Geschlechterklischees in Kinderbüchern.

  • Sind jungsbücher alle blau und Mädchenbücher rosa? Bringen Mädchen immer nur das Essen vorbei und die Jungs erleben die Abenteuer? Spontan fallen mir aus meiner Jugendzeit die »5 Freunde«-Bücher von Enid Blyton ein. Da gab's doch Mädchen drin? Aber gut, Anne, das war die Kleine, das Nesthäkchen sozusagen und George, die wollte sowieso lieber Junge sein als Mädchen. So benahm sie sich auch. Dann gabs noch Pippi Langstrumpf, die habe ich aber nicht gelesen damals, weil die Bücher als Mädchenbücher galten. Ich lernte sie erst durch unsere Kinder kennen (und schätzen). Dass es überhaupt Bücher für Jungen und Mädchen gab, war schon Klischeebildend genug. Heutzutage sollte doch so etwas alles überwunden sein. Oder? Die SZ hat eine Datenanalyse des Bestands der Bibliothek für Jugendbuchforschung an der Universität Frankfurt am Main durchgeführt. Der Bericht dazu und einige Ergebnisse können hier nachgelesen werden. In der Ausgabe vom Wochenende gabs dann noch auf einer Seite (18) im Feuilleton empfehlenswerte Kinderbuchvorstellungen, von denen mir die zu "Jim Knopf" und zu "Hänsel und Gretel" am besten gefallen haben.

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    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Oh nein, bitte nicht. :uebel Ich habe diesen Rotz schon bei Montségur ertragen müssen.


    Das hat etwas mit Erziehung zu tun, mit Sozialisation, möglicherweise auch mit anderen Aspekten, sogar genetischen, aber dieses Thema hat rein gar nichts mit Schriftstellerei zu tun.

  • Kinderbücher werden von Schriftstellern geschrieben. Insofern hat es sehr wohl etwas mit Schriftstellerei zu tun.


    Ich weiß nicht, was bei Montségur passiert ist, aber du musst hier nicht mitlesen und nicht mitdiskutieren. Das ist ja schließlich alles freiwillig.

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    Emanuel von Bodmann


  • Nein, das, worum es hier geht, hat höchstens marginal mit Schriftstellerei zu tun. Es wird der Versuch unternommen, die Schriftstellerei auf diese Weise zu beeinflussen, es wird versucht, Scheren in die Köpfe zu implantieren, es wird versucht, statt Gleichberechtigung und Chancengleichheit etwas wie Gleichmacherei zu etablieren, es wird eine Auffassung von der Welt propagiert, gar als zweifelsfrei richtig dargestellt, von der kein Mensch mit Sicherheit sagen kann, dass sie wenigstens halbwegs in Ordnung wäre. Die Geschlechter sind nicht nur leicht unterschiedliche Ausprägungen des letztlich selben Phänomens, also des Menschseins.


    Ich kann hier konkret schon mit dem abwertenden Begriff "Klischee" nichts anfangen, mit diesem miefigen Dünkel, der damit einhergeht, und ich weiß nicht, warum sich Autoren, die selbst sehr gut und genau wissen und planen, worüber sie auf welche Weise schreiben wollen, mit solchen Fragen auseinandersetzen sollen. Wenn ich rosa Einhörner will, will ich rosa Einhörner.


    Die Freiheit, mich aus dieser Diskussion herauszuhalten, diese Freiheit haben Eltern, Erzieher, Verwandte, Buchhändler, Einkäufer usw. auch, wenn es um die Auswahl und Sortimente geht. Aber hier wird der Ansatz propagiert, die Nachfrage durch ein künstlich verändertes Angebot zu beeinflussen. Es wird durch die Blume der Auftrag an die Autoren formuliert, für ein Aufweichen der "Geschlechterklischees" zu sorgen, indem man sich ihnen verweigert, sie konterkariert, ihnen entgegentritt. Das mag ja jeder für sich tun, aber es hat, so oder so, mit Schriftstellerei nichts zu tun.

  • Die Freiheit, mich aus dieser Diskussion herauszuhalten, diese Freiheit haben Eltern, Erzieher, Verwandte, Buchhändler, Einkäufer usw. auch, wenn es um die Auswahl und Sortimente geht. Aber hier wird der Ansatz propagiert, die Nachfrage durch ein künstlich verändertes Angebot zu beeinflussen. Es wird durch die Blume der Auftrag an die Autoren formuliert, für ein Aufweichen der "Geschlechterklischees" zu sorgen, indem man sich ihnen verweigert, sie konterkariert, ihnen entgegentritt. Das mag ja jeder für sich tun, aber es hat, so oder so, mit Schriftstellerei nichts zu tun.

    Kann man auch umdrehen. Autoren wurden/werden durch Verlage (und/oder Nachfrage) und sicher auch durch den indirekten Einfluss der Gesellschaft dahingehend beeinflusst, Kinder- und Jugendbücher "rollengerecht" zu verfassen. Nicht alle - gottseidank - aber doch viele und gerade auch bei den gutgehenden Serien. Sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, vorhandenes zu untersuchen, hat nichts mit einem "Auftrag durch die Blume" an die Autoren zu tun. Oder ich sage es mal so: ich hoffe zumindest, dass ich solch einen blumigen Auftrag erkennen kann.


    Und wenn ich solche Themen hier einbringen, dann immer mit der Hoffnung, dass dies mal jenseits der vorhandenen "Fronten" diskutiert werden kann, was manchmal für eine kurze Weile klappt, bevor es umkippt. Aberr ich gebe die Hoffnung nicht auf. :)

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  • Klar werden Autoren "gedrängt", oder es wird ihnen nahegelegt, die Struktur zu prüfen, weil sich der Scheiß sonst nicht verkaufen wird, womit die Verlage vermutlich - ausnahmsweise - recht haben. Weil die Kunden es so möchten, die Eltern und Verwandten, die Freunde, die Wohlmeinenden, und, vor allem, die Kids selbst. Was nicht notwendigerweise daran liegt, dass die Mädchen auf Pferde und die Jungs auf Bagger geprügelt werden, obwohl nicht wenige meinen oder wenigstens die Meinung zu verkaufen versuchen, es wäre allenthalben so, und zwar vom ersten Tag an. Aber es kommt hier in der Betrachtung zu einer unguten Vermischung von Geschlechtsidentität und Geschlechterrolle, und auch die Rolle ist nicht notwendigerweise eine dem Klischee entspringende Zwangsmaßnahme, in die alle von "der Gesellschaft" gestopft werden, u.a. weil die Verlage Mädchenbücher rosa anpinseln und Jungsbücher blau oder überhaupt eine Unterscheidung dieser Art vornehmen oder weil "Harry Potter" männerdominiert ist und in "Bibi und Tina" deutlich mehr Mädchen, dafür aber auch mehr Pferde vorkommen (mein Sohn hat die Serie übrigens geliebt). Oder weil Pipi so unfassbar unweiblich skizziert ist, oder der männliche Held einer dem Klischee entsprechend eher weiblichen Rolle so unfassbar unmännlich.


    Die Frage ist doch: Wozu das ganze? Wozu soll das gut sein? Was soll erreicht werden? Von wem und wozu? Aber die Kernfrage ist eine andere, viel wichtigere, und die kann, fürchte ich, niemand beantworten: Macht es die kleinen Menschen wirklich glücklicher, wenn sie in eine Welt hineingeboren werden, die auf Identität und Rolle weitgehend verzichtet, und zwar, wichtig, nicht nur auf die möglicherweise unguten Anteile? Das ist ein sehr riskantes Spiel, das hier betrieben wird, ein Experiment, das Gerechtigkeit herzustellen versucht, indem man Aspekte verneint, die gar keine Frage sind.


    Das ist ein Karren, vor den ich mich ungerne spannen lassen möchte, weder mit etwaigen Kinderbuchprojekten, noch mit Erwachsenenliteratur. Bei der ja auch Kritikansätze dieser Art bereits überhand nehmen, bei der es Genderzensur und Ächtungsversuche gibt. Das ist nicht das, was die Kultur einer offenen, freien Gesellschaft mit sich machen lassen sollte.

  • Ich glaube, es soll einfach ein Bewusstsein gefördert werden, damit Reflexion möglich ist. Das wäre zumindest mein Wunsch. Was ist gegen Nachdenken einzuwenden? Dann wird vielleicht auch mal ein Manuskript angenommen, das nicht den gängigen Vorgaben ganz genau entspricht, dafür aber saugut eine tolle Geschichte erzählt. Gerade im Kinder- und Jugendbereich sind die Vorgaben extrem streng und nicht immer vernünftig, das beklagen auch etliche Lektoren und Agenten. Das funktioniert halt wie bei den Erwachsenen auch. Nur weil Fitzek so erfolgreich ist, heißt das eben tatsächlich nicht, dass alle nur genau solche Thriller lieben und nichts anderes.

    Und noch ein Gedanke, weil ich tatsächlich sehr gegen Gleichmacherei bin.

    Mädchen lieben Pferde und Pferdebücher, weil sie sich dem Animalischen, auch dem Phallischen annähern und versuchen können, es zu beherrschen, weil es demnächst in der Pubertät auf sie zukommen wird. Jungs finden Dinos halt passender, weil das Aggressive noch mehr repräsentiert ist, sollen sie doch. Aber ein Nachdenken, ob Mädchen vielleicht auch mal etwas mehr erleben dürfen, was andere Bilder und Fantasien hervorruft, darf doch sein. Deswegen sagt ja niemand: Schreib nicht über Einhörner, du reaktionärer Schriftsteller! Oder wenn es jemand sagt, kann man den Mittelfinger ausfahren und weitermachen, wie man will. Wir leben nicht in einer Diktatur.

    Wobei du recht hast mit einem Posting, Tom, dass dir das oft zu moralisch rüberkommt. Ich stimme zu. Allerdings nicht so in diesem SZ-Artikel. Finde ich.

  • Ergänzung: Was würdest du sagen, wenn dein Verleger dir mitteilt, bitte nur noch Romane mit echten Männern, die ihr Leben zielstrebig auf die Reihe kriegen und markant lächeln und ständig bei Frauen erfolgreich sind. Will halt der Markt so! Mit Bagger vorne drauf.

    Die Übertreibung dient der Veranschaulichung. ;)

  • Na, das ist endlich mal wieder was richtig Schönes, was uns Horst-Dieter hier zur Diskussion anbietet. Angefangen mit der absurden Genderideologie und nun beim vermeintlichen Geschlechterklischee (Zitat Heike: Mädchen lieben Pferde und Pferdebücher, weil sie sich dem Animalischen, auch dem Phallischen annähern) gelandet, werden Themen angerissen, die allesamt mit absoluter Sicherheit zu hochemotionalem Streit führen. Hatten wir ja auch alles hier schon mehrmals. Hast du Langeweile, lieber Horst-Dieter?


    BTW: Ich stimme allem, was Tom in den ersten beiden Posts hier artikuliert hat, vollständig zu, kann und werde mir daher weitere Einlassungen zu diesem Thema sparen. Wenn ich dann fertig bin mit meinem heutigen Schreibpensum, fahre ich rüber zu meinen Enkelkindern, an denen ich jeden Tag sehe, wie lächerlich der Versuch ist, als Klischees zu verdammen, was - durchaus auch zu meiner eigenen Verwunderung - offenkundig doch nichts anderes als menschliche Natur ist.

  • … werden Themen angerissen, die allesamt mit absoluter Sicherheit zu hochemotionalem Streit führen. Hatten wir ja auch alles hier schon mehrmals. Hast du Langeweile, lieber Horst-Dieter?

    Wer streiten will, der lässt sich durch nichts abhalten. Da kann ich nichts machen. Dass ich aber solche Themen aus Streitsucht poste, ist einfach eine willkürliche Unterstellung. Ich habe auch in dem anderen Posting zum Thema "Genderideologie" nicht gestritten, sondern immer wieder versucht, auf das von mir vorgestellte Ausgangsthema (die Auseinandersetzung mit einem Podcast, der sich mit einem Zeitungsartikel zum Thema auseinandersetzt) zurückzuführen. Das hat die Streitenden leider nicht abgehalten immer weiter zu streiten.


    Den Artikel der SZ finde ich auf jeden Fall "beachtenswert", nämlich schon deshalb, weil versucht wird, die Frage nach den Rollenklischees in Kinderbüchern über eine "Stichwortsuche" zu klären. Meiner Meinung nach gerät da etwas aus dem Blick, was entscheidend zu der Auswertung beiträgt, nämlich dass es nicht Kinder sind, die diese Stichwörter festlegen. Und es ist gar nicht sicher, ob die zugeordneten Stichwörter tatsächlich Klischees in den Bücher abbilden.


    Andererseits meine ich immer noch, dass es durchaus lohnend ist, sich über solche "Rollenklischees" in Jugendbücher Gedanken zu machen - auch als Autor. Das mag aber auch daran liegen, dass ich nicht so gescheit bin, schon von vornherein zu wissen, dass das alles Blödsinn ist und ganz andere Ursachen - oder gar keine - dahinter stehen.


    Interessant ist es aber, zu sehen, wie niedrig die Reizschwelle ist, gleich bei unliebsamen Themen loszupoltern.

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    Emanuel von Bodmann


  • Hallo, Heike.


    Zitat

    Was würdest du sagen, wenn dein Verleger dir mitteilt, bitte nur noch Romane mit echten Männern, die ihr Leben zielstrebig auf die Reihe kriegen und markant lächeln und ständig bei Frauen erfolgreich sind. Will halt der Markt so! Mit Bagger vorne drauf.


    Nein. Ich würde "nein" sagen. Dann eben nicht mit mir. Dann gehe ich eben zu einem anderen Verlag oder mache in Selbstverlegerei oder höre ganz auf.


    So, wie ich das bei anderen absurden Vorschlägen gemacht habe, etwa jenen, mal über alte Männer zu schreiben (also einen Silverager-Roman), die Handlungen mehr ins Ländliche zu verlagern, weil Leser angeblich von der omnipräsenten Urbanität angepisst sind, auf die Ich-Perspektive zu verzichten, mehr über Liebe zu schreiben, die Sprache zu vereinfachen, ein Pseudonym auszuprobieren und und und und.Hintergrund dieser mal ernster, mal weniger ernst vorgetragenen Vorschläge war natürlich immer der Wunsch, mehr Bücher (von mir) zu verkaufen.


    Aber das wird hier zu individualisiert betrachtet. Ich glaube kaum, dass einzelne Verlage in nennenswertem Umfang auf ihre Hausautoren zugehen und sie dazu zwingen, die Helden der für Kinder konzipierten Abenteuergeschichten eher männlich und die Helden der Familiengeschichten eher weiblich sein zu lassen, und jene Figuren, die mit diesen Rollen brechen, zugleich in eine diffuse Geschlechtsidentität zu drängen. So gehen, meine ich, Verlage nicht mit ihren Autoren um, so werden Buchprojekte auch nicht geplant. Es sind, glaube ich, eher die Autoren selbst, die, wenn überhaupt, solche Strukturen wählen, und sie dann übrigens nicht selten explizit im Text hinterfragen und brechen, weil alles andere ein Anachronismus wäre. Ich lese viele Kinderbücher, ich habe während der letzten acht Jahre mindestens 150 davon vorgelesen, Bestseller, Klassiker, Randprodukte, Geheimtipps, sogar zwei oder drei selbstveröffentlichte (die ziemlich scheiße waren, um es noch sehr vorsichtig zu sagen). Das klassische Rollenverhalten ist und die Klischees sind doch längst aufgebrochen. Und zwar nicht nur auf die Pipi Langstrumpf-Art, sondern subtiler, klüger, zeitgemäßer. Auf eine Weise, die die Entwicklung reflektiert, die die Gesellschaft ja auch mitmacht, durchgemacht hat. Wir sind nicht mehr in den Sechzigern, und dass die Bücher aus jener Zeit eben auch immer noch jene Zeit reflektieren, das ist doch in Ordnung. Und übrigens auch eine interessante Grundlage für spannende Gespräche mit den Kindern.


    Was ich sagen will. Die Kausalitäten sind meistens komplexer (das ist übrigens einer der wichtigsten Merksätze überhaupt). Das gilt auch zum Beispiel für Nina Georges ambitioniertes "Frauen zählen"-Projekt (http://www.frauenzählen.de). Die "Sichtbarkeit von Frauen im Literaturbetrieb" (oder ihre Abwesenheit) ist kein monokausales Symptom einer männerbeherrschten Branche - und sie ist nicht notwendigerweise ein Zeichen für Ungerechtigkeit. Und die Branche verändert sich in dieser Hinsicht (insofern überhaupt nötig) nicht einfach dadurch, dass man Quoten einführt und das Geschlecht zum beherrschenden Aspekt macht.

  • Ich glaube kaum, dass einzelne Verlage in nennenswertem Umfang auf ihre Hausautoren zugehen und sie dazu zwingen, die Helden der für Kinder konzipierten Abenteuergeschichten eher männlich und die Helden der Familiengeschichten eher weiblich sein zu lassen, und jene Figuren, die mit diesen Rollen brechen, zugleich in eine diffuse Geschlechtsidentität zu drängen. So gehen, meine ich, Verlage nicht mit ihren Autoren um, so werden Buchprojekte auch nicht geplant. Es sind, glaube ich, eher die Autoren selbst, die, wenn überhaupt, solche Strukturen wählen, und sie dann übrigens nicht selten explizit im Text hinterfragen und brechen, weil alles andere ein Anachronismus wä

    Doch, so gehen Verlage mit Autoren um. Nicht alle, und nicht bei jedem Kinderbuch bzw. bei jeder Reihe, doch es kommt nicht nur als Einzelfall vor.


    Aber auch das andere stimmt: Es gibt natürlich Autoren, die das nicht mit sich machen lassen und es gibt die anderen, die um jeden Preis (und mit jedem Scheiss) Erfolg haben wollen.


    Deine Erfahrungen mit Kinderbüchern sind natürlich geprägt von Deinem Auswahlverhalten, auch wenn Du eine gewisse "Breite" angibst. Außerdem spielt deine eigene Leseerfahrung hinein. Natürlich sind Rollen und Klischees nicht mehr so vertreten wie vor, sagen wir mal sechzig Jahren (oder früher), aber sie sind noch vorhanden. Hinzuschauen kann nicht schaden, zumal auch die Frage gestellt werden darf, wieweit diese "besseren" Kinder und Jugendbücher neben der Massenware bestehen können. Andererseits ist natürlich auch die Frage zu stellen, inwieweit die Massenware überhaupt "schaden" kann. Kinder die den größten Schrott lesen sind möglicherweise immer noch besser dran, als solche, die ausschließlich über visuelle Medien zugkleistert werden.


    Ich finde die SZ-Analyse interessant, meine aber (siehe auch mein vorheriges Posting), das sie viel zu statisch ist und nicht ausreichend untersucht, welche Qualität die Ausgangsdaten (nämlich die Schlagworte) haben. Die Rezensionen in der Wochenendausgabe, in denen "einzelne" bekannte Kinderbuchklassiker subjektiv bewertet werden sind aber richtig gut. Leider sind die (noch) nicht online zu lesen.

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