Hab ihr euch schon mal die Frage gestellt, warum es unter den (erfolgreichen) Schriftstellern so viele Eintagsfliegen gibt? Leute, die einen großen Bestseller landen und danach sang- und klanglos in der Versenkung verschwinden.
Ich habe dazu drei Thesen:
1. Ruhm und Geld verderben den Charakter und töten die Kreativität:
Ein Niemand wird plötzlich zum Star, genießt seine Popularität und seinen Reichtum, tingelt durch die Feuilletons, gibt Interviews, tritt im Fernsehen auf, kauft sich teuere Spielzeuge und macht Reisen... und vergißt dabei, seine Arbeit. Eines Tages kommt der Verlag und mahnt ein neues Buch an. Der Autor gerät in Panik, strickt mit heißer Nadel etwas zusammen oder (noch schlimmer) holt ein altes Manuskript aus der Schublade, was damals schon keiner wollte, und so wird der Flop geboren. Oder der Ruhm steigt ihnen zu Kopf, sie fühlen sich zu größerem geboren, wollen "ernsthafte" Literatur schreiben und scheitern kläglich, so wie die Harry-Potter-Tante...
2. In den vielen Leuten steckt nur eine gute Story:
Viele (oft elitäre) Autoren sind Egozentriker, die um sich selbst kreisen, über ihre eigene Befindlichkeit, Erfahrungen, (Familien-)Geschichte und Weltsicht schreiben. Ist das raus, fällt ihnen nichts neues mehr ein. Das nächste Buch wird ein Abklatsch des alten und das Publikum ist enttäuscht.
3. Der Bestseller ist gar nicht gut:
Das Buch wurde nicht aufgrund seiner Qualität zum Bestseller, sondern durch geschicktes Marketing, Zufall, Schneeballeffekt. Die Leser kauften es massenhaft, sind enttäuscht, und wollen von dem Autor kein weiteres Werk mehr haben.
Oder gibt es vielleicht noch eine ganz andere Erklärung? Was machen die Autoren anders, die ihre Leser 30 Jahre lang fesseln und hundert Bücher schreiben? Wie seht ihr das?