Man wird doch wohl noch träumen dürfen - oder?

  • Angeblich kann das jeder lernen: https://de.wikipedia.org/wiki/Klartraum



    Immer wenn ich meine, einen luziden Traum zu haben, stellt sich der als Wirklichkeit heraus.


    Es wäre manchmal schön, einfach aufwachen zu dürfen.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Eine Möglichkeit wäre, sich an wirklichen Träumen zu orientieren, sie nur ein wenig abzuwandeln, um das Befremdliche, Groteske und Fantastische von Träumen auch gut zu treffen.

    Oder auch: sich an üblichen, typischen Träumen zu orientieren. Das bringt sehr gut auf den Punkt, Heike, wie ich Träume in der Literatur mag. Und wie sie sein müssen, damit ich sie mit Genuss lese. Und wie ich sie demzufolge gerne schreiben möchte.

  • Der Sinn die Traumwelt eines Protagonisten zu zeigen, könnte
    darin liegen, dass ein fremdes ich über die Gedankenwelt Kontakt mit dem
    Protagonisten über sehr große Entfernungen aufnehmen kann. In dem altbekannten
    HP gibt es ähnliche Ansätze. In einem alten Plot von mir wählte ich auch diesen
    Weg. Das Besondere daran ist, dass die Protagonisten eine besondere Art von
    Wissen aufbauen, von dem nur sie selbst wissen. Sicherlich gibt es auch andere
    Wege das zu realisieren doch wie immer gilt:



    Eine Traumwelt da einzusetzen wo es Sinn macht, ansonsten
    ist es ein überflüssiges etwas.





    Apps gibt sicherlich noch eine Menge Konstellationen, die
    ich hier alle gar nicht erwähnen kann, in denen es sinnvoll wäre mit träumenden
    Protagonisten zu arbeiten.

  • Hallo, Mario.


    Zitat

    Der Sinn die Traumwelt eines Protagonisten zu zeigen, könnte darin liegen, dass ein fremdes ich über die Gedankenwelt Kontakt mit dem Protagonisten über sehr große Entfernungen aufnehmen kann.


    Ja, klar, kann es, aber auch das war hier nicht gemeint.


    In der spektakulären "Void"-Trilogie ("Träumende Leere", "Im Sog der Zeit", "Evolution der Leere") des großartigen SF-Autors Peter F. Hamilton geht es zentral um einen Menschen namens Inigo, der in seinen Träumen Geschichten erlebt, die offenbar in einer mysteriösen, wachsenden Zone namens "die Leere" spielen, also real sind. Er teilt diese Träume telephatisch mit den anderen Menschen in der Galaxie und löst so eine gigantische Pilgerfahrt aus. Auch das hat sozusagen Sinn, und es hat mir ausgesprochen gut gefallen, aber das hat mit "normalen" Träumen nichts zu tun. Und "normale" Träume, die tatsächlich so sind, wie manch ein Autor sich Träume wünscht (nämlich erklärend, erhellend, informationsstiftend, hintergründeliefernd), gibt es eigentlich nicht.


    [buch]3404208285[/buch]

  • Nochmal zum luziden Traum. Auch ich habe bei einem Schreibseminar gehört, dass man luzide Träume angeblich fördern kann. Und zwar indem man sich ein Traumtagebuch zulegt. Also morgens, wenn man aufwacht, als erstes aufschreiben, an was man sich noch aus dem letzten Traum erinnert. Mit der Zeit würden die Träume dann klarer werden, bis man sie schließlich willentlich beeinflussen kann.


    Ich wollte den Tipp immer mal ausprobieren. Vielleicht mach ich es endlich. Netter Nebeneffekt soll sein, dass man sich Schreibideen aus seinen Träumen holen kann. Hieß es im Schreibseminar. Wobei ich das halbwegs bestätigen kann, da eine meiner Romanideen tatsächlich aus einem Traum stammt.


    Was das Träumen in meinen Romanen angeht: Ja, ich lasse meine Charas träumen. Aber nicht, um sie auf den richtigen Weg zu bringen o.ä. Sondern nur um besondere Gefühlslagen zu zeigen. Bsp.: Ein traumatisierter Char, der sich nach außen cool gibt, erlebt sein Trauma im Traum in abgewandelter, abstruser Form - um zu demonstrieren, dass seine Coolness nur Schein ist.
    Und dann gibt es da noch den Fall einer "Seherin", die in einem meiner Romane Wahrträume von ihrer Zukunft hat. Die erzähle ich natürlich auch.

  • Eine andere Technik soll darin bestehen, sich über längere Zeit tagsüber permanent zu fragen, ob man gerade wacht oder träumt. Davon abgesehen, dass die Antwort möglicherweise originell ausfällt, soll sich das über Kurz oder Lang ins Traumerleben übertragen, so dass man dort, wenn die Antwort entsprechend ausfällt, aktive Eingriffsmöglichkeiten bekommt.
    Man sollte allerdings aufpassen, wer einem gerade zuhört, wenn man sich diese Frage stellt.

  • Eine andere Technik soll darin bestehen, sich über längere Zeit tagsüber permanent zu fragen, ob man gerade wacht oder träumt.

    Wunderbar! Das erinnert mich an einen lieben Freund, der bei seiner Hochzeit die ganze Zeit "Aufwachen, Frank, aufwachen!" murmelte.



    Und Petra:

    Ein traumatisierter Char, der sich nach außen cool gibt, erlebt sein Trauma im Traum in abgewandelter, abstruser Form - um zu demonstrieren, dass seine Coolness nur Schein ist.

    Sowas meine ich zum Beispiel. Wenn meine ansonsten recht friedliche Figur einer Traumgestalt eine reinhaut, sagt das etwas über ihre verdrängten Wünsche aus.

  • Wunderbar! Das erinnert mich an einen lieben Freund, der bei seiner Hochzeit die ganze Zeit "Aufwachen, Frank, aufwachen!" murmelte.


    Ist er aufgewacht?

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    Emanuel von Bodmann



  • Wenn ich jedoch von kontrollierten Träumen Rede, dann
    schlüpfe ich tatsächlich in die Rolle eines Protagonisten, erlebe Abenteuer,
    löst Rätsel, erfahre Angst, erfahre Leid oder Freude und das vom Anfang bis zum
    Ende und ohne eine Zeile zuvor dafür geschrieben zu haben.


    Ich weiß ja nicht ... Hört sich für mich mehr nach einem Trip als nach einem Traum an ...

  • Oder auch: sich an üblichen, typischen Träumen zu orientieren. Das bringt sehr gut auf den Punkt, Heike, wie ich Träume in der Literatur mag. Und wie sie sein müssen, damit ich sie mit Genuss lese. Und wie ich sie demzufolge gerne schreiben möchte.


    Ich stelle mir das schwierig umzusetzen vor, eben weil (echte) Träume eine eigene Logik haben, die sich dem Niederschreiben - einem eher "verkopften" Vorgang - gerne entzieht. Man kann sie niederschreiben, auch ausschmücken und in gewisse Bahnen bringen, damit sie ins Buch passen, aber mit der reinen Beschreibung "was passiert" ist - ja, was? Lyrisch ausgedrückt - der "Zauber" ist damit nicht vermittelt.

  • Verstehe ich nicht. Das hört sich ja an, als ob der diesbezüglich "talentierte Autor" nur einen Klartraum herbeiführen müsse, um sich quasi Virtual Reality-mäßig durch seinen eigenen Romanentwurf zu bewegen? Was hat luzides Träumen (falls das gemeint ist?) mit Plotentwicklung zu tun? Wenn jemand einen Roman von Anfang bis Ende durchplottet, ggf. auch mit alternativen Versionen, was hat das mit Träumen zu tun? Dazu gehört auch, neben anderen Dingen, eine gute Vorstellungskraft, von dem meinetwegen auch ein Teil als "Tagträumerei" bezeichnet werden kann. Aber sonst ...?

    Sowas kannst du auch nicht verstehen. Ich glaube, du verstehst viele Dinge nicht. Sei nicht traurig.


    :streichel1

  • Nochmal zum luziden Traum. Auch ich habe bei einem Schreibseminar gehört, dass man luzide Träume angeblich fördern kann. Und zwar indem man sich ein Traumtagebuch zulegt. Also morgens, wenn man aufwacht, als erstes aufschreiben, an was man sich noch aus dem letzten Traum erinnert. Mit der Zeit würden die Träume dann klarer werden, bis man sie schließlich willentlich beeinflussen kann.


    Das menschliche Gehirn kann man durchaus wie ein Stück
    Knetmasse betrachten. Es lässt sich nach Belieben Formen, erlernte Grenzen noch
    immer verschieben.





    Ich glaube, dass das nahezu jeder erlernen kann. Welche
    Methode dafür die geeignetsten sind, kann ich nicht sagen. Tendenziell würde
    ich es aber mit einer bewussten Tag Träumerei versuchen. Musik ist dabei ein
    guter Stimmmodulator. Suche dir eine Geschichte aus, die du entweder selbst
    geschrieben oder woanders gelesen hast. Die Musik sollte entsprechend zur
    Stimmung der Geschichte passen. Fange an diese Geschichte in Gedanken
    vollständig umzubauen. Erst kleinere Elemente, dann allmählich steigern, so
    weit, bis nichts mehr vor dem original übrig ist. Pass auf, dass du dabei nicht
    einschläft. :)

  • Petra, du hälst nicht viel von anderes Leute Arbeit und Meinung. Das hast du oft genug deutlich genug herüber kommen lassen. Was erwartest du also von mir für eine Reaktion?
    Einige Fragen und Äußerungen sind so provokant Formuliert, dass oft Zweifel aufkommen, ob du überhaupt interressiert bist, weil du sowieso schon eine vorgefertigte Meinung hast, die ehe nichts mehr erschüttern kann.


    Vielleicht irre ich mich und ich interpretiere deinen Umgangston falsch. Und für den Fall, dass ich mich irren sollte, entschuldige ich mich.

  • Petra, du hälst nicht viel von anderes Leute Arbeit und Meinung. Das hast du oft genug deutlich genug herüber kommen lassen. …


    Das habe ich so noch nie von Petra wahrgenommen. Sie äußert sich durchaus kritisch, keineswegs aber herabwürdigend. Dieser Vorwurf trifft die Falsche.

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    Emanuel von Bodmann


  • Was erwartest du also von mir für eine Reaktion?


    Ich erwarte gar nix. Aber freuen würde ich mich über eine Reaktion auf das, was auch in dem Zusammenhang gesagt worden ist, nicht weil irgendwo im Hinterkopf ein Groll besteht über etwas, das irgendwann mal gesagt worden ist. So, wie ich mir nicht vorstellen kann, dass man Farben hören und Töne schmecken kann (nur ein Beispiel), würde ich es aber auch nicht für andere in Abrede stellen. In dem Kontext - andere Leute können andere Dinge - habe ich nachgehakt. Zugegeben, ich bin da skeptisch, was das völlig kontrollierte luzide Träumen und dessen Anwendbarkeit für die Entwicklung eines Romanstoffs angeht. Aber völlig ausschließen wollte ich es auch nicht, deshalb habe ich nachgefragt. - Andererseits: Ist menschlich, das mit dem Bild, das man von anderen im Kopf hat und das dann die Reaktion färbt. Manche Leute können einem "Guten Morgen" sagen und man fühlt sich schon angepisst ... So what!


    Ansonsten shreddern wir den Thread. Also genug damit!


    @ Horst-Dieter: Danke!