Der Schriftsteller Uwe Tellkamp ist ein AfD-Sympathisant

  • Um welchen Inhalt sollte es der "neuen Rechten" denn gehen, Alex? Gibt's da überhaupt andere Inhalte als ein Sack voller Befindlichkeiten und Verschwörungstheorien? Ja, Linksintellektuelle können manchmal mitunter tendenziell ziemlich arrogant rüberkommen, so auch Frau Berg, aber ich neige dazu ihr zuzustimmen. Ich hab bisher noch keinen "neuen Rechten" gesehen, bei dem ich nicht sofort irgendeine Diagnose (Egozentriker, Honk mit Mutterkomplex, Dorf-Hanz ohne Mädel, Alkoholiker, sowas) im Hinterkopf hatte.

  • Wenn ich die ganze Kolummne lese, finde ich da durchaus bedenkenswerte Thesen, und inhaltsleeres Pöbeln ist das überhupt nicht, auch wenn Frau Berg natürlich gewohnt bissig schreibt. Sie ist halt wütend. Und das ist eben eine Kolummne.
    Bei den anderen Schreibern weiß ich in der Regel, wenn ich das Foto und die Überschrift sehe, was drinstehen wird, sehr langweilig.

  • Um welchen Inhalt sollte es der "neuen Rechten" denn gehen, Alex? Gibt's da überhaupt andere Inhalte als ein Sack voller Befindlichkeiten und Verschwörungstheorien? Ja, Linksintellektuelle können manchmal mitunter tendenziell ziemlich arrogant rüberkommen, so auch Frau Berg, aber ich neige dazu ihr zuzustimmen. Ich hab bisher noch keinen "neuen Rechten" gesehen, bei dem ich nicht sofort irgendeine Diagnose (Egozentriker, Honk mit Mutterkomplex, Dorf-Hanz ohne Mädel, Alkoholiker, sowas) im Hinterkopf hatte.

    Hallo, Jo. Danke für die Illustration. Welcher Inhalt also?


    Tom hat Ende letzten Jahres diesen Thread eröffnet: "Die rechte Wende" - sehenswerte und ernüchternde Doku auf 3Sat ". In seinem Eingangsbeitrag schreibt er: "Die Zeit, als man Nazis an ihren klotzigen Outfits und am tumben Auftreten erkannte, sind vorbei. Die neuen rechtsrechten Kämpfer und Vordenker sind Autoren und Verleger, nutzen die Kampagnenpolitik der 68er, treten selbstbewusst und sogar lässig auf, geben sich als Opfer und unterwandern die Medienwelt sehr geschickt mit gekidnappten Termini."


    Ich selbst zitierte in dem Thread aus einer Buchrezension des SPIEGEL (bereits ein Vierteljahrhundert alt): "Viele Grüppchen und Zirkel rechtsdraußen orientieren sich schon lange nicht mehr an Hitler, sie stehen nicht in der oft behaupteten direkten Kontinuität der Nazis. Sie diskutieren etwa den Begriff "kulturelle Hegemonie" des italienischen Marxisten Antonio Gramsci, besetzen Begriffe wie Ethnopluralismus und befassen sich mit Gentechnologie oder Weltwirtschaft - und zwar "auf einem intellektuellen Niveau", wie ihnen die alternative Tageszeitung bescheinigte, "das Kreuzberger und Frankfurter Szenestammtischen bereits vor Jahren abhanden kam."


    Die neue Rechte ist also gar nicht so neu. Laut Wiki bezeichnet der Begriff das Konzept "einer uneinheitlichen, rechtsextremen politischen Strömung in verschiedenen Staaten. Die deutschsprachige Variante wird als „Gegenmodell“ zur Neuen Linken verstanden, grenzt sich von der dem Nationalsozialismus verhafteten „alten Rechten“ ab, ist vor allem intellektuell ausgerichtet und sucht Querverbindungen ins konservative Spektrum." Die inhaltlichen Ausrichtungen beschreibt Wiki hier .


    Auf diese rechtsextreme Strömung bezog ich mich allerdings nicht, als es um Inhalte ging. Ich schrieb: "Diese Kolumne gefällt mir nicht. Sie insinuiert nämlich, dass es "nationalkonservativen" (so der Lead) Intellektuellen nicht um einen Inhalt gehe." Um die geht es Frau Berg nämlich in ihrer Kolumne, um Künstler und Journalisten, obwohl sie meint, jeden Monat scheine sich ein Intellektueller zur neuen Rechten zu bekennen. Ich möchte da differenzieren.


    Nehmen wir mal Thilo Sarrazin. Was ich von ihm zu "Deutschland schafft sich ab" gehört habe, lehne ich zwar ab, aber der Mann ist in meinen Augen kein Rechtsextremer. Was Frau Berg aber exemplarisch tut, ist, Leute wie Sarrazin, Matussek, Tellkamp, Lengsfeld oder Broder in einen Topf zu werfen und das Etikett "neue Rechte" draufzukleben. Und das ist Quatsch. Das sind keine Rechtsextremen.


    Ich schrieb oben, dass das Unwohlsein, das in der "Erklärung 2018" zum Ausdruck kommt, heterogen ist. Henryk Broder nimmt in seinem Blog "Die Achse des Guten " Stellung dazu, wie er die Resonanz auf die Erklärung bewertet. Es gibt davon noch zwei Fortsetzungen, aber die spare mir. Darin dürftest Du genug Inhalt finden.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Joachim

    Zitat

    Ich hab bisher noch keinen "neuen Rechten" gesehen, bei dem ich nicht
    sofort irgendeine Diagnose (Egozentriker, Honk mit Mutterkomplex,
    Dorf-Hanz ohne Mädel, Alkoholiker, sowas) im Hinterkopf hatte.

    Na, wenn du noch keinen gesehen hast, dann wird es wohl keinen geben, was?
    Und mit Arroganz hat dein Posting ja sowas von gar nix zu tun, gell?
    Bin ich froh, dass die Linkslinken allesamt keine Egozentriker, Honke mit Mutterkomplexen, Dorf-Hanz ohne Mädel, Alkoholiker oder sonstwas in ihren von Weisheit getränkten Reihen hatten und haben.

    Apropo: Weißt du eigentlich welche Ideologie im 20. Jahrhundert die meisten Todesopfer forderte? Nein, ich meine nicht die WK II Kriegstoten, sondern rein ideologische Opfer. Und nochmals nein, das waren nicht die Nazis sondern die politische Linke. Allen voran Lenin, Stalin, Mao, Pol Pot, Castro; und neben der RAF noch einige andere weitgehend bedeutungslose Möchtegernsozialisten. Sie schafften in rund 70 Jahren rund ebensoviele Tote wie der WK II forderte.


    Zitat Jan Fleischhauer (Der Spiegel)

    Quelle: Jan Fleischhauer "Unter Linken"


    Tom
    Verantwortungslosigkeit hat m.A.n. nichts mit Blödheit zu tun, sondern eher mit Rücksichtslosigkeit.

  • Ich bekomme inzwischen PNs, in denen mir vorgeworfen wird, dass ich beleidige und Personen in die Nazi-Ecke stelle. Außerdem würde ich vor Wut schäumen.


    Soviel zu einer sachlichen Diskussion.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Manuela, nette Rechenübung. Hat genau welchen Zweck? Den Grausamkeitsindex errechnen? Hitler bei 0.8 Stalin, Mao abgeschlagen im Mittelfeld? Hübsch.


    Alex, ich les das mal morgen und meld mich nochmal.


    Guts Nächtle euch ...


    Jo

  • Vielleicht sollten wir die Diskussion hier beenden. Die Ansichten sind ja jetzt ausgetauscht.
    Opfer zahlenmäßig gegenzurechnen, da möchte ich einfach nicht mehr mitdiskutieren.

  • Danke Heike, habe nun alles gelesen. Und kann nur noch etwas ganz Schlichtes beisteuern: Was alles sagbar wird: Krieg (jede Generation erlebt einen, wird wohl klappen), Rassismus in alle Richtungen wird inzwischen gut erklärt, sozusagen verständlicher. Der Faschismus war ja nie verschwunden, nur eine Zeitlang unter der Decke, jetzt kann wieder geredet werden. Man nennt das auch den Referenzrahmen, solche Diskussionen wie hier, sind ein wunderbares Beispiel. Und je mehr der Referenzrahmen sich verschiebt, wird wieder mehr laut und andere Menschen tauchen wieder lauthals auf, irgendwann dann auch wieder mörderisch.
    Aber sind wir da oder sind wir an einem Punkt, wo alle Bürgerinnen und Bürger sich mal überlegen müssen, wie soll eine Zukunft in diesem Land und in Europa aussehen. Das ist wiederum anstrengend und mit all dem Besitz auf der einen Seite und all den prekären Ausbeutungen, die widerlich und unnötig sind, ist es schwierig, vor allem da uns eine Sozialdemokratie und ein Sozialstaat verloren ging und gehen musste.
    Für unsere Demokratie muss jeder vor der eigenen Haustüre einstehen, ganz ohne die großen Fragen, ob der Islam zu Deutschland gehört, sondern ob die syrische Familie zum Dorf gehört. Ja, und nicht nur weil sie inzwischen ein Haus gekauft haben und alle arbeiten, was alles nur funktionierte, weil sie zum Dorf gehörten^^

  • Für unsere Demokratie muss jeder vor der eigenen Haustüre einstehen, ganz ohne die großen Fragen, ob der Islam zu Deutschland gehört, sondern ob die syrische Familie zum Dorf gehört. Ja, und nicht nur weil sie inzwischen ein Haus gekauft haben und alle arbeiten, was alles nur funktionierte, weil sie zum Dorf gehörten^^


    Ja, genau so ist es. Es geht um einzelne Menschen, von denen jeder leben darf.

  • (...) vor allem da uns eine Sozialdemokratie und ein Sozialstaat verloren ging und gehen musste.

    Dass eine funktionierende Sozialdemokratie verloren ging, ist leider nur allzu wahr. Dass sie das MUSSTE, wage ich zu bezweifeln. Wir hätten einen anderen Wg gehen können, damals, als der Kommunismus wirtschaftlich an sich selbst zugrunde ging.


    Ebenso wage ich zu behaupten, dass der Sozialstaat nicht verloren ging. Den haben wir schon noch, und zwar in weit höher ausgeprägter Form als die allermeisten anderen Staaten der Erde. Aber, Jay, auch mir bleibt nicht verborgen, dass der Leitgedanke von der "Sozialen Marktwirtschaft" zunehmend zerfressen wird vom Raubtierkapitalismus reinsten Wasser. Der wiederum kann sich erst so fürchterlich entfalten seit dem o. a. Untergang des Kommunismus als weltpolitisch relevantem Faktor.


    Der historische Fehlschluss der 90er Jahre war der, dass es einen Sieg des Kapitalismus gegeben hätte. In Folge dieses Trugschlusses - denn der Untergang des kommunistischen Herrschaftssystems war eher durch dessen eigene Ideologie vorprogrammiert als eine Niederlage im Kampf mit einem merkantil überlegenen System - hat man an den westlichen Börsen und in den Chefetagen der Konzerne geglaubt, nun freie Fahrt für die Durchsetzung all der Dinge zu haben, die Merkmal von "freier" aber nicht von "sozialer Marktwirtschaft" sind. Und da haben die Sozialdemokraten in Deutschland - angeführt vom unsäglichen Herrn Schröder - fröhlich mitgemacht.

  • Für unsere Demokratie muss jeder vor der eigenen Haustüre einstehen



    und im Kleinen anfangen, sich nicht vor Rechten, die scheinbar riesig sind, fürchten, wenn du deine Nachbarn nicht liebst, akzeptiere sie zumindest, gerade, wenn sie nicht deiner Meinung sind. Über das Große zu schimpfen ist wie das Warten auf das große Glück, auf den Riesenwurf, das gibt es alles nicht ...

  • Servus Alex ...


    ... so, hab jetzt mal Sybilles neue Kolumne gelesen. Ich glaube, sie unterstellt, dass jene Intellektuellen, die sich bisher einen Scheiß um gesellschaftlich relevante Themen wie das Klima, die Digitalisierung, die Globalisierung, Frauenrechte usw. gekümmert haben, plötzlich und auf wundersame Weise sowas wie eine innere Überzeugungen entdecken. Plötzlich und auf wundersame Weise heißt übersetzt: Da es jetzt opportun ist. Mit Überzeugungen ist es ja immer so eine Sache, weil die ja per Defibrillator eigentlich mitunter tendenziell dadurch Überzeugungen sind, dass sie eben schon immer da waren, also insbesondere, wenn sie der öffentlichen Stimmung eher entgegen stehen. Das hat insgesamt schon ein gewaltiges Gschmäckle, wie ich finde. Und man darf die Intention dieser Intellektuellen da durchaus hinterfragen.


    Was die neue Rechte betrifft, so bezweifle ich weiterhin, dass es irgendeinen Inhalt gibt. Das liegt daran, dass ich sogar an die Inhaltsfreiheit der Konservativen glaube. Ich erkenne beim besten Willen keine konservative Idee, außer, das alles so bleiben soll, wie es ist. Und das möglichst in der bequemsten und behaglichsten Form. Deshalb fahren wir seit über hundert Jahren Verbrennungsmotoren mit einem Wirkungsgrad von <30%, deshalb wird auf genau KEINES der wirklich dringlichen Probleme irgendwie reagiert. War bisher der Preis dafür, dass die Konsis ihren Job als Bewährungshelfer und Betreuer der Nationalkonsis, Identitären, Reichsbürger und sonstiger Waldschrate und Reichsdruiden gemacht haben. Was sie jetzt leider nicht mehr machen.


    Und hier sind wir bei den Verschwörungstheorien. Wenn man das, was sich die Identitären, Reichsbürger, etc. blabla da zusammendenken, als Inhalt bezeichnen mag, ja, dann gibt es einen Inhalt. Halt einfach Content, egal, ob sinnbehaftet oder nicht. Sarrazin zählt da dazu, er hat diesen "Inhalt" eben intellektiod aufgebläht und bisschen Genetik druntergemischt.


    Ich bin aber noch bei der Meinungsbildung, vielleicht später mehr :)


    Grüßle ...


    Jo

  • Hey Jo,


    auf Facebook folge ich dem SPIEGEL-Redakteur Hasnain Kazim. Er hat gerade das Buch veröffentlicht: Post von Karlheinz: Wütende Mails von richtigen Deutschen – und was ich ihnen antworte.


    [buch]3328102728[/buch]


    Es ist hervorgegangen aus seiner losen Facebook-Folge "mit Rechten reden". Der springende Punkt ist, dass man mit den Dumpfbacken, die diese Mails schreiben, eben nicht reden kann. (So auch meine Überzeugung. Dunja Hayali verfolgt einen bewundernswerten anderen Ansatz.)


    Und das liegt daran, dass hinter diesen Dumpfbacken-Mails eben keine Inhalte stecken.


    Wie Du richtig schreibst, unterstellt Frau Berg. Verallgemeinernd und ohne Begründung. Zu unterstellen, dass der andere gar nicht inhaltlich hinter dem steht, was er sagt, ist - vorsichtig ausgedrückt - sehr schwierig für den Diskurs. Wiki führt für die rechtsextreme "Neue Rechte" Inhalte auf. Zu Gründen für die "Erklärung 2018" möchte ich erneut auf Henryk Broders Blog verweisen.


    Wenn Du schreibst: "dass ich sogar an die Inhaltsfreiheit der Konservativen glaube", dann wird's wirklich schwierig mit dem offenen Diskurs, auch unter Demokraten. Meine ich.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Hi Alex ...


    ... klar ist das, was Frau Berg geschrieben hat, eine Unterstellung. Es geht ihr ja auch ein bisschen um die Pointe. Und um einen anderen Blickwinkel, plus Augenzwinkern. Also keine Analyse der Gesamtsituation, keine Untersuchung, kein Laborbericht. Sondern mehr so paar ergänzende Gedanken. So jedenfalls hab ich das gelesen.


    Und ich weiß nicht, wie du das siehst; ich jedenfalls erwarte auch nicht unbedingt von jedem Beitrag, dass er Diskurs-geeignet sein muss. Und Verallgemeinerung plus mangelnde Begründung kannst du praktisch jedem Artikel nachweisen, in dem sich der Autor mal ein bisschen aus dem Fenster lehnt. Solche Mängel muss man inkauf nehmen, sag ich mir da.


    Zum Inhalt: Ich äußere lediglich meine Unzufriedenheit, die hoffentlich tendenziell rüberkam? :) Genauer: Zu keinem sogenannten Zukunftsthema höre ich was aus dem rechten Lager. Weit und breit keine Ideen. Man ist blitzblank. Und man beginnt, das Vertrauen der Leute zu verlieren, weil die Vergangenheit langsam entschwindet. Die good'ol'Wehrpflicht ist weg, die Atomkraft futsch, das Heinz-Rühmann-Familienbild aufgelöst, Schwule können plötzlich heiraten und vielleicht bald Kinder adoptieren. Das Problem ist, dass man das jahrelang verschlafen hat, und jetzt ganz schnell ein fiebriges Thema braucht, einen Header. Um seinen Anhängern überhaupt noch was verkaufen zu können.


    Also tritt auf, Tataaaa!, der Muslim. Eignet sich gut, weil er schon in Disney-Filmen immer die schwarzen bösen Augenränder und den Dreitagebart hat. Der klassische Schurke, der schon von Jack Bauer ordentlich aufs Dach gekriegt hat. Also ab mit dem Teufel an die Wand, das schafft Heimatgefühl und Geborgenheit. Ohne Rücksicht auf Kollateralschäden. Ohne Rücksicht auf z.B. die deutsch-türkische Gemeinde, die es ja in D auch gerüchteweise geben soll. Die Tea-Party in Amiland hat es ja vorgemacht, wie Spaltung geht.


    Heike, schnell noch was: So zynischen Zahlenspiele mit Opfern wie weiter oben im Thread sind sorgfältig ausgewählt mit dem Ziel Diskussionen zu stoppen. Nicht drauf einlassen :)


    Grüßle ...


    Jo

  • @ Joachim
    Ich stimme dir zu, auch was die Inhalte der Rechten betrifft.
    Es ist ja in jeder Disussion das gleiche, egal ob es um Steuern, Rente, Pflege oder Familienpolitik geht, sofort, also wirklich absolut berechenbar und unmittelbar, wird der Schwenk hin zu Einwanderung, Flüchtlinge, Moslems usw. gemacht. Es gibt keine politischen Inhalte außer: die wollen wir hier nicht. Genau so ist ja auch die Erklärung 2018 formuliert. Im Zweifelsfall betrifft es noch Homosexuelle und Feministinnen. Frau Berg überspitzt das natürlich, aber sie wendet sich ja im Spiegel auch an eine spezielle Zielgruppe, die das ruhig mal vertragen kann, ein bisschen Bashing abzukriegen. Finde ich. Und ich teile absolut ihre Verwunderung darüber, dass erfolgreiche Intellektuelle, mit denen es das Leben, der Staat, die Leserschaft eher gut meinen, so viel Hass und Ressentiment in sich tragen. Sie zieht den Schluss, das reicht denen eben nicht, sie streben nach Großartgkeit und besonderer Bedeutung. Mit Trommelwirbel. Ein bisschen was davon bekommen sie dann in ihrer Opferrolle und in der Rolle derjenigen, die es endlich aussprechen, die endlich das Tabu brechen, huldiget ihnen dafür gefälligst!
    Eine Ferndiagnose von Frau Berg, die ich wie ich schrieb für bedenkenswert halte. Es hat schon etwas sehr narzisstisches, das Selbstmitleidige, das Suchen und Finden der Bühne, auf der Applaus garantiet ist (eben nicht Zensur), die ganz große Aufmerksamkeit, durch alle Medien.

  • Zum Inhalt: Ich äußere lediglich meine Unzufriedenheit, die hoffentlich tendenziell rüberkam? Genauer: Zu keinem sogenannten Zukunftsthema höre ich was aus dem rechten Lager. Weit und breit keine Ideen. Man ist blitzblank. Und man beginnt, das Vertrauen der Leute zu verlieren, weil die Vergangenheit langsam entschwindet. Die good'ol'Wehrpflicht ist weg, die Atomkraft futsch, das Heinz-Rühmann-Familienbild aufgelöst, Schwule können plötzlich heiraten und vielleicht bald Kinder adoptieren. Das Problem ist, dass man das jahrelang verschlafen hat, und jetzt ganz schnell ein fiebriges Thema braucht, einen Header.

    @ Joachim
    Ich stimme dir zu, auch was die Inhalte der Rechten betrifft.


    Meine Lieben,


    wenn Ihr das so seht - bitte.


    Ich gebe nur zu bedenken, dass die Rechten nicht mit dem Rücken an der Wand stehen und jetzt dringend ein Thema brauchen um sich zu retten. Meiner Empfindung nach. Sie erleben stattdessen weltweit eine Hausse.


    Und die Themen klauen sie von den Linken. Egal ob das Antonio Gramsci ist, der Freihandel oder anderes. Wer hat das böse TTIP denn gekillt? ATTAC etwa?

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)