• Hallo alle,


    vielleicht kann mir ja eine/r von Euch helfen.
    Es geht um Folgendes:
    Mein Sohn hat ein Handy. Das hat heute ja fast jedes Kind. Aber weil er eigentlich nicht wie wild herumtelefonieren soll, habe ich ihm ein Wertkartenhandy gekauft. Das hat auch lange gut funktioniert. Mit vierzig Euro ist er ein gutes Dreivierteljahr klargekommen, ab und zu habe ich eben kleine Beträge wieder aufgebucht.


    Aber seit einiger Zeit bucht sich das Ding laufend ab. Von selber. Die automatischen Updates der Apps habe ich deaktiviert. Und was ich sonst noch machen könnte, kann mir keine Sau sagen, auch nicht die netten Männer und Frauen in der Hotline, und die im Shop raten mir stattdessen höchstens, dem armen, medienmäßig völlig unterversorgten Kind doch endlich mal App-Bons zu kaufen. Weil, die sind klasse.


    Finde ich nicht. Ich fände es dagegen klasse, wenn ich endlich mal diese eigenständigen Abbuchungen stoppen könnte.


    Er hat ein Samsung-Handy, Galaxy irgendwas. Ziemlich neue Version.


    Wenn mir jemand von Euch helfen kann, vermittel ich einen Job bei der Hotline :)

  • Hallo Anja,


    deine Aussagen sind widersprüchlich: Auf der einen Seite hast du deinem Sohnemann ein Prepaid Handy gekauft, dessen Guthaben man immer dann, wenn es verbraucht ist, frisch aufladen muß – auf der anderen Seite schreibst du, irgendeine Telefongesellschaft würde abbuchen.


    Abbuchen von was? Von einem Girokonto, das du angegeben und dafür ein SEPA-Mandat (vulgo Einzugsermächtigung) erteilt hast?


    Aber das kann doch eigentlich nicht sein – der Sinn eines Prepaid-Handys ist ja gerade der, daß man eben keinen Vertrag mit Einzugsermächtigung unterschreiben muß.


    Und selbst wenn das der Fall sein sollte, könntest du dem Spuk einfach dadurch ein Ende machen, indem du der Gesellschaft, mit der du einen Vertrag gleich welcher Art geschlossen und dafür offenbar eine Einzugsermächtigung erteilt hast, kurzerhand widersprichst. Da genügt zuerst einmal eine E-Mail, wo drinsteht: Hiermit widerrufe ich mein am Tag X erteiltes SEPA Mandat und fordere Sie auf, ab sofort von davon keinen Gebrauch mehr zu machen.


    In einem besonders hartnäckigen Fall müßtest du den Widerruf halt auch per Einschreiben Rückschein senden. Aber dann sollte der Fall eigentlich erledigt sein.

  • Ich hab dich so verstanden, dass das Guthaben sehr schnell aufgebraucht ist.
    Apps kosten in der Regel nichts oder sehr wenig. Also ist das merkwürdig. Jetzt kann dein Sohn natürlich Sachen herunterladen/ abbonieren/ kaufen, die teurer sind, die er dir aber nicht sagt oder zeigen will.
    Ich hatte mal Stress mit Vodafone, weil ich ein ABO vom Sohneshandy nicht kündigen konne, ohne erneut Geld draufzuladen.
    Also ch würde über ein neues System nachdenken. Billigtarif von Aldi und Co, da kann man immer 5 Euro drauf laden, das kann dein Sohn selber vom Taschengeld finanzieren und muss entsprechend haushalten. Und: Familienfilter beim Anbieter installieren, ich glaube das geht zum Beispiel bei Vodafone, bin mir aber nicht sicher. Und den Jungen zuätzlich beraten über die unglaubliche Abzocke von Abos, über aggressive Werbung, kostenlose Alternativen usw.
    Das ist ein großes Dilemma zwischen Privatsphäre der Jugendlichen, die gewahrt werden sollte, und dem andererseits wichtigen Jugendschutz.
    Beanwortet das deine Frage?
    Es ist nicht so wichtig, wie der Junge das hinbekommen hat, sondern dass er in Zukunft Verantwortung für seine Ausgaben übernehmen kann,oder?

  • Was er noch machen kann, Anja: "Mobilde Daten" deaktivieren. Ist ja ein Smartphone, nehme ich an? Dann kann es sich nur zuhause im (kostenlosen) W-LAN mit dem Internet verbinden. Und Push-Benachrichtigungen und Ortungsdienste ausschalten. Soweit ich weiß, schieben Apps, die so etwas benutzen, auch dauernd Daten hin und her).

  • Es gibt Apps, mit denen überwacht werden kann, welche kostenpflichtigen Dienste in Anspruch genommen wurden, wann und durch wen (z.B. "Weplan"). Erfahrungsgemäß sitzt die Ursache aber vor dem Bildschirm. Es kann also helfen, genauer zu überwachen - und sich auch genauer anzuschauen, was auf dem Telefon inzwischen alles los ist. Außerdem kann man die Nutzung des Guthabens einschränken bzw. an bestimmte Dienste binden, beispielsweise reine Telefonie plus Kurznachrichten. Zu guter Letzt sollte man dem Delinquenten nicht immer und in jeder Sache zu hundert Prozent glauben. Und wenn all das nicht hilft, sollte man einfach den Anbieter wechseln, das Telefon zurücksetzen und sämtliche Spiele nebst Bloatware löschen.


    Im Übrigen hat keineswegs "fast jedes Kind" ein Smartphone.

  • Hallo alle,


    TWJ: Ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Das Guthaben braucht sich immer innerhalb weniger Tage wieder auf. Das war früher anders, da ist mein Sohn monatelang ausgekommen mit dem, was ich ihm geladen hatte.


    Es ist so, wie Heike es verstanden hatte.


    Das Problem ist auch weniger sein Telefonieren, da muss er nichts an Guthaben aufbrauchen, das macht er ganz einfach von meinem Handy aus, ich habe da so viele Freiminuten, dass es ausreicht.


    Wir sind bei "Drei", ich weiß gar nicht, ob es den Anbieter in Deutschland gibt. Und ich glaube auch nicht, dass mein Sohn absichtlich immer wieder in diesem Tempo sein Guthaben aufbraucht. Ich habe eher den Eindruck, er hat da irgendwelche Apps laufen, die sich ständig selber aktualisieren und runterladen. Außerdem erzählt er mir, dass sich seine "mobilen Daten" dauernd von alleine wieder einschalten. Meine tun das nicht, insofern weiß ich auch nicht recht, was ich von der Auskunft halten soll. Ich würde nur gerne diesen automatischen Zugriff des Internets auf seine Apps oder worauf-auch-immer abstellen können und weiß rein technisch beim besten Willen nicht, wie das geht.


    Tom: Du hast natürlich recht, nicht alle Kinder haben und brauchen Smartphones. Mein Sohn hatte früher auch nur ein ganz gewöhnliches Telefon ohne Internetanbindung. Allerdings hatte er das tatsächlich schon sehr viel früher als andere Kinder, weil das ihm und mir Sicherheit gegeben hat bei seinem Diabetes. Er konnte mich von der Schule aus in der Pause anrufen, seine Zuckerwerte durchgeben, und ich habe die Insulinmenge schnell berechnet. In der Grundschule konnte er das noch nicht alleine, und wenn er es versucht hat, dann hat nachher gar nichts mehr gestimmt. Außerdem war mir wohler bei dem Gedanken, dass er mich von überall aus anrufen kann, wenn er das Gefühl hatte zu unterzuckern. Damals war er noch so klein. Ab und zu hat er das auch gemacht, und ich habe ihn dann per Telefon angeleitet, was er machen soll. Und inzwischen kann und soll er mit dem Smartphone sein Zuckertagebuch führen, das geht tatsächlich nur mit einer App, hat aber den unglaublichen Vorteil, dass sich seine Eintragungen, sobald er im WLAN-Netz ist, mit meinen synchronisieren. Ich habe also auch immer ein aktuelles Diabetes-Tagebuch. Zettelwirtschaft hat nie funktioniert, da trägt kein Kind was ein, und wenn doch, ist der Zettel nachher weg :)
    Das mit dem Handy waren bei uns immer etwas andere Umstände. Nur konnte mein Sohn damit bisher auch sehr gut und verantwortlich umgehen.


    Ich sehe das Problem eher darin, dass man beim Surfen offenbar nicht gewarnt wird, dass man gerade kostenpflichte Anwendungen lädt. Zumindest vermute ich das. Und deshalb will ich alles, was sich deaktivieren lässt, auch deaktivieren. Also keine unkontrollierten Downloads mehr. Nur: Wie mache ich das? Und wo?

  • Zitat

    Ich sehe das Problem eher darin, dass man beim Surfen offenbar nicht gewarnt wird, dass man gerade kostenpflichte Anwendungen lädt.


    Nein. App- und In-App-Käufe müssen genehmigt werden. Und man müsste auf dem GooglePlay-Konto auch sehen, was wann gekauft wurde.


    Ich habe nur auf Deine Anmerkung reagiert, alle Kinder hätten Smartphones. Haben sie eben nicht. Und ein Argument wäre das ohnehin nicht. ;)

  • Hallo Tom,


    ich vermute, ich bin inzwischen bei "Drei" schon hotlinebekannt, weil ich dauernd wieder anrufe :)


    Kannst Du mir zufällig verraten, wie ich dieses Google-Play-Konto auf seinem Handy sperre? Das wäre wahrscheinlich die Lösung. Ich bin absoluter Handy-Laie.


    Mein Sohn wollte eigentlich ein iPhone! Weil ALLE ein iPhone haben. Und ich war früher sogar der Auffassung, dass Kinder sehr (!) lange überhaupt kein eigenes Handy brauchen. Aber der Diabetes hat daran dann einiges geändert. Glücklich war ich eigentlich nicht, dass er mit 7 schon eines hatte. Aber andererseits erschien mir das in dieser Situation auch wieder eine gute Lösung. Und es hat auch jahrelang gut funktioniert. Auf diese Weise konnte ich ihn so selbständig wie möglich sein lassen. Andere Eltern haben ihre Diabetes-Kinder viel stärker bewacht als ich meinen Sohn. Aber mittlerweile sind wir beim selben Theater angekommen, das wohl (fast) alle Eltern irgendwann erreicht: eingeschränkte Handy-Zeiten samt dementsprechender Nörgelei. Und ab und zu zwinge ich das Kind sogar zum Lesen völlig analoger Bücher :)

  • Und ab und zu zwinge ich das Kind sogar zum Lesen völlig analoger Bücher


    Ich kann meine Tochter, sie wird jetzt 8, nicht vom Lesen auf dem Reader überzeugen. Bücher sind Bücher und das kann nur auf Papier sein. Wir haben was falsch gemacht, dabei hatte ich vor 7 Jahren schon einen Reader. Anders sieht es natürlich mit iPad und iPhone aus, aber damit liest man nicht, damit spielt man. Wenn es jetzt ein Telefon geben muß, weil sie den Weg von Berlin Wannsee bis Mitte alleine bestreiten soll, dann ... weiß ich noch nicht. Eins nur mit Tasten? Was nutzt es uns, wenn sie das Ding nie präsent hat?
    Willkommen im - wie heißt das Forum noch mal? LiteraBunte?

  • Also, das ist echt so eine Scheiße mit diesen Handytarifen - ich habe vor nicht allzu langer Zeit hier in Deutschland versucht, einen reinen Prepaid-Tarif zu finden. Ohne irgendwelche Internetoptionen und monatliche Grundbeiträge. Vermutlich gibt es aber nicht sooo viele Menschen, die ein internetfähiges Telefon als etwas Normales und Alltägliches ansehen, so wie Spülmittel oder so ... und daher nicht den Drang verspüren, unbedingt jetzt sofort alles haben zu müssen ...



    Wer soll da noch durchsteigen?

  • Hallo Anja,


    ich kenne mich mit Smartphones auch nicht so gut aus, aber habt ihr die Drittanbieterabos deaktiviert? Sonst kann da nämlich automatisch ein Abo entstehen, das kostenpflichtig ist und von dem man nichts mitbekommt, weil eine benutzte App im Hintergrund ein Abo mit einem Drittanbieter abschließt. Wenn die Funktion nicht deaktiviert ist, scheint das auch völlig legal zu sein.


    Oft reicht es, wenn man die Funktion deaktiviert und dann ist auch das Abo weg. Manchmal muss man das Abo dann noch mal extra beim Drittanbieter kündigen.
    Mit den automatischen Updates hat das auch nichts zutun, also ist man da nicht sicher, wenn man nur die deaktiviert.


    Das ist jetzt das einzige, das mir spontan dazu einfällt ...