Iris Radisch beklagt "Inhaltismus" in der Literaturkritik

  • Didi hat mich auf dieses Interview aufmerksam gemacht. Ich bin allerdings deutlich anderer Meinung als Frau Radisch, und mir läuft beim Terminus "Inhaltismus" ein Schauer des Entsetzens über die Hirnrinde. Was sagt Ihr?


    https://www.boersenblatt.net/2…eraturkritik.1672148.html

  • Der o. a. Beitrag zeigt wieder einmal in seltener Klarheit, dass der Verfasser unglaublich herumschwadronieren (klarer noch: labern) kann, ohne das Thema (in diesem Falle das des Threads) ernsthaft zu berühren.

    Es ging weder Tom, der das Thema hier eingebracht hat, noch mir, der ihn auf das Interview mit Frau Radisch aufmerksam gemacht hatte, darum, weitschweifiges Geschwätz zur der Frage zu in initialisieren, welche Bedeutung die Literaturkritik für Herrn Jochbein habe. Auch ist es wenig zielführend, in diesem Thread irgendwelche Details über die Ausstattung des Jochbeinschen Haushalts mit elektrischen Geräten oder gar Einzelheiten über den Wechelsrhythmus seiner Bettwäsche und seine Erkenntnisse zu den Befindlichkeiten von Kindern in ihrer frühen Lebensphase zu erfahren.


    Es geht einzig um die Frage (und das hat Iris Radisch mit dem - zugegeben unglücklichen - Begriff "Inhaltismus" gemeint), ob in der Literaturkritik der Wiedergabe des Inhalts eines rezensierten Buches so breiter Raum zugestanden werden sollte, wie dies nach ihrer Ansicht immer stärker der Fall ist. Sie beklagt, dass dies zu Lasten der eigentlichen Rezensionsarbeit gehe. Dazu kann man unterschiedlicher Meinung sein, zweifellos.

    Mit der "Göbbelsschnauze", mit Sharon Stone, einer "Amerikanisierung der Medienlandschaft" oder weiteren Elementen des wirren jochbeinschen Ergusses hat das nichts zu tun.

    Und der "Infodump" ist übrigens auch keineswegs "Tom´s Wortschöpfung". Der Begriff ist jeder(m) professionellen AutorIn geläufig und seit etwa einem Vierteljahrhundert wohlbekannt.

  • Es geht einzig um die Frage (und das hat Iris Radisch mit dem - zugegeben unglücklichen - Begriff "Inhaltismus" gemeint), ob in der Literaturkritik der Wiedergabe des Inhalts eines rezensierten Buches so breiter Raum zugestanden werden sollte, wie dies nach ihrer Ansicht immer stärker der Fall ist. Sie beklagt, dass dies zu Lasten der eigentlichen Rezensionsarbeit gehe.

    Ich finde den Begriff "Inhaltismus" sehr treffend, da er natürlich u.a. eine Anspielung auf den Formalismus-Begriff ist, siehe den Formalismusstreit, bzw. auch früher schon die Expressionismusdebatte.