Ich habe mir mal wieder die Liste der DKZV vorgenommen. Sie ist immer noch lang, und vermutlich auch nicht vollständig. Bei einigen findet man den Vermerk erloschen oder sogar "in Insolvenz" - den meisten dieser ominösen Dienstleister geht es aber gut. Zu gut, meine ich. Schaut man sich auf den Verlagshomepages um, dann sind Neuerscheinungen ungebrochen und nicht in kleiner Zahl zu finden. Neuerscheinungen - für die die Autoren bereits so viel gezahlt haben, dass der Verlag seine Schäfchen im Trockenen hat.
Und es wird weiter mit Tricks und Verschleierung gearbeitet. Beispiel aus dem Verlag, der sich mit dem Namen des Sohnes eines großen deutschen Literaten schmückt (völlig unberechtigt, wie ich meine!). Für Anthologien werden Beiträge gesucht. "Publikationskosten oder ein Druckkostenzuschuss werden nicht berechnet", steht im Kleingedruckten. Aber es steht da auch, dass für jede belegte Buchseite zwei Buchexemplare abgenommen werden müssen zu einem Preis von EUR 28,80. Und unter 4 Buchseiten geht nichts! Macht 230,40 Euro für die vier Seiten. Na, wenn das keine Publikationskosten sind. Nehmen wir mal an, es wird eine "schmale" Anthologie von 180 Seiten Umfang. Macht 180 x 2 x 28,80 = 10.368 Euro Einnahme für den Verlag. Noch kein Buch verkauft, schon im grünen Bereich, denn die Produktionskosten für dieses Buch - wenn es denn überhaupt gedruckt wird - liegen deutlich niedriger.
Bücher aus solchen Verlagen finden nur selten den Weg in die Buchhandlungen und wenn, dann in der Regel durch das Engagement der Autoren.