Was haben die Römer je für uns getan?

  • -Das reicht. Noch genauer brauchen wir es nicht. Was haben sie dafür als Gegenleistung erbracht, frage ich?
    -Den Aquädukt.
    -Was?
    -Den Aqädukt.
    -Oh. Jajaja. Den haben sie uns gegeben, das ist wahr.
    -Und die sanitären Einrichtungen.
    -Oh ja. Die sanitären Einrichtungen. Weißt Du noch, wie es früher in der Stadt stank?
    -Also gut ja, ich gebe zu, der Aqädukt und die sanitären Einrichtungen, das haben die Römer für uns getan.
    -Und die schönen Straßen.
    -Achja, selbstverständlich die Straßen. Das mit den Straßen versteht sich ja von selbst, oder? Abgesehen von den sanitären Einrichtungen, dem Aqädukt und den Straßen...
    -Medizinische Versorgung...
    -Schulwesen...
    -Naja gut. Das sollte man erwähnen.
    -Und der Wein...
    - Ou ja.
    -Ja. Das ist wirklich etwas, was wir vermissen würden, wenn die Römer weggingen.
    -Die öffentlichen Bäder...
    -Und jede Frau kann es wagen Nachts die Straße zu überqueren, Rech.
    -Jaha. Die können Ordnung schaffen, denn wie es hier vorher ausgesehen hat, davon wollen wir ja gar nicht reden.
    -Also gut. Mal abgesehen von sanitären Einrichtungen, der Medizin, dem Schulwesen, Wein, der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer JE für uns getan?
    -Den Frieden gebracht...
    -Aach! Frieden! Halt die Klappe.


    Dieser Dialog steht zwar nicht in Anjas neuem Buch, an dem ich auch mitschreiben durfte, aber er steht quasi als Motto über dem "Römischen Erbe".


    [buch]3955402665[/buch]



    Noch'n Zitat, und diesmal steht es auch im Buch: „Du aber, Römer, denke daran, die Völker mit Deinem Befehl zu beherrschen. Dies sollen Deine Künste sein: ordnend zum Frieden zwingen, die Unterworfenen zu schonen und die Stolzen zu unterwerfen (Vergil, Aeneis 6, 850–853).“ (Noch geiler wirkt es, wenn Max Moor Vergil rezitiert.)


    Das Cover sieht übrigens inzwischen anders aus, als bei Amazon gezeigt: Die Wölfin mit Romulus und Remus. Auch schön. ;)

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Glückwunsch zu dem neuen Machwerk Buch!


    :dhoch


    Vielleicht an anderer Stelle kann man dann diese Darstellung über das, was uns die Römer gebracht haben, noch etwas ergänzen. Nach dem Motto: Wo Licht ist …

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zum Schatten findet sich auch einiges im Buch, etwa zur Einstellung ggü. der Natur und Umweltzerstörung. Ein Erbe ist umfassend. Man erbt Gutes und Schlechtes. Jedenfalls sind wir geprägt von diesem Nachlass.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Meinen herzlichsten Glückwunsch, euch beiden. Und danke fürs Erinnern an diese grandiose Szene!!! :rofl


    Ich hätte zu gerne ein von euch signiertes Exemplar, damit ich es meinem Sohn schenken kann, der im August Geburstag hat.
    Kann euch Porto und Preis dafür gern in Vorkasse zukommen lassen. Wär das möglich?


    Herzlich aus Duisburg,
    Stefanie

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Mal zur Richtigstellung:
    Eigentlich ist es Alexanders Buch. Aber die "Mädchenthemen" hat er mir überlassen :). Thermenkultur, Medizin, Latein, Kochen etc.
    Er hat das wirklich Wichtige bearbeitet: Wirtschaft, Rechtswesen, Militär etc. :D


    Danke Euch für die Glückwünsche.

  • Als ob Thermenkultur, Medizin, die Sprache und das Kochen unwichtig wären!


    Wer hätte denn dann das Römische Reich zu solchen Ruhm geführt?


    Stinkende Statthalter? Nope!
    Kauderwelsch hier und da? No way!
    Dahinsiechende Hungerhäkchen? Auf gar keinen Fall!


    Von wegen unwichtig, Anja ;)


    Trotzdem euch beiden meinen Glückwunsch!! :blume

  • die "Mädchenthemen" (...)
    Er hat das wirklich Wichtige bearbeitet:


    Das wirklich Wichtige sind demnach "Jungsthemen". 8o Okayyy ... Gottseidank haben wir das Heimwerken bei den Römern außen vor gelassen. !oo-) Jedenfalls sind Anjas Themen super geschrieben. :like

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  • Und wer von euch beiden hat über die Orgien geschrieben?

    Der Abschnitt wird, so stelle ich es mir vor, wohl in Kopulation Kooperation entstanden sein


    Nö, Andrea. :nein1 Orgien sind ganz klar "Jungsthema". :nick (Die liefen nämlich entgegen dem Vorurteil geregelt ab.)

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Stimmt. Orgien und Pornographie hat er geschrieben. Computer übrigens auch. Irgendwo hat er ein Vorläufermodell dazu in der Antike ausfindig gemacht :)
    Seine sind auch gut geschrieben, nur eben über Wirtschaft und solchen Kram =)


    Andrea: Ich möchte manches von dem, was sie da in der Antike gekocht haben, lieber nicht essen. Es ist aber ein Rezept drin. Mit ... sagen wir mal ... etwas unpräzisen Angaben wie "das Ferkel kochen" :).

  • Kleines Schmankerl zu den angeblich "zügellosen Orgien" aus dem Abschnitt: "Sex, Pornographie und Orgien":


    Zitat

    Das Wort „Pornographie“ setzt sich zusammen aus den altgriechischen Wörtern „pórne“ (Hure) und „gráphein“ (schreiben). Als Archäologen im 18. Jahrhundert daran gehen, die Ruinen von Pompeji auszugraben, machen sie bald eine Entdeckung, die sie schockiert: Auf zahlreichen Wänden haben sich Zeichnungen und regelrechte Gemälde erhalten, auf denen es erregte Paare in allen möglichen Stellungen miteinander treiben. Lange sind die Funde nur in einem Geheimdepot im Museum von Neapel zu sehen. Als der Göttinger Altertumswissenschaftler Karl Otfried Müller sie dort 1821 sieht, prägt er die treffende Bezeichnung: Pornografie. Müller beruft sich auf eine Formulierung im Werk des antiken Grammatikers Athenaios. Der führt in seinem „Gelehrtenmahl“ einen Philosophen ein, der mit willigen Frauen durch Tavernen zieht und dabei Texte über Prostituierte zitiert, die sie in Aktion darstellen. Diese Leute nennt Athenaios „Pornographen“. Vielleicht ist es auch Müllers Zeitgenosse, der französische Archäologe Desiré-Raoul Rochette, der den Begriff der „Pornographie“ neu prägt. Jedenfalls trifft die Freizügigkeit der Bilder aus Pompeji auf die europäische Prüderie des 19. Jahrhunderts. Im deutschen Biedermeier oder im britischen Viktorianismus will man ganz andere Darstellungen des Geschlechtlichen, insbesondere der Weiblichkeit. Von dort aus bildet sich unser Bild von den angeblichen zügellosen Orgien im antiken Rom und der vorgeblichen römischen Dekadenz.

    Zitat

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Kleines Schmankerl zu den angeblich "zügellosen Orgien" aus dem Abschnitt: "Sex, Pornographie und Orgien":


    Danke für diesen erhellenden Absatz. Wieder was gelernt :)


    Die noch verbliebenen Wandgemälde in Pompeji durfte ich vor ein paar Jahren einmal leibhaftig bewundern, auch die in Stein geschnittenen männlichen Geschlechtsteile an Häuserecken und über Türaussparungen. Die machen auf uns heute schon einen recht befremdlichen Eindruck, selbst wenn man nicht allzu prüde ist. Dieser Faun mit dem Gemächt, das ihm bis zum Kopf hinauf erigiert - uiuiui ;)


    Und was willst du uns mit dem Leer-Zitat am Ende deines Beitrags sagen, lieber Alexander? Dass dem nichts mehr hinzuzufügen ist? ;)

  • Das Leer-Zitat war ein Unfall. Aber der Faun mit einem Gemächt wie heute bei Statuetten auf afrikanischen Kitsch-Basaren ist auch als Foto im Buch. Auch die Penisse, die vielleicht Wegweiser zu antiken Bordellen waren. Und weitere Bilder ...

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Das Leer-Zitat war ein Unfall. Aber der Faun mit einem Gemächt wie heute bei Statuetten auf afrikanischen Kitsch-Basaren ist auch als Foto im Buch. Auch die Penisse, die vielleicht Wegweiser zu antiken Bordellen waren. Und weitere Bilder ...


    DAS ist Marketing. Schnöde Werbung, damit wir alle losrennen und uns, noch während uns der Speichel auf das Hemd tropft, das Buch kaufen.

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  • Ich finde es ja wirklich interessant: Da geht es in dem Buch um Sauberkeit, Wirtschaft, Finanzen, Rechtswesen, Politik, ... Um lauter bedeutende Dinge also, die unsere Gesellschaft bis heute prägen.
    Gut, das tut Sex vielleicht auch. Aber der ist nun echt keine Neuerung, die die Römer in die Welt getragen haben :)

    Die Orgien machen nur eine verschwindend kleine Seitenzahl im Buch aus.
    Aber worüber reden alle? =)