Die Raffgier des Handels gibt es nicht. Es sind Menschen, die dahinter stehen und die versuchen, eine für sich vernünftige Position innerhalb der Marktwirtschaft zu finden. Die Raffgier ist nicht auf Seiten des Handels, sondern auf Seiten der Konsumenten zu suchen.
Was wir alles nicht brauchen
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Stimmt auch wieder.
Aber der Handel tut alles, um sie sich zunutze zu machen.
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Der Handel ist hilflos, wenn keiner etwas will. Und "der Handel" ist auch eine Fiktion, zumindest in der Form, wie er hier global als Übeltäter hingestellt wird. Wenn Du, sagen wir mal, einen kleinen Schuhladen betreiben würdest, wären Dir die Konsumenten plötzlich enorm wichtig. Du müsstest, um die Miete für deinen Laden und die Löhne für deine Mitarbeiterinnen zahlen zu können, unglaublich viele Schuhe verkaufen. Und da wäre dir fast jedes Mittel recht, die Kunden in deinen Laden zu locken. Aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Was, bitte sehr, ist daran verwerflich?
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good post!
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Zitat von Host Dieter
Die Raffgier des Handels gibt es nicht. Es sind Menschen, die dahinter stehen und die versuchen, eine für sich vernünftige Position innerhalb der Marktwirtschaft zu finden.
Steckt darin nicht ein Widerspruch?
Stehen Menschen hinter einem System, stehen dort auch ihre Schwächen. (Oder ihre Nöte/ Bedürfnisse, wenn wir beim Beispiel mit dem Schuhverkäufer bleiben)
Wenn man davon ausgeht, dass hinter jeder (ja, jeder!) Interaktion ein Gleichgewicht aus mindestens drei Teilen steht, das zusammen ein Ganzes ergibt, entsteht ein griffiges Modell zur Erklärung von vermeidlicher Raffgier. (Und auch, warum du angesprochen werden willst und Kirstin nicht).
1. Ziel
2. Beziehung
3. Selbstwert (Oder nennen wir es: politisch-moralische Integrität)
Beispiel:
Wenn ich Schuhe verkaufe, ist es mein Ziel (1.) Schuhe zu verkaufen. Läuft der Laden gut, mache ich mir wenig Gedanken über den Rest. Läuft er schlecht, muss ich eine Strategie entwickeln: Kunden binden (2.), eigene Vorstellungen zurückschrauben (3.). Wenn das Ziel gleich bleibt, kann ich nur Abstriche an meiner Moral machen. (Oder an der Beziehung; nur wird der Laden dann noch schlechter funktionieren). Damit ist meine Position automatisch nicht immer vernünftig.
Normalerweise nutzt man dieses Modell nur in „kleinen“ Interaktionen. Ich bin selbst überrascht, wie gut das auch im großen Maßstab funktioniert.
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Gleich vorweg: Das hier gehört thematisch rein gar nicht in ein Autorenforum. Aber da Facebook nicht immer das Medium meiner Wahl ist, schreibe ich es doch hier:
Mir geht dieser Black-Friday-Terror zunehmend auf den Geist.
Genau genommen empfinde ich das langsam als regelrechte Belästigung. Mein Spamordner ist am Rand der Überforderung durch die vielen Mails. Ohnehin finde ich, dass es die Werbung langsam dermaßen mit dem Anheizen des Kaufrauschs übertreibt, dass mich das nicht animiert, MEHR, sondern eher WENIGER zu kaufen.
Ich will jetzt gar nicht mit der Leier anfangen, Weihnachten sei ein Fest des Kommerzes geworden. Das ist es schon lange.
Aber ich finde, man kann es mit allem übertreiben, und das, was sich da im Handel gerade abspielt, das IST Übertreibung.
Abgesehen davon finde ich, man hat ein ganzes Jahr lang Zeit, sich zu überlegen, was man wem zu Weihnachten schenkt, ich brauche da absolut keine Übermüllung mit Werbung, die mir sagt, was wer dringend haben muss. So ganz langsam komme ich dabei nämlich auf die Idee, wieder selber zu basteln. Das würde zwar diejenigen, denen ich etwas schenke, nur sehr bedingt freuen. Aber es könnte mein ganz persönlicher Protest gegen diese Hysterie des Handels werden.
Kristin, ich hoffe, Du verzeihst mir das jetzt. Aber Buchhandlungen, vor allem die kleinen, schönen, sind da ohnehin immer erfreulich zurückhaltend.
Ich musste es einfach mal loswerden!
Sehe ich auch so... Danke für Deinen Post fand ihn sehr informativ...