Literaturnobelpreis-Aspirant und "Volksfeind" abgeschoben

  • Es ist ja immer so eine Sache, ob Tatsachen-Schilderungen aus Zeitungsartikeln zutreffen - aber falls dieser Artikel aus der taz im Wesentlichen korrekt ist, sollte das zu so etwas wie #Aufschrei unter Autoren führen.


    Ich zitiere hier den ersten Absatz des Artikels:


    Zitat


    BERLIN taz | Bayern hat am Dienstag einen vietnamesischen Schriftsteller und Menschenrechtler abgeschoben, der 2017 und 2019 für den Literaturnobelpreis nominiert war. Aktuell ist er zudem für den Robert-Kennedy-Preis of Human Rights sowie für den Václav-Havel-Menschenrechtspreis vorgeschlagen. In Vietnam ist der bekannte Autor massiv bedroht. Ein Sprecher der Stadt Nürnberg bestätigt der taz die Abschiebung. Grund war ihm zufolge der abgelehnte Asylantrag.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Oh Gott. Das müsste in Nürnberg in die Presse. Ich recherchiere mal, ob hier schon was berichtet wurde. Nürnberg ist Stadt der Menschenrechte...

  • Das fände ich sehr ehrenwert von Dir, Heike. :likeIch habe noch diesen Artikel vom BR gefunden: https://www.google.com/amp/s/w…land-abgeschoben,RRMVCIb5

    Das BAMF will noch mal prüfen. (Der Mann wurde mit seiner Frau schon in Hanoi vernommen; jetziger Aufenthalt unbekannt.)

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Ich habe das mal den Nürnberger Nachrichten geschickt. Und meinem Sohn, der ein Netzwerk hat, das aus dem Stand in so einem Fall Engagement organisiert.

    Falls das stimmt. Ich denke fast ja. Auch wenn es unglaublich ist.

    Der PEN wird sich hoffentlich des Falles annehmen. Hab es dort auch mal hingeschickt. Mal sehen.

  • Gut, dass es Menschen wie Dich in Nürnberg gibt, Heike. Allein - der gute Mann ist jetzt ja in Vietnam. Ob man ihm da noch helfen kann?


    Gestern hatte ich einen Link zur Nachricht des Bayerischen Rundfunks vom Handy aus vermurkst und hole hier nach: Vietnamesischer Regimekritiker aus Nürnberg abgeschoben


    Diese Äußerung des BAMF wirkt zynisch auf mich, wenn das Kind bereits im Brunnen strampelt: "Das BAMF antwortete auf BR-Anfrage, man habe die aktuelle Medienberichterstattung zum Anlass genommen, sich den Fall noch einmal näher anzuschauen."

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Nee, ich bin keine Heldin und mache viel zu wenig. Mein Sohn ist sehr engagiert.

    Und die spinnt hier total, die Ausländerbehörde. Das weiß auch jeder. Neulich haben sie einen psychisch kranken, suizidalen Afghanen abschieben wollen, er ist dann in Leipzig kurz vor dem Flug in die Psychiatrie gekommen. Er lebt seit 9 Jahren in Nürnberg, seine Familie ist hier.

  • Über einen Facebook-Post des bayerischen Landtags-Abgeordneten Martin Hagen stieß ich auf einen heutigen Artikel in der taz: Nobelpreis-Kandidat aus Vietnam. Opposition kritisiert Abschiebung. Hagen wird zitiert mit: „Bayern schiebt die Falschen ab. Wir werden dazu im Landtag eine Anfrage stellen, um die Hintergründe dieser Abschiebung zu ergründen.“

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Warum wurde er eigentlich mitsamt Gattin abgeschoben? Mich würde vor allem interessieren, woran sein Aufenthaltstitel scheiterte.