Toms Thread über Iris Radischs "Inhaltismus" hat mich an eine Stelle bei Rafik Schami erinnert, in einem Buch, das ich gerade las:
ASIN/ISBN: 3945398657 |
Allerdings eröffne ich einen eigenen Thread, weil Frau Radisch in ihrem Interview wohl etwas anders meint als Herr Schami. Im Abschnitt "Aus meiner Sicht" heißt es unter Punkt 12:
"Die Trennung zwischen Inhalt und Stil ist eine Erfindung der Literaturwissenschaftler. Und sie ist nützlich für ihre Arbeit und Rente. Es gibt aber keine Trennung zwischen dem Inhalt eines Körpers und seiner Haut, so auch in der Literatur, denn das Ganze bildet das sprachliche Kunstwerk. Die schönste Haut hilft nichts, wenn das Innere todkrank ist, und die besten inneren Organe tragen nicht zur Schönheit eines Menschen bei, wenn seine Haut erkrankt ist. Die Erkrankung des einen Partners führt zur Erkrankung des anderen."
Ich stelle das Zitat hier ein, weil ich im BT-Bereich hin und wieder von einer Dichotomie in Inhalt und Sprache lese, manchmal auch davon, dass der eine oder die andere den Stil allgemein höher schätzt oder umgekehrt.