Nina George, Bücherfrau des Jahres

  • Wenn ihr hier eine Front gegen "die Männer" ausmacht, ist das eure eigene Interpretation. Und jetzt lasse ich's endgültig.

    Dich habe ich nicht einmal im Kopf gehabt, Ingrid, mit der Front. ;)


    Wenn allerdings Monika in ihrer unerschöpflichen Weisheit sich äußert:

    Liebe Männer,


    wie so oft schiebt ihr Argumente hin- und her und macht den Hahnenkampf. Wichtig ist, das einer mal für Momente Recht hat. So seid ihr halt.


    und weitermacht mit:

    Da frage ich euch, wie seid ihr denn in der Vergangenheit, vielleicht auch noch jetzt, zum breiten Thema: Gleichberechtigung innerhalb eurer Partnerschaften umgegangen? Denn die Gesetzesänderungen, - erweiterungen werden euch nicht gekratzt haben, denn kein Mann war eingeschränkt oder ist es. Vielleicht sind daher eure Beiträge trotz mancher Heftigkeit blutlos.


    - und dann gibt's "Daumen hoch" von Heike D. und Kladderadatsch ... natürlich ist das eine Front. Dazu soll man auch stehen. In diesem Umfeld ist das aber Schattenboxen. Siehe oben.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Ich glaube wirklich, das Problem liegt viel tiefer als in einfach greifbarer, weil offen zur Schau gestellter Frauenfeindlichkeit.


    Fragen muss man sich doch bei all dem, warum es nur ganz bestimmte Frauen in bestimmte Jobs schaffen, warum es immer noch so kompliziert ist, eine große berufliche Karriere mit Kindern zu kombinieren. Die Ursachen dafür sind weniger einfach zu greifen und noch viel weniger einfach abzustellen als simple frauenfeindliche Sprüche. Diese Redensarten sind eher das Symptom als dessen Ursache.


    Und, nein, ich als Frau möchte auch keinen einfachen Proporz. Das kann eine erste Maßnahme sein, um gegen fehlende Gleichberechtigung anzugehen, aber ehrlich, ich würde mir ungern nachsagen lassen, ich hätte einen Job/Preis/etc. bekommen, weil man damit die Quote erfüllt hätte.

  • Also wegen eines Daumen hoch gibt es noch keine Front, ich wollte mich tatsächlich nur auf den Hahnenkampf beziehen. Dazu stehe ich, übrigens ganz konkret, nicht allgemein.
    Und überlegt doch mal, liebe 42er alle, wenn man die stets freundliche, integrierende, vernünftige und (von ihren Texten mal abgesehen) friedliche Monika schon auf die Palme bringt, alle Achtung, dann hat man sie wohl mal richtig genervt. Vielleicht saß sie ja zurecht da oben auf der Palme. Könnte sein. ?!?
    Ähnlich wie Ingrid möchte ich noch ausdrücklich kundtun, dass ich zwei Väter, zwei Brüder, zwei Söhne und einen Mann habe, ich behandle gerne männlche Patienten, habe einen männlichen Hausarzt und Lungenfacharzt und Orthopäden, außerdem betrinke ich mich manchmal gerne mit Männern. Ich habe also nichts gegen Männer. Ich habe was gegen partiarchale Strukturen, im Literaturbetrieb wie anderswo. Aber auch diese Differenzierung wird mir nicht helfen, aus der Ecke der bösen Emanze wieder herauszukommen.
    Und jetzt bin ich raus aus der Diskussion, die Argumente sind ausgetauscht.
    Ach ja, im Bundestag ist der Anteil der Frauen so niedrig wie in den 90ern, vor allem bei der AFD, aber auch bei der Union und der FDP. Die haben bestimmt einfach nur viel fähigere Männer zufällig.

  • Liebe Heike,


    stell Dir einfach mal vor, hier hätten sich zwei Frauen in ein Thema verbissen (so wie HD und ich), und ein Mann hätte dazu analog geschrieben: "Liebe Frauen, wie so oft macht Ihr den Zickenkrieg ... so seid Ihr halt." Dann wär' hier aber so was von die Kacke am dampfen. ;)


    Ansonsten habe ich nichts gegen Emanzen und belege sie auch nicht mit dem Attribut "böse". Wir sind echt nicht weit auseinander.


    Herzliche Grüße


    Alexander

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Hallo, Heike.


    Ich stimme Alexander zu. 8-)


    Zitat

    Die haben bestimmt einfach nur viel fähigere Männer zufällig.


    Das ist sicher kein Zufall. Sondern es hat etwas damit zu tun, dass beispielsweise in der CDU nur 26 Prozent der Mitglieder Frauen sind. In der FDP sind es 23 Prozent. Selbst die SPD hat nur 32 Prozent Frauen. Bei den Grünen sind es immerhin 39 Prozent. Guckst Du hier:


    http://www.bpb.de/politik/grun…8/soziale-zusammensetzung


    Ich war selbst jahr(zehnt)elang Mitglied in insgesamt zweieinhalb Parteien und kann im Nachhinein nicht verstehen, warum man sich das überhaupt gibt. Die Strukturen sind in allen Parteien ziemlich patriarchalisch, vor allem, was die soziale Ebene anbetrifft (saufen&rauchen). Tatsächlich bekamen Frauen meiner Beobachtung nach relativ schnell Posten, einfach, weil es so wenige Frauen gab (leider findet man die Quoten für die Achtziger nicht mehr*) - und weil auch die Männer darunter litten, weitgehend unter sich zu sein.


    *Edit: Doch. Die verlinkte Übersicht zeigt weiter unten auch die Entwicklung der Frauenanteile. In den Achtzigern lag der Frauenanteil unter den CDU-Mitgliedern bei 21 Prozent, aber auch die SPD lag nicht viel höher (24). Fensterkreuz mal Pi also ein Viertel.

  • Der Unterschied ist bloß der, dass so ein Männerstreit viel weniger emotional ausgetragen wird als ein echter Zickenkrieg. Ihr könnt nämlich immer noch die persönliche von der inhaltlichen Ebene trennen :D. Davon seid Ihr zumindest selber überzeugt. Oh Mann, was bin ich polemisch =)

  • Der Unterschied ist bloß der, dass so ein Männerstreit viel weniger emotional ausgetragen wird als ein echter Zickenkrieg. Ihr könnt nämlich immer noch die persönliche von der inhaltlichen Ebene trennen :D. Davon seid Ihr zumindest selber überzeugt. Oh Mann, was bin ich polemisch =)


    Das ist keine Polemik. Das ist einfach so! :D

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Kleiner Nachtrag, wer sich für die Rolle des BDM in Sachen Frauengeschichte interessiert, dem empfehle ich einen Blick in das Buch "Auch du gehörst dem Führer" von Dr. Gisela Miller-Kipp. Es zeigt auch, wie "Frauen" ja nach Kriegs- und Wirtschaftslage "verbraucht", "gebraucht" wurden und natürlich sich auch gebrauchen ließen. Und für manche war es dann eine Befreiung, dem häuslichen Mief zu entkommen.