• Hallo zusammen, liebe Mitforistinnen und Mitforisten,


    obwohl ich mich Anfang des Jahres aus einem anderen Forum abgemeldet habe, weil ich der Meinung war, es hält mich vom Schreiben ab, bin ich dennoch wieder auf der Suche, denn so ganz ohne Austausch will ich dann doch nicht sein, auch wenn ich zugeben muss, dass mich Small Talk Themen wie Wörterketten, sinnfreie Assoziationsspielchen oder irgendwelche Youtube-Links die zu irgendwelchen Musikvideos selten interessieren.


    Ich schreibe seit vier Jahren, und seit genau der Zeit versuche ich mich an meinem Erstlingswerk, was mich immerhin zu der Erkenntnis geführt hat, dass es keine gute Idee ist, wenn man drauflosschreibt, ohne irgendeinen Plan zu haben. Bei meinem Zweitling wird das mit Sicherheit ganz, ganz anders laufen.


    Ich muss mich, fürchte ich, zu der Fraktion der Menschen zählen, die einige unterentwickelte Talente haben, die jedoch mangels Ausbau und Pflege auf einem Niveau verharren, das man euphemistisch als »ausbaufähig« beschreiben könnte. Sozusagen advanced Bauernmalerei. Neben dem Schreiben, für das ich mich entschieden habe, zählen dazu auch gelegentliche Anfälle von Kunst und Musik, wobei auch bei diesen schönen Künsten mein Anspruch ist, unterhaltend zu sein. Die sogenannte E-Literatur interessiert mich in der Regel nicht – und auch keine Lyrik.


    Die Fantastik liegt mir thematisch am Nächsten – mit Einschränkungen. Perry Rhodan und dergleichen langweilt mich, aber auch Lovecraft. Kein Dünnbrettbohrer, eher die mitteldicken Bretter. Lesen ist für mich Unterhaltung und Entspannung, die meine geistige Maximalkapazität nicht überschreiten darf, und schon gar nicht im Bett, denn es ist wohl eine Besonderheit von mir, dass ich Bücher nur abends vor dem Schlafengehen lese.


    Ich habe eine ausgeprägte Neigung zu Ironie und Sarkasmus, was so machen Menschen (wie ich lernen musste) nicht unbedingt verstehen oder gleich ganz falsch verstehen. Bisweilen habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass ich auf diesem Auge blind sein kann (peinlich, peinlich). In einem Forum, wo sich die wenigsten Menschen persönlich kennen, ist das natürlich bisweilen schwierig.


    Lieblingsautoren: Iain Banks, Joanne K. Rowling, Neil Gaiman, Alan Dean Foster (die frühen Sachen), Philip Jose Farmer, Jack Vance, Tolkien, Gene Wolfe, Mervyn Peake, Ursula K. Leguin, Ben Aaronovitch, Jonathan Strout, Patrick Rothfuss … eigentlich sind es zu viele, um sie hier alle aufzuzählen. Krimis und Thriller lese ich weniger, bzw. habe ich früher gelesen, wobei mein Geschmack dabei von Miss Marple bis Patricia Highsmith reicht und man mich mit Sebastian Fitzek jagen kann.


    »Das Elfenschiff« von James Blaylock (den kaum jemand kennt), ist mein Lieblingsbuch. Aus mir völlig unbekannten Gründen. Ich glaube, ich mag einfach die ein wenig verpeilten »Helden«, die sich nicht selbst so ernst nehmen und die über keine Superkräfte verfügen.


    Vom Forum erwarte ich das Übliche: Anfeindungen, Neid, Missgunst, absichtlich falsch verstandene Postings – kurzum: All das, was in allen anderen Foren passiert und die Teilnehmerinnen aus ihrer gewohnten Bräsigkeit aufschreckt und endlich wieder Leben in die Bude kommt.


    Wenn es mich packt, kann ich ziemlich gute schlecht geschriebene Romantasy, Science-Fiction und Fantasytexte schreiben und antworte auch manchmal in dieser Form. Ich mag Einhörner, besonders die, bei denen der Zuckerguss auf dem Hörnchen glitzert und Protagonisten, die magische Kräfte besitzen – von denen sie so überhaupt gar keine Ahnung hatten (genauso wenig, wie sie wussten, dass sie eigentlich Millionenerben/wunderschön/Vampirfürsten) sind, bis jemand kommt und ihnen dies offenbart.

    Muss aber auch nicht immer sein, ich habe schon gemerkt, dass das nicht jeden Geschmack trifft.


    In diesem Sinne: Auf eine gute Zusammenarbeit.



    P.S. (Ich habe ein Zertifikat einer anerkannten Fernschule, das mir bescheinigt, dass ich den Grundkurs: Forentrolling for beginners mit Auszeichnung und Fleißkärtchen bestanden habe.



    P.P.S: So, wie meine Vorstellung geschrieben ist, so bin ich tatsächlich. Ehrlich.:saint:


    P.P.P.S: Mein Avatar triff mich eigentlich ganz gut: Auf der einen Seite den Blick fest nach vorne geheftet, blicken die anderen Augen wohlwollend auf das bisher Erreichte.

  • Vielen Dank für die Begrüßungsworte.


    Vorstellungen mag ich ja nicht so, vermutlich weil ich in einem Wintermonat im Jahr 1966 geboren wurde und deswegen nie eine Geburtstagsparty im Garten feiern konnte. Ein Trauma. Erschwerend kam hinzu, dass meine Eltern nie einen Garten besessen haben. Na gut, später zwei Balkone, aber da war ich bereits ausgezogen. Wegen dieses Traumas bin ich zum Schreiben gekommen und habe mit zehn Jahren meine aufwühlenden Kindheitserinnerungen mit einem Brennpeterle in eine 2x2 m große Sperrholzplatte gebrannt, gleich Runen, die für die Ewigkeit geschaffen waren – als mahnendes Fanal einer kalten Kindheit. (Ich hatte damals schon ein Faible für wuchtige Formulierungen).

    Leider bin ich damals in meinem kindlichen Eifer abgeschwiffen, sozusagen über das Ziel hinaus geschossen, was aber kein Schaden für mich war – im Gegenteil.


    Das Werk trägt den Titel: Sackhüpfen und Eierlauf in der Guten Stube, und ist mittlerweile in der 472. Auflage erschienen, auch wenn es seit geraumer Zeit indoor sackhopping and eggrunning heißt. (Was dem Zeitgeist geschuldet ist.)

    Ich lebe nicht abwechselnd in (beliebige Stadt einsetzen) und Berlin, kenne Hildesheim und Leipzig nur den Namen nach und war seltsamerweise auch noch nie Stadtschreiber. Wettbewerbe habe ich auch noch nie gewonnen und auch kein Schreibstipendium.

    Meine Schuhgröße ist 42. (Der Grund, warum ich mich hier angemeldet habe).

    Ihr seht also, ich lebe nicht auf großem Fuß und muss um jedes Wort, ja, manchmal sogar um jeden Buchstaben ringen, auf das die in mir innewohnende und immanent inwendige Stimme sich von den Fesseln befreit und den präzisesten Ausdruck für meine exzeptionelle und innovative Art der Literatur findet.

  • Herzlich willkommen.


    Subtiler Nickname! Aber wer sich um 17.42 Uhr vorstellt, der hat sowieso alle auf seiner Seite.


    Iain Banks habe ich auch sehr, sehr gemocht (bzw. mag ihn immer noch), und ich habe bittere Tränen geweint, als ich sein Abschiedsblog gelesen habe. Das war einer der klügsten und fantasiereichsten seiner Zunft. Wie sieht es bei Dir mit Peter F. Hamilton aus? Und Richard Morgan?

  • Hamilton habe ich natürlich auch gelesen. Von Morgan kenne ich nur die Netflix Serie und glaube nicht, dass ich mir die Bücher noch holen werde. Mein Stapel ungelesener oder wieder zu lesenden Bücher ist ohnehin schon viel zu groß. Die Wespenfabrik von Banks liegt auch da. Die Brücke hat mir für einen Roman, der nicht in der Kultur spielt, gut gefallen. insofern bin ich gespannt, ob seine anderen Sachen auch etwas für mich sind. Iain Banks hat (jedenfalls für mich) die Gabe besessen, Charaktere und Welten so zu beschreiben, dass sie einen ganz eigene Atmosphäre geschaffen haben. Da haben sonst nur Tolkien, Gene Wolfe und Jack Vance bei mir geschafft.

  • Banks hat vor allem, wie ich finde, mit einer großen, intellektuellen Selbstverständlichkeit den Leser vor vollendete Tatsachen gestellt. So ist das eben in meinem Universum. Allerdings hat das nicht immer gut funktioniert, etwa bei "Die Sphären". Da hat er das schlicht maßlos übertrieben.

  • Sein frühen Kultur Romane haben mir auch am besten gefallen. Bedenke Phlebas, Einsatz der Waffen, Das Spiel Azad. Ich denke auch, dass die Wirkung zu einem großen Teil auch darauf beruhte, dass er nicht den Erklärbär hat raushängen lassen trotzdem aber genügend Hinweise, dass vielleicht nicht alles in der Kultur so strahlend und großartig ist, wie es den Anschein hat. Es sind auch Bücher, die man mehr als einmal lesen kann, bei manchen sogar muss, um gewisse Ungereimtheiten aufzudröseln. Intelligente SF.