Wer schreibt auch Kurzgeschichten, Gedichte und Erzählungen? Suche Austausch im kleinen Kreis

  • Hallo liebe Schreiberlinge,


    ich suche Gleichgesinnte für den Austausch von Texten. Da ich oft an die 20 Seiten Romanversuch zugeschickt bekomme, suche ich über diesen Weg nun jemanden, der ebenfalls eher Kurzgeschichten, Gedichte oder Erzählungen schreibt. Über Kritik und Kommentare zu meinen Texten, und einzelnen Absätzen/Sätzen darin, bin ich immer dankbar. Genauso gerne würde ich die Texte Anderer lesen und mich im Lektorat üben. Ich würde gerne gemeinsam und gegenseitig richtig am Dokument arbeiten und in den Text hineingehen.


    Meine Vorbilder sind derzeit Brecht, Heym, Lenz und Kafka. Meine Texte sind eher nostalgisch.


    Hat jemand Interesse?


    Besten Gruß aus Schleswig-Holstein

    Isabel

  • Warum bekommst du die zugeschickt ? Bis du im Verlagswesen tätig?

    Ich habe vor einem halben Jahr einen Verlag gegründet ja, aber eher mit dem Ziel, meine eigenen (drei) Bücher zu drucken/vermarkten. Es ist bisher eher ein Hobby, aber es bringt mir sehr viel Spaß und der Verlag wächst sogar ein kleines bisschen. Der Leserkreis allmählich auch.
    Durch mein kleines Marketing, das ich betreibe, treten immer mal wieder HobbyschreiberInnen an mich heran und fragen, ob sie mir was von sich schicken dürfen. Das waren bisher Romananfänge. Ich habe sie gerne gelesen und lektoriert, aber zur Abwechslung hätte ich eben gerne auch mal etwas anderes - mir gefallen Kurzgeschichten und Gedichte sehr. Mit Texten "das große Geld" machen ist nicht mein Ziel, ich würde lieber wachsen.

  • Äh. In unserer Besprechungsecke machen wir genau das - uns über Texte (Kurzgeschichten, Romananfänge) austauschen. Dafür muss man sich nur bei der Administration anmelden, Isabel.

  • Ich hatte mich früher auch als reinen Roman-Autor gesehen, aber nachdem ich vor einiger Zeit eine Kurzgeschichte in einer kleinen Atnhologie veröffentlichen konnte, bin ich ein wenig auf den Geschmack gekommen, und will fürderhin versuchen, mich auch in dieser Kunst zu üben.

    Kurzgeschichten sind zwar schwer zu verkaufen, aber dafür doch viel leichter an den Mann zu bringen, weil man eher jemanden findet, der bereit ist, 5-6 Seiten zu lesen, als 500-600.

  • Ja, die BT-Ecke ist gut geeignet zur Diskussion von Kurzgeschichten, vor allem weil es in einem geschützten Raum stattfindet und nicht gleich öffentlich ist. Der Austausch von Kurzgeschichten, bzw. das gegenseitige Lektorat findet auch schon statt, ich tausche derartiges zum Beispiel mit drei 42ern aus, insbesondere auch, wenn es um das Einreichen von Texten für Wettbewerbe geht.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Danke Tom und Horst-Dieter! Ich hatte mich mal versucht für die BT-Runde zu erwärmen und habe einen Text von mir reingestellt, war letztendlich aber nicht zufrieden und dachte daher, dass ich es mal über diesen Weg versuche. Ich dachte vielleicht an einen E-Mail-Austausch, das hatte während des Studiums mit meiner Lektorin immer ganz gut geklappt :)

  • Isabel

    Da ich gelesen habe, dass man andere Schreibforen verlinken darf, wage ich es mal: Schreib-Forum

    Das Forum richtet sich in erster Linie an Hobbyschreiber und dort bin ich in den letzten drei Jahren enorm gewachsen!


    Es finden wöchentliche Schreibübungen statt - Prosa bzw. Lyrik zu einem Begriff binnen 60 Minuten erstellen sowie eine Schreibübung mit klarer Aufgabenstellung und Textarbeit, die sich über einen Monat zieht - in deren Rahmen, Du Dich sehr gut im Lektorat üben kannst. Es gibt auch eine Ecke, in der an Wettbewerbsbeiträgen gefeilt wird und eine ebenfalls noch einmal besonders geschützte für die Arbeit an Romanen, die von Anfang bis Ende Kapitel für Kapitel besprochen werden.

    Natürlich hast Du auch die Möglichkeit, außerhalb von Schreibübungen Texte einzustellen und Feedback zu erhalten. Dieser Bereich ist nach Genre geordnet, bei Fortsetzungsgeschichten nach Autor.


    Aber was schwafel ich hier, sieh es Dir einfach mal an. :)


    Meiin eigenes Interesse an Kurzgeschichten ist derzeit etwas abgeflaut, muss ich gestehen. Aber vielleicht können wir ja meinen Roman mit Kurzgeschichten von Dir gegeneinander aufrechnen? ")"

    "Chef, ich hab ne Maurerblockade! Guck, ich kann die Kelle kaum heben." :help - "Ja, Jung, versteh ich. Kann man nix machen. Lass Dir Zeit ..." :streichel1

  • Wir könnten auch im BT-Bereich eine "freie" Geschichtendsache einrichten, also zusätzlich zum Besprechungstext, aber mit namentlicher Anmeldung. Was hat Dich an der BT-Ecke enttäuscht, Isabel?

  • In der BT-Runde gewisse "Ecken" einzurichten klingt auch interessant. Ich kenne da die Möglichkeiten nicht.


    Enttäuscht war ich nicht, eher überflutet. Ich war sehr dankbar für das viele Feedback und habe mir Notizen gemacht. Es gab viele verschiedene Meinungen zu meiner Geschichte und darüber hinaus habe ich den Abstand zur ihr verloren. Ich konnte nicht mehr beurteilen, was darin taugt und was nicht. Daraufhin habe ich mehrere Monate lang diese Kurzgeschichte nicht mehr angucken können und musste erst einmal herausfinden, wo mein Problem liegt. Fazit: Kritik und Feedback gerne, aber lieber in Maßen und von einer Person, anstelle von zwanzig.

  • Ich kenne da die Möglichkeiten nicht.

    Wir könn(t)en alle möglichen Bereiche einrichten, auch unterhalb der Besprechungsecke, die ja zugangsbeschränkt und öffentlich nicht sichtbar ist, was eine gewisser Sicherheit vermittelt. Aber jeder kann hier auch einfach einen Thread aufmachen und nach Testlesern suchen, für Geschichten oder Romanprojekte oder was auch immer. Das geht jederzeit und wird ja auch gelegentlich gemacht. Der Austausch müsste dann aber per PN oder Mail oder auf einem anderen Kanal erfolgen.

  • Es gab viele verschiedene Meinungen zu meiner Geschichte und darüber hinaus habe ich den Abstand zur ihr verloren. Ich konnte nicht mehr beurteilen, was darin taugt und was nicht. Daraufhin habe ich mehrere Monate lang diese Kurzgeschichte nicht mehr angucken können und musste erst einmal herausfinden, wo mein Problem liegt. Fazit: Kritik und Feedback gerne, aber lieber in Maßen und von einer Person, anstelle von zwanzig.

    Sehe ich auch so. Mit dem Einholen von Feedback muss man vorsichtig sein. Nicht zu oft, dosiert und erst dann, wenn man sich seiner Sache schon einigermaßen sicher ist.

  • In der BT-Runde gewisse "Ecken" einzurichten klingt auch interessant. Ich kenne da die Möglichkeiten nicht.


    Enttäuscht war ich nicht, eher überflutet. Ich war sehr dankbar für das viele Feedback und habe mir Notizen gemacht. Es gab viele verschiedene Meinungen zu meiner Geschichte und darüber hinaus habe ich den Abstand zur ihr verloren. Ich konnte nicht mehr beurteilen, was darin taugt und was nicht. Daraufhin habe ich mehrere Monate lang diese Kurzgeschichte nicht mehr angucken können und musste erst einmal herausfinden, wo mein Problem liegt. Fazit: Kritik und Feedback gerne, aber lieber in Maßen und von einer Person, anstelle von zwanzig.

    Mir ging das vor drei Jahren ähnlich, als ich mit meinem ersten Roman angefangen habe und sofort die ersten "Kapitel" posten musste und total unsicher war, auch handwerklich. Ich wurde dann von 6 Leuten "überfallen", die sich in vielen Punkten uneins waren, aber in einem Punkt waren sich alle einig: Ich hastete damals förmlich durch die Handlung, ich war ja Kurzgeschichten gewohnt - Romane haben ein anderes Erzähltempo.Natürlich hat mich das erst mal umgehauen, war aber sehr lehrreich.

    Ich habe daraus gelernt, dass ich keinen noch Entwurf befindlichen Text zum Abschuss freigebe, sondern erst im stillen Kämmerlein schreibe. Die handwerkliche Kritik habe ich mir zu Herzen genommen und mich dementsprechend weiterentwickelt.

    Und was das Einholen von Kritik angeht: Ja, bitte dosiert. Die Arbeit mit Einzelpersonen hat ihre Vorteile, aber ein kleines Forum dafür zu haben, ist auch ganz nett. Eben wegen der anderen Dynamik.


    Ich kenne die BT-Runde nicht, aber eine Romanwerkstatt zu haben wäre toll. :anbet

    "Chef, ich hab ne Maurerblockade! Guck, ich kann die Kelle kaum heben." :help - "Ja, Jung, versteh ich. Kann man nix machen. Lass Dir Zeit ..." :streichel1

  • Fazit: Kritik und Feedback gerne, aber lieber in Maßen und von einer Person, anstelle von zwanzig.

    Diesbezüglich eine klare Aussage zu treffen halte ich für schwierig, wenn nicht gar für unmöglich.


    Natürlich kann es passieren, dass du von zwanzig Personen zwanzig verschiedene Einschätzungen bekommst, obwohl ich das eher für eine Ausnahme halten würde. Zu meinem bislang einzigen BT hier habe ich die sehr detaillierte Einschätzung von neun Personen erhalten, die sich zum Teil, auch im Setzen der Schwerpunkte, durchaus voneinander unterscheiden, in einem Kritikpunkt jedoch übereinstimmen. Eine solche Einschätzung zu übergehen, würde ich als Indiz für mangelnde Kritikfähigkeit werten, denn wenn neun Personen hinsichtlich eines bestimmten Kritikpunktes übereinstimmen, kann ich mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass Agenturen, die Lektorinnen und Lektoren in den Verlagen und allerspätestens die Leserinnen und Leser diesbezüglich wohl kaum zu einer gänzlich anderen Einschätzung kommen würden.

    Deshalb halte ich es durchaus für sinnvoll, Texte auch innerhalb von Gruppen vorzustellen, so wie es hier in den BT-Runden geschieht. Denn eine Person bedeutet zuletzt eben auch nur eine Meinung und das Risiko, dass der Betreffende mit der völlig danebenliegen kann, wäre mir persönlich viel zu hoch, als dass ich mich bei der Beurteilung eines Textes nur auf eine Person verlassen würde. Sich dessen regelmäßig zu erinnern, halte ich insbesondere dann für wichtig, wenn es primär um Fragen jenseits des rein Handwerklichen geht.

    Deshalb halte ich Tortichts Rat für einen guten Wegweiser:

    Mit dem Einholen von Feedback muss man vorsichtig sein. Nicht zu oft, dosiert und erst dann, wenn man sich seiner Sache schon einigermaßen sicher ist.

    Der letzte der drei Ratschläge ist für mich der Wichtigste. Wenn man sich seiner Sache bereits ziemlich sicher ist, spielt auch die Frage, von wem die Kritik kommt, nicht mehr eine so große Rolle, fällt der Umgang mit Kritik grundsätzlich leichter, vermag man aus der tatsächlich das herauszudestilieren, was den Text letzendlich verbessern wird.


    Für mich im Vordergrund steht deshalb nicht die Frage, ob ich lieber mit nur einem bevorzugten Testleser zusammenarbeiten will oder ob ich meine Texte innerhalb einer Gruppe vorstelle. Für mich gibt es da kein Entweder-oder, zumal man ja auch nicht immer die Wahl hat. Wichtiger ist für mich die Frage, inwieweit ich den oder die Kritisierende(n) halbwegs zutreffend einzuschätzen vermag: Wie hoch ist die offenkundige Affinität zu Stoff und Thema der Geschichte? Wie kommuniziert dieser Mensch? „Verstehen“ wir uns?


    Herzliche Grüße,


    Jürgen

  • Hallo Isabel,


    hab es leider jetzt erst entdeckt. Bin eigentlich auch nur bei Lyrik und Kurzprosa unterwegs und gerade bei Lyrik unterstütze ich gerne auch andere. Meine Meinung ist gerade da eher "Viele Köche können den Brei ganz schnell verderben." Wenn die Chemie aber stimmt, kann ein kleiner Kreis der Qualität von Texten enorm förderlich sein. Wenn du das probieren möchtest, kannst du mir gerne mal etwas schicken.


    Gruß

    Jörg