Dorfroman

  • Dorfroman

    Der Erzähler lebt in Hülkendonck, ein kleines Dorf am Rhein. Cleve ist die nächste Stadt. Neben Hülkendonck liegt Calcar, ein etwas größeres Dorf. Anfang der 70ziger Jahre wird das Dorf durch die Medien bekannt. Ein Schneller Brüter, ein Atomkraftwerk, soll dort gebaut werden. Der Brutreaktor sei ein wichtiger Schritt zu einer langfristigen und preisgünstigen Stromversorgung, sagen die Politiker und die Wissenschaftler im Fernsehen. Der Vater des Erzählers ist im Kirchengemeinderat von Hülkendonck. Das Baugelände gehört der Kirche und dem Großbauern Praats. Der will nicht verkaufen. Am Küchentisch hört der anfangs noch zehnjährige die Dorfgeschichten, ohne dass er es sich richtig vorstellen kann, vorüber die Eltern sprechen. Er will Tierforscher werden, wie Sielmann aus dem Fernsehen. Der Vater ist Befürworter des Atomkraftwerkes, die Dorfbewohner werden zu Gegnern oder Befürworter. Fünf Jahre vergehen, die gesamte Lage spitzt sich zu, auch im Elternhaus. Die Freundin des Erzählers ist im Widerstand, lebt im ehemaligen Melkstall vom Praats im Widerstand, in einer Kommune. Die beiden werden ein Paar.


    Das kleinbürgerliche Leben in dem Dorf am Niederrhein ist ruhig und sehr bildlich beschrieben. Die kindliche, jugendliche Perspektive ist ein nachvollziehbarer Spiegel der damaligen Situation um den Bau des Atomkraftwerks in Kalkar. Lesenswert.


    ASIN/ISBN: 3630875963