Jury zieht Entscheidung für Nelly-Sachs-Preis zurück

  • Tom

    Bei der BDS-Kampagne geht es nicht nur um Kritik an Israel, sondern um einen generellen Boykott. Die Nähe zu Aktionen wie "Kauft nicht bei Juden" drängt sich auf. Es gibt in Israel genügend Menschen, die ihrer eigenen Regierung kritisch gegenüberstehen und die werden nicht eingesperrt oder sonstwie mundtot gemacht. Das sich radikale Elemente in Israel, die meinem Eindruck nach kein Interesse an einer friedlichen Lösung haben, nach wie vor an der Regierung halten können, ist bedauerlich, in einer Demokratie aber möglich. Das ist leider in anderen Ländern auch so, zum Beispiel in Ungarn und Polen. In beiden Ländern hat man bereits mit dem Abbau der Demokratie begonnen und zwar sehr offensichtlich. Israel steht da noch deutlich besser da, auch wenn man den (subjektiven) Eindruck hat, dass die aktuelle Regierung das gern ändern würde. Für die Situation dort, die harten Fronten zwischen Palästinensern und Israelis sind aber nicht nur die beiden Seiten verantwortlich, sondern auch andere Länder, insbesondere Großbritannien.


    Ich finde es konsequent und mutig, die Preisvergabe zurückzunehmen. Eine Autorin, die sich einer derart einseitigen und fragwürdigen Bewegung anschließt, ist m.E. nicht preiswürdig. Die Nominierung war ein Fehler. Einen Fehler zu korrigieren ist niemals falsch.

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    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


    2 Mal editiert, zuletzt von Horst-Dieter ()

  • Hallo, Horst-Dieter.


    Die Einschätzenden und "Experten" sind sich da eher uneinig, das gilt sogar für jüdische Historiker. Und dass Organisationen und Gruppen, die die israelische Politik kritisieren, auch Leute anziehen, die tatsächlich Antisemiten sind, liegt nicht an der vermeintlich antisemitischen Tendenz dieser Organisationen und Gruppen, sondern daran, dass es leider immer noch Antisemiten gibt (die annehmen, sie könnten solche Gruppen als Plattformen nutzen). Der "sich aufdrängende Vergleich" zu Nazikampagnen ist ein schwieriges Argument. Wenn Methoden des zivilen Widerstands dadurch verbrannt werden, dass sie auch von Extremisten eingesetzt werden oder wurden, beschneidet man sein eigenes Arsenal. Und es gibt nicht wenige Gruppen, Parteien und Organisationen überall im Spektrum, die dazu aufrufen, Länder nicht mehr zu bereisen, auf Produkte aus bestimmten Ländern zu verzichten und ähnlich zu agieren, ohne dass diesen Gruppen vorgeworfen würde, sie wären eigentlich Rassisten o.ä.. Sind sie auch in aller Regel nicht.


    Die Jury hat keinen "Fehler" gemacht, sondern diese Jury besteht offenbar aus Dummköpfen. Es geht beim Nelly-Sachs-Preis ja nicht um konkrete Werke, sondern um die Ehrung von Autoren für deren Werk, Haltung und Auftreten. Es ist ein Vorschlagspreis - jedermann kann Autoren und Autorinnen nominieren, und eine mehrstufige Jury prüft dann, ob die Autorenpersönlichkeiten den Anforderungen genügen. Kamila Shamsie wäre nach meinem Dafürhalten (ich habe allerdings noch nichts von ihr gelesen) eine durchaus eine würdige Preisträgerin. Und sie ist ganz sicher keine Antisemitin.

  • Eine Initiative, die ein Land kulturell, politisch und wirtschaftlich isolieren will kann nicht als eine Gruppe bezeichnet werden, die "Kritik" übt. Ich weiß nicht, welche Experten das "anders" sehen und ob ich die ernst nehmen möchte. Wer solch eine Gruppe als Plattform nutzt, egal ob aus dem extrem rechten Lager oder als "engagierte Autorin", der unterstützt damit die Bestrebungen der Initiative. Das hat auch nichts mit zivilem Widerstand zu tun. Derartige banalisierungen halte ich für äußerst schwierig. Zivilen Widerstand sehe ich überhaupt nur in den Ländern selbst, nämlich in Israel und in Palästina. In letzterem kann ziviler Widerstand allerdings tödlich sein.


    Und ja doch, ich sehe die Entscheidung der Jury nach wie vor als Fehler an, der allerdings korrigiert wurde.

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  • Na, Mensch. Dann bewirb Dich doch mal für die Jury.

    Warum? Und was hat dieser Einwand mit der Diskussion hier zu tun? Hört sich an wie das fast schon vergessene "Geh doch nach drüben!"

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  • Es geht darum, dass Du so sicher weißt, dass ein und welcher Fehler gemacht wurde, Horst-Dieter. Also wärst Du für die Jury vermutlich besser geeignet als diese offenkundigen Knalltüten, die Preise an Leute vergeben wollen, über die sie sich vorher nur unzureichend informiert haben. Und das bei einem Preis, der u.a. die Haltung würdigen soll.


    Noch ein Wort zu Boykott vs. Kritik. Kritik wird an der israelischen Politik schon seit Jahrzehnten geübt, aber die Wirkung hält sich sehr in Grenzen. Seit der wgDuZ* Präsident der U.S. of A. ist, und damit die Ankerkennung dieser Politik noch auf ein anders Niveau gehoben wurde, verringert sich die Wirkung jedweder Kritik weiter. Positive Bestärkung scheint aber auch nicht zu funktionieren. Ich bin, um es noch einmal zu unterstreichen, kein Freund dessen, was die BDS-Kampagne fordert, aber sie fordert nichts Illegales, sondern eine internationale Isolation des Staates, um ihn dazu zu zwingen, gesprächsbereiter zu werden - und das ist begründbar. Ich weiß, es gibt eine Menge Argumente dagegen, und die Situation Israels ist in vielerlei Hinsichten äußerst schwierig, um es noch vorsichtig auszudrücken, aber es geht hier nicht darum, die eine oder andere Position zu beziehen, sondern um den Bestand von Vorwürfen. Und die sind m.E. nicht haltbar.


    (* wahrscheinlich größte Depp unserer Zeit)

  • So sicher weiß ich gar nichts, das kannst du auch in meinem Postings erkennen, wenn du willst.


    Und beim BDS geht es, wie schon geschrieben, nicht um einen normalen Boykott, der jetzt angebracht sei, weil es in den letzten Jahren so schwierig war mit Kritik. Die Bewegung ist älter als das heutige Israel und, wie schon geschrieben, sie strebt eine Rückentwicklung in der Region an, in der Israel schließlich nicht mehr existieren soll. Meines Erachtens stärkt sie auch die konservativen und aggressiven Kräfte in Israel. Es gibt auch keine Kritik dieser Bewegung an der Haltung der Palästinensischen Seite und der mit diesen verbundenen Kräften.

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  • Es geht darum, dass Du so sicher weißt, dass ein und welcher Fehler gemacht wurde, Horst-Dieter. Also wärst Du für die Jury vermutlich besser geeignet als diese offenkundigen Knalltüten, die Preise an Leute vergeben wollen, über die sie sich vorher nur unzureichend informiert haben. Und das bei einem Preis, der u.a. die Haltung würdigen soll.

    Man könnte das Ganze aber auch wenden, z. B. mit einem Pfannenwender und der Autorin die Frage stellen, ob sie sich über den Wettbewerb nicht informiert hat. Ist ja nicht so, dass man über den Preis keinerlei Informationen findet und außerdem gibt es, wie auch bei uns 42ern höchstwahrscheinlich einen Ausschreibungstext samt Informationen über die Namensträgerin und den Zweck des Preises. Den könnte man ja mal lesen, wenn man an sowas teilnimmt.


    Ihr toller Verein hat sich auch schon über die Entscheidung der Jury ausgelassen:

    http://bds-kampagne.de/2019/09…es-das-recht-auf-boykott/


    "Was bedeutet ein Literaturpreis, der das Recht auf Verteidigung der Menschenrechte, die Grundsätze der Gewissens- und Meinungsfreiheit und die Freiheit der Kritik untergräbt? Ohne dies verkommt Kunst und Kultur zum sinnlosen Luxus."


    Ja, Kritik und Kunst hat grenzenlos zu sein, egal wie antisemitisch und einseitig sie eingefärbt ist, lieber BDS. Aber bei einem Preis, der die Verbesserung der Beziehung zwischen den Völkern hat, geht es nicht um Grenzenlosigkeit, sondern ein Ziel. Und der BDS hat nicht das Ziel mit Israel eine Lösung zu finden. Sie wollen Israel erpressen und machen gemeinsame Sache(?) mit der Hamas.


    Man kann und darf die israelische Regierung kritisieren und muss man auch, aber sie ist nicht die tragende Ursache des Konflikts. Der BDS blendet (bewusst?) komplett aus, dass die Hamas in ihrer Charta (Artikel 7) die Tötung aller Juden enthält. Daraus folgt: Solange es die Hamas gibt, wird es keinen Frieden geben. Solange Juden leben, wird die Hamas keinen wirklichen Frieden zulassen.

  • Das ist kein "Wettbewerb", lieber Christian, sondern ein Literaturpreis, der Wirken und Werk von Autoren ehrt. Er wird auf Vorschlag vergeben, nicht auf Bewerbung - die Stadt Dortmund ist auf Frau Shamsie zugegangen, nicht umgekehrt. Und, noch einmal. Kamila Shamsie ist sicher keine Antisemitin. Und die BDS-Kampagne ist auch kein Verein, der sie angehört. Wie Du allerdings darauf kommst, dass sie älter wäre als der Staat Israel, lieber Horst-Dieter, ist mir ein Rätsel. Sie ist im Jahr 2001 entstanden.

  • … Und die BDS-Kampagne ist auch kein Verein, der sie angehört. Wie Du allerdings darauf kommst, dass sie älter wäre als der Staat Israel, lieber Horst-Dieter, ist mir ein Rätsel. Sie ist im Jahr 2001 entstanden.

    Die Hintergründe reichen bis in die Zeit zurück, als Juden anfingen, in Palästina Land zu kaufen. Die BDS-Kampagne ist vielleicht erst 2001 entstanden, aber nicht aus dem luftleeren Raum. Zu den Hintergründen gehörte:


    Zitat

    Die Arabische Liga war stark von der NS-Propaganda und dem Vorbild des Judenboykotts von 1933 beeinflusst. Sie beschloss Ende 1945 ihrerseits einen Boykott gegen „jüdische“ bzw. „zionistische Produkte“, den sie ab 1948 auf Israel und alle mit ihm Handel treibenden Nichtjuden ausdehntei. Dieser Boykott Israels durch die Arabische Liga dauerte bis 1998 und war der weltweit längste und am meisten institutionalisierte Boykott gegen einen Staat.



    Aus diesem Geist und dieser Motivation heraus ist BDS entstanden und dieser Geist trägt sie bis heute. Ich stimme Dir zu, das nicht jeder, der sie unterstützt, Antisemit ist, vermutlich auch nicht Frau Shamsie, aber wer so etwas unterstützt, unterstütz eben genau diese Motivation und Zielrichtung mit und nicht die eigene Vorstellung davon.

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  • Er wird auf Vorschlag vergeben, nicht auf Bewerbung - die Stadt Dortmund ist auf Frau Shamsie zugegangen, nicht umgekehrt.

    Dann sollten wir den Vorschläger fragen, was ihn da geritten hat.

    Kamila Shamsie ist sicher keine Antisemitin.

    Sie hat, auch wenn sie nicht offizielles Mitglied ist, den BDS jahrelang unterstützt haben. Zudem weigert sie sich auch, ihre Bücher in Israel verlegen zu lassen.


    https://www.br.de/nachrichten/…enkt-entscheidung,RbtKkCU


    Und die Politik Israels soll sie in Interviews als Apartheid verglichen haben.


    Also was macht Dich so sicher, dass sie nicht antisemitisch ist?

  • Es gibt keine "offiziellen Mitglieder" der BDS-Kampagne, lieber Christian, denn das ist kein Verein und keine Organisation. Der Apartheid-Vergleich in Bezug auf Israel existiert schon seit den Neunzigern. Es wird dabei davon ausgegangen, dass die Art und Weise, wie die Palästinenser ausgegrenzt und behandelt werden, rassistischen Praktiken - eben der Apartheid - zumindest sehr ähnelt. Vielleicht solltest Du mal mit ein paar Palästinensern sprechen, die in Israel leben oder arbeiten, Christan. Ich will damit, wohlgemerkt, nicht für diesen Standpunkt werben, aber ich würde wirklich gerne wissen, was es mit Antisemitismus zu tun haben soll, wenn man dem Staat Israel und seiner Legislative diesen Vorwurf macht.

    Vielleicht solltest Du Dich auch mal mit der Definition des Begriffs "Antisemitismus" auseinandersetzen. Es ist gut nachvollziehbar, warum man als Westeuropäer und, vor allem, als in Deutschland Geborener einen solchen Unwillen empfindet, kritisch mit der Politik des Staates Israel umzugehen. Zumal in solchen Fällen ganz sicher irgendwer hinter einem Busch vorgesprungen kommt und "Antisemit!" ruft. Davon abgesehen stimmt das bei einigen BDS-Sympatisanten wahrscheinlich auch. Trotzdem ist das nicht der richtige Weg, sich diesem Verhalten anzuschließen.

    Gegenfrage: Was macht Dich so sicher, das Frau Shamsie eine Antisemitin ist? Seit wann muss man den Beweis erbringen, etwas nicht zu sein, nur weil jemand - ohne Beweis - behauptet, man wäre es?

  • Der Apartheid-Vergleich in Bezug auf Israel existiert schon seit den Neunzigern.

    Das Alter des Vergleichs macht ihn nicht besser.


    Es wird dabei davon ausgegangen, dass die Art und Weise, wie die Palästinenser ausgegrenzt und behandelt werden, rassistischen Praktiken - eben der Apartheid - zumindest sehr ähnelt.


    Ja, wenn ich von einer falschen Annahme ausgehe, komme ich zu einem falschen Ergebnis.


    Vielleicht hätte Israel mit den Palästinensern wie in Jordanien 1971 umgehen müssen. Da haben die Jordanier 80.000 PLO-Kämpfer getötet. Weit mehr als im gesamten Konflikt zwischen Israel und Palästina. Da kommt man selbst mit Aufrunden nur auf höchstens 20.000. Aber von Jordanien spricht halt niemand mehr. Sind ja auch keine Juden.


    Im Jahr 2005 ließ Sharon israelische Siedlungen abreissen. Es gab sogar Verhandlungen, den Großteil des Westjordanlandes zurückzugeben. Das führte zu keinem Frieden. Im Gegenteil. Die Hamas kam an die Macht und man bedankte sich freundschaftlich bei Israel mit Raketen. Vielen Raketen. Ganz klar eine Aggression Israels, findest Du nicht auch?


    Wo bleiben die Friedensbemühungen der Palästinenser? Und warum helfen Ägypten und Jordanien ihren Brüdern/Schwestern nicht? Die haben viel mehr Land als das kleine Israel und es sind alles Araber. Ob es was mit 1971 zu tun hat? Man weiß es nicht.

  • Frau Shamsie lehnt eine Übersetzung ihrer Bücher ins Hebräische ab, weil kein israelischer Verlag losgelöst von Israel ist. Sie lehnt nicht eine politische Richtung oder eine Regierung ab, sondern Israelis als solche. Wenn das nicht Rassismus ist, was bitte dann?


    Als ärgsten Ausdruck einer angeblichen Apartheid nennt sie die berüchtigte Mauer zu den Palästinenser-Gebieten. Mauern sind nie schön, aber zur Wahrheit gehört auch, dass es vor Errichtung der Mauer alle paar Wochen Terroranschläge in Bussen und Cafés in Israel gegeben hat - mit vielen zivilen Opfern.


    Die Tatsache, dass ca. 20% der Israelis Araber sind, die sogar eigene Parteien haben und wählen dürfen, spielt wohl auch keine Rolle? Wie viele Juden leben nochmal in Gaza? Und wählen dürfen dort ja nicht mal die Palästinenser.


    Diese einseitige Hysterie, die gerade in linken Kreisen in Deutschland schnell aufflammt, wenn es um Israel geht finde ich beschämend und außerdem heuchlerisch. In Israel ist nicht alles gut, wo ist das schon der Fall? Und man darf und soll die israelische Politik auch kritisieren, keine Frage. Aber Israel ist die einzige Demokratie und der einzige Rechtsstaat im Nahen Osten. Wo ist denn die moralische Empörung gegen Syrien, den Iran, Saudi-Arabien usw. ?


    In Israel gab es immer wieder Anklagen gegen Militärs oder Polizisten, die ihre Macht gegen Palästinenser missbraucht haben. nicht immer, na klar, aber das gibt es! In Palästinenser-Gebieten werden Terroristen, die jüdische Zivilisten ermordet haben als Helden gefeiert. Das ist für mich ein bezeichnender Unterschied.


    Und nein, ich drehe nicht einfach die Sache um und diskriminiere jetzt die Araber. Die palästinensische Zivilbevölkerung sind die Leidtragenden, aber nicht zuletzt durch ihre angeblichen Vertreter: Ein Terrorbande in Gaza und eine korrupte Sippe im Westjordanland. Den Zivilisten dort gehört mein Mitgefühl, aber ihnen hilft man mit antisemitischen Parolen überhaupt nicht.

  • Zitat

    Vielleicht hätte Israel mit den Palästinensern wie in Jordanien 1971 umgehen müssen. Da haben die Jordanier 80.000 PLO-Kämpfer getötet.

    Bei allem Diskussionseifer, so Überlegungen anzustellen, geht für mich zu weit, da ist die Grenze überschritten. Getötete gegeneinander aufrechen und das als vertane Lösungsoption darzustellen, übel übel.

  • Ich glaube nicht, dass Christian das als Lösungsoption meinte. Sarkasmus bietet keine Lösungen an. Vermutlich war es auch eher ein Hinweis, wie die andere Seite, für die sich BDS einsetzt, handelt.

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  • Das ist deine Interpretation, HD. Leider drängt sich mir eine andere auf, weil Christians "Sarkasmus" 1:1 aus dem vergangenen Wahlkampf in Israel stammt.

    Da müsste Christian aber dabei gewesen sein. Für mich gilt immer noch die Unschuldsvermutung, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist.

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    Emanuel von Bodmann


  • Du bist auch so ein kleiner Master of Self-Righteousness, oder, Siegfried? ;) "Wenn das kein Rassismus ist". Aber hallo. Jemand lehnt einen Staat als Institution, wie sie sich derzeit darstellt, ab, und ist deshalb gegen die Ethnie oder Glaubensgemeinschaft, die dort überwiegend lebt oder vorherrscht, und zwar im Sinne einer qualitativen Mindereinstufung. Das ist eine originelle Hinleitung zum bzw. Definition des Rassismus (oder, konkreter, Antisemitismus). Eine, die jedwede Kritik an Staatengefügen verbietet.


    Es ging mir nicht darum, die Situation in Israel zu bewerten. Solche Medaillen haben meistens nicht einmal zwei Seiten, sondern viel, viel mehr, sind also keine Scheiben, sondern Polyeder. Das gilt, fürchte ich, vor allem für die vertrackte Situation im sogenannten Nahen Osten. Aber ich will die überhaupt nicht bewerten, oder etwas so, mit Verlaub, eigenartiges tun wie Opferzahlen in Exceltabellen auswerten, sondern es geht mir tatsächlich nur um die Vorgänge, die diesen Thread betiteln. Aber alles, was dazu zu sagen wäre, ist jetzt gesagt. Ich stimme Horst-Dieter zu, die Jury hat einen Fehler gemacht. ;)

  • Das ist deine Interpretation, HD. Leider drängt sich mir eine andere auf, weil Christians "Sarkasmus" 1:1 aus dem vergangenen Wahlkampf in Israel stammt.

    HD hat es richtig erkannt. Ich bin weder ein Jude noch Israeli und finde Netanjahu sowie seine Likud-Partei zum Kotzen.


    Darf ich Dir jetzt auch was andichten?