In der Süddeutschen Zeitung vom letzten Wochenende (30.11./1.12, Nr. 277, S. 60) wurde ein Interview mit Margaret Atwood abgedruckt. Lesenswert! Ich nehme ein Zitat aus dem Zusammenhang, um diesen neuen Thread einzuleiten:
ZitatEs gibt eben nur vier Arten von Büchern: Gute Bücher, die sich gut verkaufen. Schlechte Bücher, die sich gut verkaufen. Gute Bücher, die sich nicht verkaufen. Und schlechte Bücher, die sich nicht verkaufen. Leben kann man nur mit den ersten drei Kategorien.
Die Aussage ist banal, wird aber selten so deutlich ausgesprochen. Überraschend ist, dass Frau Atwood die dritte Kategorie für eine hält, die Schriftsteller überleben lässt. Man kann jetzt darüber spekulieren, wie das gemeint ist. Ich vermute, eher ideel. Für manche Schriftstellerin und manchen Schriftsteller aber auch materiell, nämlich dann, wenn diese Bücher (oder deren Urheber) mit Stipendien und Preisen am Leben gehalten werden.
Bestsellerlisten, Literatursendungen im Fernsehn, Rezensionen im Feuilleton – in all diesen Medien kümmert man sich ja nur um die Kategorien eins und zwei (viel zu häufig um die Kategorie zwei!). Wie bekommt das Publikum denn die Kategorie drei in den Blick? Hinweise in diesem Thread sind dringend gewünscht. Ich beginne gleich selbst mit einem ersten Hinweis.