Spracherkennungssoftware - Eure Erfahrungen?

  • Liebe 42er, liebe Forenmitglieder,


    ich habe mir - in einem Anflug von *will haben* eine Spracherkennungssoftware (Dragon) gekauft. Meine linke Schulter macht seit langem Probleme und ich dachte: gut, jetzt musst Du ja nur noch sprechen und kannst die Schulter und den Arm schonen, aber ohne wirklich daran zu glauben.
    Nach den ersten Versuchen bin ich allerdings so etwas von positiv überrascht, unglaublich, wie gut das nach ein wenig Übung funktioniert, und wüsste gerne, ob auch jemand anderes unter Euch damit Erfahrungen gemacht hat.

  • Liebe Cordula
    ich benutze genau dieses Programm schon seit Jahren. Bei meinem vorletzten Roman habe ich es mindestens bei einem Drittel des Textes benutzt, den ich lieber gesprochen als geschrieben habe. Vor allen Dingen bei Dialogen. Und danach sitzt manfrau zwar trotzdem und stellt um, korrigiert und lektoriert aber das ist eine andere Art von Belastung.
    Ich hatte/habe Probleme an der Halswirbelsäule. Ich habe im Forum auch schon öfter über dieses Programm geschrieben und es empfohlen, finde aber die Beiträge über die Suchfunktion nicht mehr...


    Vor allen Dingen aber entlastet es im E-Mail Verkehr oder bei längeren Beiträgen im Forum/Blogs u.ä.


    Bei mir sind beide Daumen hoch. :like:like Aber ich denke, es ist nicht für jeden etwas, denn man spricht doch anders als man schreibt...

  • Zitat

    Aber ich denke, es ist nicht für jeden etwas, denn man spricht doch anders als man schreibt...

    Ja, und es ist ein Unterschied, ob man Briefe schreibt - das bin ich beruflich vom Diktieren her gewöhnt - oder eben literarisch. Aber allein, wenn man irgendwo handschriftliche Textpassagen geschrieben hat, die dann ins Manu einzuarbeiten, klappt prima. Bei sind sind auch alle Daumen hoch.

  • Den folgenden Text habe ich ganz normal gesprochen, also nicht besonders deutlich: Ich habe ihn nicht verändert oder korrigiert.


    Dies ist ein Test.
    Ich sollte jetzt ganz schwierige Worte buchstabieren, zum Beispiel Individualität, Authentizität Kompressionsstrümpfe, zwischen Authentizität und Kompressionsstrümpfe habe ich vergessen, ein Komma zu setzen.
    Dies müsste ich jetzt nachträglich setzen, obwohl es auch mit reinen Sprachbefehlen funktioniert, den Text zu korrigieren und zulegt urinieren. O. k. jetzt habe ich zu undeutlich gesprochen. Es muss natürlich heißen: lektorieren.
    Trotzdem: Ich finde es eine große Erleichterung, wenn man Probleme am Arm oder an den Händen hat.

  • Mit Headset 185 Euro für die neueste Version und zwar Premium. Die günstigere Version gibt es schon unter 100 Euro

    Dragon Premium 13 ist schon recht alt. Es ist eine Version die nicht mehr weiter entwickelt wurde und offiziell unter Windows 10 nicht unterstützt wird. Es hat schon viele Jahre auf dem Buckel und die premium Reihe wurde komplett eingestellt.


    Mittlerweile ist Dragon Professional Individual, v15
    Auf Grund der Tatsache, dass die premium Reihe nicht mehr fortgesetzt wurde, bekamen alle alten Besitzer das Angebot, für ca. 150 € ihre alte Software auf Dragon Professional Individual, v15 upzudaten. Ein top Angebot zumal die neue Software noch eine gehörige Schüppe an Qualität drauf legt.


    Sie ist deutlich schneller, brauch keine regelmäßigen Optimierungsdurchgänge mehr und das Sprachtraining von neuen Wörtern kann nahezu vollständig entfallen.


    Es macht viel Spaß, damit zu arbeiten.

  • …. Die günstigere Version gibt es schon unter 100 Euro


    Die günstigsten Spracherkennungsprogramme sind in den Versionen der Betriebssysteme (Windows 10 und macOS) enthalten. Die sind bereits so gut, dass man damit ausprobieren kann, ob einem Spracheingabe von Text liegt. Für stärkere Nutzung vor allem für längere Texte und Bearbeitung ebenfalls durch Sprachsteuerung ist dann allerdings die Anschaffung einer speziellen Software hilfreich.


    Dragon für den Mac scheint aber noch nicht auf der Höhe der Zeit zu sein – meint die FAZ.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Du hast Recht Mario, mit dem Neuesten hatte ich mich geirrt. Allerdings habe ich windows 10 und das Programm läuft problemlos. Ich habe mal geschaut: aber das 15 ist wohl unter 399 Euro (ohne Headset) nicht zu bekommen. Insofern bin ich mit meiner Anschaffung trotzdem sehr zufrieden. :)

    499 € wäre mir auch viel zu teuer gewesen. Achte gelegentlich mal auf die Werbeemails von Dragon. Möglicherweise kommt die Aktion "alte premium Stammkunden kommen ein Upgrade für 150 €" wieder.


    Ich empfehle dann zuzuschlagen. Denn der Qualitätssprung ist noch einmal enorm.

  • Android und iOS können das auch von Haus aus, und da sie auf stetig wachsende Datenbanken und Metamaschinen zugreifen, gelingt das auch sehr gut - solange man online ist. Texte, die ich dem iPad diktiere, muss ich kaum noch korrigieren. Microsofts "Cortana", die mit Windows 10 standardmäßig zur Verfügung steht, beherrscht das auch. Man benötigt im Prinzip keine teure Desktop-Software mehr.
    Aber es ist ein anderer Schreibprozess. Wenn ich beim Schreiben auch noch reden muss, entstehen andere Texte. Ein befreundeter Autor, der aufgrund einer Erkrankung eine ganze Weile mit Diktiersoftware gearbeitet hat, erzählte mir, dass er mit der Zeit erkannt hat, welche Dinge sehr gut funktionieren und welche weniger gut (z.B. Neologismen, komplex verschachtelte Sätze, originelle Eigennamen, fremdsprachliche Zitate, diffuse Bedeutungen). Er hat deshalb nach und nach damit begonnen, so zu diktieren, wie es mit der Software am besten funktionierte. Dadurch hat er dann ziemlich beschissene Texte produziert. Und er war froh, als er wieder tippen konnte. Das ist ein bisschen wie mit der automatischen Ergänzung und Korrektur beim Schreiben von Kurznachrichten. Entweder stellt man das nach einer Weile ganz ab, oder man antizipiert die Verschlimmbesserungen, die solche Systeme vornehmen, und vermeidet sie. Dadurch schreibt man dann nicht mehr die Nachrichten, die man eigentlich schreiben wollte.

  • ...es gibt solche und solche erzählarten. da ich z.bsp. mitunter auf der bühne spontan geschichten erzähle (im "typewritermodus" siehe hier), spreche ich in dieser erzählerrolle anders, als z. bsp. im diktiermodus. wenn ich in diesem "typewritermodus" die passagen/ geschichten am pc erzähle, kommt das dem, was ich tippen würde schon recht nahe.

  • Ich hab Windows 10 und seit Jahren Dragon 11. Funktioniert prima. Ich schreibe damit Verträge, Mails, für meine Readers-Digest-Porträts reichts auch (okay, mit Band-Namen tut es sich eher schwer) und meine Witzebücher. Also fast alles. Würde ich literarisch schreiben, wär's was anderes, denke ich. Auf alle Fälle ist es eine Erleichterung für Schulter, Finger und Tastatur.