch enorm exemplarische Geschichte entwickelt hat, die über zehn Jahre umfasst, die viel über unsere Gesellschaft(en) erzählt, über unsere Lust an Katastrophen und das Sich-Vergleichen nach unten. Diese Geschichte erzählt aber auch etwas über Gruppendynamik, über Täter-Opfer-Umkehr, über die Überforderung der Justiz in einigen Situationen - und über Kaltherzigkeit.


    Ich habe atemlos gelauscht. Das ist wirklich sehr spannend, es ist sehr gut recherchiert, es ist schön und gewissenhaft erzählt. Und ich werde mir mehr von Khesrau Behroz anhören, der im Jahr 1994 als Siebenjähriger aus Kabul nach Deutschland kam und u.a. Kommunikations- und Literaturwissenschaftler ist.


    Wer die Geschichte des "Drachenlords" nicht kennt, sollte die fünf Folgen unbedingt hören, ohne vorher zu googeln. Extrem empfehlenswert.


    Edit: Unter anderem hier zu finden: https://podcasts.apple.com/de/…-drachenlord/id1570671374

  • Ich nutze Podcasts, um eine neue Sprache zu lernen, ergänzend zum Sprachkurs, für sich genommen würde so ein Podcast wenig nützen.

    Da gibt es inzwischen unzählige unterschiedliche, auf ganz verschiedenen Sprachlevels. Ich finde, das ist eine sehr schöne Möglichkeit, um sich in eine Lernsprache hineinzuhören. Klar kann man auch viel lesen, aber das reine Hören fordert noch mal ganz anders und auch ganz andere Fertigkeiten als das Lesen eines gedruckten Textes. Und anders als beim Radio, das man ja zum Hören genauso nutzen könnte, steht einem so ein Podcast immer wieder zur Verfügung, wenn man beim ersten Mal noch nicht allzu viel verstanden hat.

  • Huch, Tom, deinen Beitrag hier hab ich erst jetzt entdeckt: Ich kenne die absolut bösartige Geschichte um den Drachenlord ein bisschen und werde mir den Podcast natürlich reinpfeifen, schon das Ken-Jebsen-Ding war echt klasse, danke dafür. :)


    Bei mir gibt's auch weitere podcasts, die ich mittlerweile höre, seit ich mir letzten Sommer ein neues Smartphone gekauft hab, darunter: Geschichten aus der Geschichte, Damals und Heute, außerdem Streifkräfte und Strategien. Besonders die Geschichtspodcasts sind super, da geht's mal um die gestohlene Halskette der Marie Antoinette, mal um die Neue Heimat, dann wieder um den letzten Hexenprozess in Europa oder die Geschichte des VW-Käfers. Schwer zu empfehlen. :)

  • Hey, Jo.


    Ich habe mir den Jebsen-Podcast erst nach dem Drachenlord-Ding angehört, sie sind beide exzellent aufgebaut, recherchiert und präsentiert. Aber das Drachenlord-Ding ist richtig spannend - und wirklich erschütternd.


    Ich muss mich in Geschichte auch mal wieder ein bisschen frischmachen, mein Sohn ist in der siebten Klasse und hat mich gerade befragt, weil er ein Referat über Simone de Beauvoir halten soll. Dazu konnte ich immerhin ein wenig sagen und ganze zwei Bücher aus dem Regal ziehen, aber ich fürchte, das war ein Glücksgriff. Ich habe also Bedarf ... 8)

  • Hallo Tom,


    der Bedarf wird immer größer ... Ich habe das Problem irgendwann mit einem dezenten Hinweis auf die eigene Recherche gelöst;).

    Ab der 7. Klasse habe ich mich auch aus der Aufarbeitung des Schulstoff bzw. eher dem Parallelunterricht rausgezogen. Aber stimmt, es gab immer wieder mal peinliche Momente, in denen er mich doch etwas gefragt hat und ich passen musste.

    Inzwischen wird das alles fast schon Vergangenheit. Das liebe Kind macht gerade seine Matura (Abitur). Schriftlich ist fertig und gut gelaufen, jetzt kommt noch das Mündliche. Hier in Ö. haben sie entweder drei schriftliche und drei mündliche Prüfungen oder vier schriftliche und zwei mündliche.


    Dummerweise hat sich mein Sohn als eines der mündlichen Fächer Deutsch ausgesucht und muss jetzt 18 Themenpools vorbereiten. Das heißt in diesem Fall, dass ich doch mal wieder mithelfen darf. Aufsätze durfte ich nie lesen, er wollte schließlich "kein verdammter Schriftsteller" werden, und ich habe zu viel daran herumkritisiert.

    Aber wenn ich mir die Aufgabenbereiche so anschaue, ist das nicht mehr und nicht weniger als einmal die gesamte Literaturgeschichte^^. Der Deutschlehrer wird die einzelnen Themen allerdings noch weiter eingrenzen. Bei 18 bleibt es aber, die Schüler ziehen dann wie beim Kartenspiel zwei und können sich eins davon aussuchen.


    Dann noch viel Spaß bei der "Schulbegleitung":).

  • Hallo zusammen,


    um den Thread wieder etwas zu beleben:


    Seit 2022 gibt es den Podcast „Null Uhr Eins“, in dem sich die beiden Hosts „über Horror und alles Horror-Ähnliche“ unterhalten, und zwar über alle Medien hinweg, in denen dieses Genre (oder eigentlich diese Genres, denn es gibt hier doch eine erhebliche Vielfalt) zuhause ist: Romane, Filme, Serien, Mangas, Spiele, Let’s Plays … Ich bin gerade erst auf diesen Podcast gestoßen, habe einige Folgen gehört und bin ziemlich angetan. Auch wer mit dem Genre nichts am Hut hat, würde wahrscheinlich Werke kennen, die dort besprochen werden. Über TV-Klassiker wie „The X-Files“, „Twin Peaks“, Stephen King als Altmeister des Genres, „Psycho“, hin zu neueren Werken, steht Trash neben Kunst, gefüttert mit Hintergrundinfos. Jede Folge steht unter einer Überschrift und behandelt zwei Werke, streift dabei aber eine Vielzahl verwandter Produkte. Die Gespräche sind manchmal ziemlich nerdig - was ich ausdrücklich positiv meine, denn die beiden haben offensichtlich eine Menge Ahnung. Ich habe jetzt zwar einige Bilder im Kopf, die ich lieber nicht hätte - es gibt ziemlich abgefahrenes Zeug auf diesem Gebiet - aber ok, bleibt wahrscheinlich nicht aus.


    Viele Grüße,

    Petra