"Du musst mir helfen", bettelte Werner um Jonas' Hilfe.
Ja, musst Du ganz offensichtlich.
Wie wär's mal mit ein wenig Schreibhandwerk, so richtige Basics? Oder, anders gefragt: Wie macht Ihr das?
Als "Inquit-Formeln" bezeichnet man den Teil eines Satzes, der eine direkte Rede ein- oder ausleitet, vor allem, um zu verdeutlichen, wer spricht: "Hilf mir", sagte Werner. Das geht auch: "Hilf mir!", flehte Werner. Die meisten Schreibschulen und fast alle Puristen behaupten, man solle bei einfachen Sprechverben (sagte, fragte, erzählte usw.) bleiben und derlei auf das Minimum reduzieren, auf keinen Fall aber die direkte Rede mit einer Handlung verbinden. So ähnlich wird es z.B. hier auch erklärt. Aber ist das der Weg der Wahl? Ist das ein Must? Der von mir sehr bewunderte Helmut Krausser ("Einsamkeit und Sex und Mitleid") lässt direkte Rede sogar fast immer ohne solche Klammern stehen, ich selbst gehe den Mittelweg (mit Puristentendenz), aber ich schmökere gerade in einem Buch, das schon auf der erste Seite mit einem solchen Satz beglückt:
"Der da unten ärgert sich gerade noch mehr als wir", versuchte Hamza, den roten Punkt am Krater herunterzuspielen, während er ihn durch sein Fernglas beobachtete.
Krass, oder? Das liest sich doch eigentlich wie von einem Sitzenbleiber in der Schreibschule. Und so geht es unaufhörlich weiter. Fast jede direkte Rede in diesem Buch (siehe Link, von dem aus man auch einen Blick ins Buch werfen kann) wird auf diese Weise ausgeleitet, und ich habe noch immer - ich bin so auf Seite 40 - große Schwierigkeiten damit, das hinzunehmen, obwohl ich den Text, hiervon abgesehen, bislang mag. Ich werde deshalb vermutlich vorläufig die Lektüre wechseln und später weitermachen.
ASIN/ISBN: 3455009247 |
(Dieser Frage und die Lektüre wurden angeregt durch ein Facebook-Posting von Monika Osberghaus, Verlegerin bei Klett/Kinderbuch.)