Frage an alle Internetkenner

  • Hallo alle,


    gleich vorweg: Das hier ist wirklich völlig off-topic. Ich zweckentfremde damit kurzfristig das Forum. Aber da es um die Bildung unserer Jugend geht, könnt Ihr das bestimmt verstehen:).


    Genaugenommen geht es ums Homeschooling meines Sohnes. Er hat jetzt seit Oktober (ist ja Österreich, da war das schon früher als in D.) Distanzunterricht via Videoschaltung. Und die funktioniert nun nicht mehr. Zumindest nicht über den Anschluss von A1, der österreichischen Telekom.


    Bis zu den Weihnachtsferien hat er mit einer mobilen Lösung von "Drei" gearbeitet, aber das Modell wurde mit Ende des Jahres eingestellt. Seitdem ist er auf A1 angewiesen - und versteht seitdem die Lehrer nicht mehr und sie ihn auch nicht.


    Das Netz ist zu langsam!


    Theoretisch müsste es schneller sein, dem Techniker zufolge, der heute hier war, ist es auch schneller. Ist es aber doch nicht. Fürs ganz normale Surfen bei Google und Co. genügt das Netz, aber nicht für diese speziellen Videoschaltungen.


    Weiß jemand von Euch eine Lösung? Wir haben den Router ausgetauscht, das Kabel mit dem Wackelkontakt, wir haben sozusagen eine Standleitung zur Hotline von A1, wir hatten einen Techniker zu Hause, den wir erst mal bitten mussten, dass er seinen Mundschutz aufsetzt ... Das Netz bleibt zu langsam.


    Kann man da irgendwie mit einer mobilen Ergänzung aushelfen? Es muss ja erst mal nur so lange funktionieren, wie der Distanzunterricht noch dauert.

  • Es gibt Geschwindigkeitstestsysteme, die man auch nutzen kann, wenn man nicht bei den jeweiligen Anbietern ist, z.B. hier:


    https://speedtest.vodafone.de/#speedtest_init


    Die geben dann Auskunft, ob es inner- oder außerhäusige Probleme gibt, also welche Bandbreite grundsätzlich zur Verfügung steht und was davon noch am Router ankommt. Bei Problemen im Haus sind diverse Ursachen möglich, aber meistens werden WLANs durch Kanalüberlagerungen (auch mit den Nachbarn), zu viele aktive Endgeräte, überwiegende Nutzung des 2,4GHz-Bereichs und Hintergrundprozesse ausgebremst, wie z.B. Smartphones, die sich gerade fette Updates ziehen. Aber das ist ein bisschen wie bei der Ansage "Mein Kind ist krank". Das kann alles mögliche bedeuten, aber für genauere Aussagen wären auch genauere Symptomangaben nötig.

  • Von mir ein ganz billiger Tipp. Den habt ihr vielleicht schon ausprobiert, aber ich schreib ihn hier einfach mal hin:

    Wenn die Übertragung zu sehr ruckelt, das Bild ausschalten. Reines Audio braucht erheblich weniger Bandbreite.

    Das mache ich mit meinen Leuten in den Zoom-Sitzungen so, wenn wir zu viele sind.

    „Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern.“

    Samuel Beckett (1906–1989)

  • Hallo alle,


    danke für Eure Ideen und Anregungen.


    Ja, es geht um die Netzgeschwindigkeit. Wenn wir selber die messen, liegt sie zum Teil bei 2 (2 was, weiß ich leider auch nicht, byte?), dem Vertrag mit A1 zufolge sollte sie bei 40 liegen.


    Gestern hatten wir die absurde Situation, dass der Techniker auf seinem Gerät einen recht hohen Wert gemessen hat und mein Sohn zur selben Zeit am Handy einen ganz niedrigen. Die Aussage des Technikers: "Es gibt unendlich viele Tests, die sind meist alle falsch." Heißt: Meiner ist erstens mal richtig, zweitens für uns als Anbieter verbindlich. Wenn Ihr also was anderes messt, dann verweisen wir euch auf unser Messergebnis.


    Heute soll das Netz angeblich etwas schneller sein, sagt mein Sohn. Wir anderen haben keine Probleme mit der Geschwindigkeit, wir nehmen aber auch nicht an Videokonferenzen teil.


    Bild ausschalten geht leider nicht, es gibt Lehrer, die legen ausdrücklich Wert darauf, dass die Schüler sich per Video zuschalten.


    Und, hat zwar nicht direkt mit dem Thema zu tun, passt aber irgendwie doch: Am Montag sollten die Schüler (theoretisch) alle wieder zum Präsenzunterricht. Nun sind aber die Infektionszahlen in Ö. allgemein recht hoch, in Salzburg von allen Bundesländern am höchsten. Und die neue Virusvariante ist auch bereits in Ö. angekommen. "in den nächsten Tagen" wird bekanntgegeben, wie das nun mit den Schulen weitergeht. Vielleicht nur ein paar Jahrgangsstufen, vielleicht nur einzelne Bundesländer, vielleicht gar keiner bis Mitte Februar. Oder auch nur bis Anfang Februar. Denn nach der Zeugnisvergabe haben die Schüler eine Woche Ferien. Entweder wartet man, bis alle Bundesländer mit den Ferien durch sind, und schickt die Kinder dann wieder in die Schulen. Oder jedes Bundesland startet, wenn die Ferien dort zu Ende sind. Und insgesamt will man jetzt mal schauen, wie die das in Deutschland so machen.

    Nichts gegen kurzfristige Entscheidungen, aktuell kann man wohl einiges nur recht kurzfristig entscheiden. Aber zu dieser Frage, ob Präsenz- oder Distanzunterricht könnte man vielleicht noch vor Beginn der kommenden Woche zu einer Entscheidung kommen. Wäre ganz schön.

  • Wir fahren alle auf Sicht, Anja. Hier, in Berlin, läuft es genauso. Eigentlich sollte bereits in dieser Woche teilweise wieder der Präsenzunterricht beginnen, aber das ist aus guten Gründen verschoben worden. Wir haben hierzulande tausend Tote am Tag durch Covid, das sind zwei vollbesetzte A380. All diese Menschen sind für immer tot. Keiner kommt zurück. Aber viele dieser und ähnlicher Todesfälle lassen und ließen sich verhindern.

    Keiner von uns und keiner von denen, die Verantwortung tragen, hat jemals eine Pandemie miterlebt. Sicher wäre vieles besser zu organisieren, und auch ich frage mich, womit die Schulverwaltungen die vergangenen 10 Monate verbracht haben, aber es ließ sich auch nicht testen, mehrere hunderttausend Schüler parallel in Videochats oder auf E-Learning-Plattformen zu organisieren. Ich möchte nicht wissen, was in sozialen Brennpunktgebieten los ist, oder wie Leute das hinkriegen, die nicht einfach zu Hause bleiben und das "Homeschooling" anleiten oder wenigstens begleiten können. Aber es sterben zu viele Menschen, es infizieren sich zu viele Menschen, um Multiplikationsszenarien zuzulassen, und Schule ist eines. Das ist eine tödliche Pandemie. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, im direkten Wortsinn. Wir müssen mit dieser Scheiße jetzt alle zurechtkommen, und dazu gehört leider, dass die Kids vorläufig zu Hause bleiben.

  • Hallo Tom,


    da stimme ich Dir zu. Ich bin überhaupt nicht dafür, die Kinder wieder in den Präsenzunterricht zu schicken, im Gegenteil: Wenn es nach mir ginge, dann würden sie hier nicht so lange herumeiern, sondern einfach festlegen, dass die Kinder erst mal noch eine Weile zu Hause bleiben. Da mein Sohn mit Diabetes und Asthma zwar nicht zur unmittelbaren Risikogruppe zählt, aber auch nicht ganz unbelastet ist, bin ich überhaupt nicht glücklich, wenn er wieder in eine Schulklasse mit 30 Mitschülern muss, die alle ihre Masken absetzen, sobald die Lehrer nicht mehr hinschauen, wenn sie sich nicht gleich von der Maskenpflicht befreien lassen ...


    Aber ich habe es eben auch einfach, da wir zu Hause arbeiten, mein Sohn eben schon 16 ist und ich seinen Distanzunterricht nicht mehr betreuen muss. Wir bieten ihm Hilfe an, sollte er irgendwo im Unterrichtsstoff nicht mitkommen, aber er braucht diese Hilfe an sich nicht.


    Jetzt scheinen sie sich darauf festzulegen, dass die Schule ab dem 25. Januar "gestaffelt" wieder beginnt. Bisher war es bei diesen Staffelungen so, dass die Kinder ab der 9. Klasse zu Hause bleiben konnten, nur der Maturajahrgang hatte wieder Präsenzunterricht. Vor dem Sommerferien gab es geteilte Klassen, eine Woche hatten die Gruppen dabei an drei Tagen Unterricht, in der nächsten an zwei.

    Wir konnten uns bisher einigermaßen gut in Isolation begeben, sollte mein Sohn wieder zur Schule müssen, würde sich das für uns durch ihn ändern, scharf bin ich darauf nicht. Außerdem ist er durch seinen Diabetes insofern belastet, als er bei einem Krankheitsverlauf mit Fieber möglicherweise ins Krankenhaus müsste, da die Zuckerwerte dann dort überwacht und eventuell mit Insulin-Infusionen reguliert werden müssten.


    Er könnte sich zwar vom Unterricht freistellen lassen, aber er würde dann auch nicht mehr zu Hause von den Lehrern mit Lernstoff versorgt werden, das hieße eventuell, dass er das Schuljahr wiederholt. Vorgeschlagen habe ich ihm das Modell, aber er möchte dann doch lieber mit FFP2-Maske zur Schule gehen.

  • Hallo Ostelbe,


    danke für die Infos.


    Ich vermute, es geht wirklich genau um den Unterschied, den Du beschreibst.


    Momentan kommt er halbwegs gut ins Netz, und da sich ja hier (ganz gegen jede Vernunft) ein Rückkehr zum Präsenzunterricht abzeichnet, wird sich das wohl demnächst auch erübrigen.


    Stimmt, die Gespräche mit A1 und dem Techniker führen zu keinem Ergebnis, alleine schon deshalb, weil der mich mit seinem Fachvokabular in Grund und Boden reden kann, ohne dass ich etwas erwidern könnte. Weil mir schlicht die Fachkenntnisse fehlen.


    Wir haben WLAN, der Standort seines Notebooks ändert leider nicht, er hat das Ganze schon in unterschiedlichen Räumen ausprobiert.

  • Wir haben WLAN, der Standort seines Notebooks ändert leider nicht, er hat das Ganze schon in unterschiedlichen Räumen ausprobiert.

    Eine Alternative könnte sein, von WLAN zu LAN zu wechseln, also das Notebook mit dem Router über ein Ethernetkabel zu verbinden. Das kann sogar in anderen Räumen geschehen, wenn man das Netzwerk über das Stromnetz leitet.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Das mit dem Stromnetz-LAN ist eine zweischneidige Sache. Das Pairing/Binding muss zuweilen wiederholt werden, und je nach Struktur der Leitungen muss man sogar technisch nachhelfen, weil die Bandbreite plötzlich unter der des brustschwachen WLANs liegt. Da ist es sinnvoller, ggf. einen guten Repeater (Multiband und Parallelnutzung der Frequenzbereiche) anzuklemmen, sollte die Wohnung wirklich so groß sein. Und eben zu schauen (und zu messen!), welche Geräte bei nacheinander erfolgender Inbetriebnahme möglicherweise Einbrüche generieren.

  • Ja, Kabel ist besser. Ein Repeater kann tatsächlich helfen, habe ich hier auch, weil es im oberen Stockwerk hakte. Aber ein Repeater halbiert die Leistung im Netz auch für alle. Zumindest ein gewöhnlicher. Greift man etwas tiefer in die Tasche und kauft einen mit zwei oder drei Funkeinheiten, entfällt die Wartezeit beim Senden und Empfangen (und damit auch die Halbierung).

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  • Kabel ist besser


    Ich habe mit einem TP-Link sehr gute Erfahrungen gemacht (und unsere Stromleitungen sind noch aus dem letzten Jahrhundert). Zur Zeit hänge ich gerade selber daran.


    Aber vielleicht solltet ihr den Computer eures Sohnes erst einmal direkt mit einem Kabel an den Router hängen, um zu testen, ob das hausinterne W-Lan überhaupt das Problem ist.

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  • Ich habe mit einem TP-Link sehr gute Erfahrungen gemacht

    Wir hatten 5 Geräte an einer Fritzbox/Cable, aber von den 500 MBit kamen nur noch wenige regelmäßig am Ende an. Wir haben das dann rausgeschmissen und einen wirklich guten Repeater eingesetzt, seitdem geht sogar paralleles 4K-Streaming richtig flüssig.

    Aber vielleicht lag's auch an mir. ;)

    Aber vielleicht solltet ihr den Computer eures Sohnes erst einmal direkt mit einem Kabel an den Router hängen, um zu testen, ob das hausinterne W-Lan überhaupt das Problem ist.

    Auf jeden Fall.


  • Aber vielleicht solltet ihr den Computer eures Sohnes erst einmal direkt mit einem Kabel an den Router hängen, um zu testen, ob das hausinterne W-Lan überhaupt das Problem ist.

    Sag ich doch.

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  • Hallo alle,


    wir werden jetzt erst mal gar nichts mehr mit irgendwas verbinden. Irgendwie läuft das jetzt, wenn auch nicht optimal. Und ich traue hier KEINEM von uns zu, diese Verbindung richtig herzustellen.

    Das lassen wir besser.:)


    Meine Devise bei der Technik ist: Solange sie irgendwie läuft, nicht berühren!!!;)