Erzähl doch mal

  • Mein erstes Buch hat einen Kleinverlag gefunden, und auch den nur, weil mich ein bestimmter Kollege (hallo, HD) so lange getriezt hat, es endlich an verschiedene Verlage zu schicken, bis ich nachgegeben habe:).

    Vor diesem ersten hatte ich allerdings eine ganze Reihe viertel-, halb- oder acht Seiten fertige Manuskripte, die bis heute in Schubladen liegen, wenn sie nicht den Weg zum Altpapier gefunden haben.


    Vor dem Kleinverlag gab es übrigens ca. 30 Absagen von Publikumsverlagen.

  • Mein erstes Manuskript ist nur geschrieben worden, um in Ablage P zu landen. Ich wollte nur wissen, ob ich es von A nach Z schaffe. Hab ich, aber veröffentlichungswert war das nicht.

    Das Zweite ging auf Reisen - hat Interesse gefunden, wurde aber nie veröffentlicht.

    Das Dritte ist nie ganz fertig geworden. Kein von A bis Z. Ab in den Papierkorb.

    Nummer vier ... war dann die erste Veröffentlichung. Kleinverlag. Den gibt es nicht mehr, weil der Verleger gestorben ist, Das Buch gibt es aber wieder neu bei einem anderen Verlag.

    Ich hatte viel Glück.

  • Ich bin reingestolpert. Mit Sex-Unfällen. Eine Helene Nova und ein Felix Fröhlich schrieben an einem Buch für Bastei-Lübbe, und ich kam dazu. Und dann kam anderes dazu. Texte für Reader's Digest, weil mein Lieblingsagent das im Angebot hatte. Und dann Sachbücher. Und dann Belletristik. Mit meiner Lieblingsagentin. "Das erste Mal" - gab's für mich nicht. Ist ein bisschen wie bei dem Buch über Sex-Unfälle. Da gab es nur Scherereien beim ersten Mal. :-)

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • wie es war mit deinem ersten Manuskript und wie es einen Verlag gefunden hat!


    Ich schreibe zwar besser als Du, aber ich muß da nicht ständig drauf hinweisen. Mir glaubt man das auch so.


    Ich habe IMMER recht!

    Na fein, mein lieber Jefferson. Du hast also vollkommen recht und weißt das auch selbst. :-)


    Klar schreibst Du viel besser als ich. :-)


    Allerdings heißt es: "Ich brauche nicht ständig darauf hinzuweisen."


    Wenn Du Dich an diesem Thread beteiligen möchtest, dann bitte ich Dich darum, Monikas Frage zu beantworten und damit den Weg zu Deinen Verlagen. Zu Deiner Kommodität verlinke ich schon einmal Deine gesammelte Selfpublisher-Karriere. Die Verlage aus Monikas Frage brauchst Du dann nur noch anzufügen.


    Für den Fall, dass Du mich immer wieder und weiter ohne jeden Grund von der Seite anpinkeln möchtest, findest Du jetzt ein Zitat, dessen Herkunft ich einem so gebildeten Menschen wie Dir nicht zu nennen brauche: "Denn beim letzten Verse stech' ich."

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Mein erstes Manuskript hat es nicht als Erstes in einen Verlag geschafft.

    Nachdem ich für mein zweites Werk einen Kleinverlag begeistern konnte habe ich mir meine erste Geschichte, von der ich nach wie vor überzeugt war, noch mal vorgenommen. Nachdem ich mit der Überarbeitung und viel Streichen fertig war, hat es auch dieses Manuskript endlich in einen Kleinverlag geschafft.

    Übung macht tatsächlich den Meister :-)

  • Habe auch mit Sexheftchen angefangen. Zu meinem Glück aber buchte ich mich gleich mit ein paar meiner Schreibschulenkommilitonen in einem Co-Working Space ein. Wir wussten schon damals um die Kraft der Teamarbeit und hatten eine Strategie entwickelt uns von der Masse unserer Mitbewerber abzusetzen. (Crowdworking, Schwarmintelligenz – ihr wisst schon.)


    Damals teilten wir uns an unseren Schreibtagen immer in zwei Gruppen auf. Die Frauen saßen auf dem Sofa und stöhnten, wimmerten, seufzten oder lasen mit bebenden Stimmen Einträge aus unserer eigens für diesen Zweck angelegten Datenbank ab , wie z.B.: Tiefer, Zuckertiger, (begleitet von einem inbrünstigen Stöhnen), oder Gib’s mir, du Tier du / mein Pimmelprinz, mein mächtiger Muschimagnet. Je nach Zielgruppe halt softer oder härter. Danach wechselten wir und die Frauen schrieben die gefühvolleren Passagen, während wir Männer am Fenster standen, Bier tranken, rauchten und versuchten uns gegenseitig in der Wahl immer ausgefallener Stellungen und Orte zu übertrumpfen. (Meine Idee war es z.B. in einer Szene den Liebesakt nicht auf, sondern in einer Waschmaschine zu vollziehen. Bei 30 Grad im Schonwaschgang, meine beiden Protas waren Apnoetaucher, also kein Logikloch.)


    Aber wie das halt oft so geht, zerstritten wir uns, als es an das Verteilen der üppig fließenden Tantiemen ging. Außerdem wollte jeder von uns den großen deutschen Roman schreiben, und die Gruppe löste sich auf.


    Zur Zeit arbeite ich meine Erfahrungen in der Schreibgruppe literarisch auf und hoffe, schon nächstes Jahr mit einem tiefschürfenden Text beim Ingeborg Bachmann Wettbewerb teilnehmen zu dürfen.

    Das dass ein völlig anderes Mindset benötigt, brauche ich euch nicht zu erklären, oder? Ich habe mir eine runde Nickelbrille (Modell Bertolt) besorgt und schon einmal einen Imagefilm drehen lassen bei dem ich duch den Stadtpark schreite (mit tief in den Manteltachen vergrabenen Händen). Gelegentlich bleibe ich stehen, und eine Stimme aus dem Off fragt mich, was ich sehe. Daraufhin schüttele ich mein weises Haupt, deute ein imaginäres Lächeln an, dass den Zuschauern gleich zeigt, dass ich Dinge sehen kann, die anderen verborgen bleiben. Dann mache ich eine Kunstpause, mein Blick wandert über einen Weiher auf dem zwei Schwäne treideln und hauche eine „Ach“, so halblinks an der Kamera vorbei. Die Kamera bleibt stehen, ich gehe weiter und steuere zielsicher eine Erle an, die ich dann umarme (Da sollte mit wenigstens den Publikumspreis bescheren). Später werde ich noch ein, zwei kryptische Sätze sagen, und das sollte langen.

    Ja, so war das damals mit dem ersten Manuskript.

  • Puh. Das wird mir aber langsam zu itellek… intel… , na, jedenfalls zu viel Schlausprech hier. Aber wenn wir schon beim ersten Manuskript sind, möchte ich euch meines natürlich nicht vorenthalten. Denn auch ich bin einer von jenen Autoren, die schon in der Grundschule Meisterwerke der Spannungsliteratur mit Anspruch verfasst haben.


    Blizzard, das fümfbeinige Pferd


    Blizzard war ein schönes Pferd. Der König der Pferde mochte Blizzard nicht, weil er ein Bein mehr hatte als die anderen und lachte ihn aus.

    „Seht euch mal den Blizzard an. Der hat ja fümf Beine!!! Der ist ja gar kein richtiges Pferd!!!“

    Und so war Blizzard immer alleine, weil der fiehse König den anderen Pferde verbot mit ihm zu spielen. Da kam plötzlich ein Sturm auf. Der Himmel wurde ganz ganz dunkel und die Blitze und der Regen pfiffen über die Wiese, dass es nur so krachte.

    Alle rannten weg. Blizzard rannte auch weg. Da er schnell war, überholte er die anderen Pferde, weil er mit seinem einem Bein mehr viel mehr Gas geben konnte als wie die anderen Pferde mit ihren einem Bein weniger.

    Dann war der Sturm vorbei und die anderen Pferde sahen respektvoll und wohl auch ein bisschen neidisch auf Blizzard. Da sagte das weise Pferd, was der Schamane der Herde war aus seinen kurzsichtigen Augen: „Dein fümftes Bein sitzt auf deiner Stirn, Blizzard, du bist ein Einhorn!!!!!!!!!!!!!!“

    Da erkannten auch die anderen Pferde ihren Irrtum und wählten ihn flugs zum König. Der alte und neidische Pferdekönig aber wurde verstoßen und musste ins Ächsil gehen, wo er wenig später als Sauerbraten endete.

    Ein Pfärd mit fümf Beinen.jpg