Wenn man seinen eigenen Schreibstil verbessern oder - wie ich - überhaupt erst entwickeln will, dann wird häufig empfohlen, erst einmal zu lesen. Und zwar einmal leise und dann laut (der Tipp stammt übrigens von Horst-Dieter). Das liefert Übung und trägt zur Verbesserung der eigenen Ausdrucksfähigkeit bei.
Wem jetzt der Effekt des laut Lesens nicht einsichtig ist, überzeugt hat mich folgender Satz:
"Ihre schwarzen Augen balancierten ängstlich auf hohen Wangenknochen" (Das ist ein Beispiel, wie man nicht schreiben sollte.)
Ich weiß nicht, wie es euch mit diesem Satz ergeht. Bei mir war es folgendermaßen: Beim leise Lesen bin ich achselzuckend über diesen Satz hinweg gegangen. Beim laut Lesen brach ich in schallendes Gelächter aus. - Es ist wirklich ein Unterschied!
Jetzt zu meiner Frage:
Welche Bücher bzw. Autoren empfehlt ihr als positive Vorbilder?
Ich selbst habe mir gerade "Die Erfindung ..." von Frank Witzel besorgt, weil ich dieses Buch schon immer mal lesen wollte. Aber ist das auch für den hier gedachten Zweck geeignet?
Was für mich nicht in Frage kommt, sind deutschsprachige Literaturnobelpreisträger. Die gefallen mir durch die Bank nicht. Hesse ist Adoleszenzliteratur (nichts dagegen, aber nicht das, was ich schreiben will), die anderen sind mir zu sperrig. Böll war ein großartiger Mensch, aber seinen Schreibstil mag ich gar nicht. Grass, Mann, Handke ... ach, ich schweige lieber.
Für meinen Geschmack ist T.C. Boyle der größte Schriftsteller. Aber der ist Amerikaner und somit "studiert" man ja eher seine Übersetzerin, wenn man sich auf den Stil konzentriert. Oder würdet ihr auch übersetzte Bücher hernehmen?
Ich bin gespannt, was und wen ihr so empfehlt.