Ich bin sauer oder eher enttäuscht

  • Die Verlage "müssen nicht" soviel an Amazon abgeben. Sie tun es. Sie lassen sich unter Druck setzen. Dafür die Autoren in die Pflicht zu nehmen ist eine Unverschämtheit.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Hallo Horst-Dieter,


    da müssten dann alle Verlage an einem Strang ziehen. Ein Verlag alleine kann da nichts ausrichten/keinen Druck ausüben. Alle Verlage zusammen sind da schon eine andere Hausnummer. Bei fast allen Arbeitnehmern steigt das Gehalt jährlich, Inflationsausgleich, Betriebszugehörigkeit etc. bei mir/uns steigen weder die Buchpreise noch steigen die Prozente, wenn ich das von meiner Warte aus sehe. Oder ist das bei euch anders? 10% vom Händlerabgabepreis scheinen Standard zu sein. Dann noch Steuern zahlen, selbst versichern, ich habe auch noch viel Materialkosten und sonstigen Aufwand. Ich finde das schon lausig. Habe ich was vergessen? Vielleicht rege ich mich auch umsonst auf. Ich hätte mir ja auch einen anderen Job suchen können.



    LG
    Nina

    Ich muss beginnen. Egal was. Hauptsache anfangen. Egal was. Aber beginnen muss ich!
    (sueddeutsche)


  • da müssten dann alle Verlage an einem Strang ziehen. Ein Verlag alleine kann da nichts ausrichten/keinen Druck ausüben.…
    Nina


    Vielleicht. Möglicherweise muss einfach nur einer anfangen. Aber es ist TROTZDEM kein Argument gegenüber den Autoren. Wenn die Verlage sich auf Amazon einlassen, dürfen sie die Autoren nicht dafür zahlen lassen. Sie haben die ja noch nicht einmal gefragt. Als Argument lasse ich es deshalb nicht gelten. Es wäre auch geschickt, wenn Du es in Deinen Gesprächen ebenfalls zurückweist. Im Gegenzug könntest Du argementieren, dass sich die Kosten für Dich auch erhöht haben und Du deshalb das Honorar anheben müsstest.

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    Emanuel von Bodmann


  • Ja, liebe Joni, verhandeln! Etwas anbieten und dafür etwas fordern und in dieser blöden Situation das Beste herausholen. Wenn du einsteigst, müssen sie erst mal heulen und auf keinen Fall zustimmen. Dann kannst du ein bisschen nachgeben.
    Denn wenn sie gleich zustimmen, hast du schlecht gepokert.
    Das muss auch nicht ein einziges Gespräch sein. Du darfst ruhig sagen: "Da haben wir jetzt ein Problem. Das macht mich erst einmal gar nicht glücklich. Da muss ich drüber nachdenken. Schade. Vielleicht fällt Ihnen ja noch was ein, wie Sie mir das schmackhaft machen können. Ich schlafe eine Nacht drüber."
    Und dann kommst du wieder mit einem Angebot.
    Zähigkeit gewinnt. ")"

  • Hi,


    die Lektorin scheint früher aus em Urlaub gekommen zu sein als ich dachte. Habe heute morgen eine Mail erhalten. Habe jetzt eine Mail formuliert und eure/Heikes Vorschläge eingebaut. Jetzt bietet der Verlag mir an, die Fotos für das Buch doch extra zu bezahlen. Sie möchten wissen, wieviel ich für die gesamten Fotos haben möchte. Ich solle einen Vorschlag machen. Wieviel kann ich da verlangen? Bis jetzt waren die Fotos immer mit dabei, nie extra. Hat jemand von euch eine Ahnung wieviel ich da ansetzen kann? Ich baue dann alles in die Mail ein und schicke sie dann heute abend ab. Danke für eure Hilfe und eure Ratschläge.


    LG
    Nina

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    (sueddeutsche)

  • Hast du die Fotos selbst geschossen, Nina?


    Ich habe gerade ein Manuskript verfertigt, zu dem ich jede Menge Bilder recherchiert habe. 25 € pro Foto ist das Minimum, wie viel ein Agenturfoto zum Beispiel kostet. Für eine Abdruckerlaubnis eines selbstgeschossenen Bildes wollten Museen auch 25 € pro Bild haben. Der Hessische Rundfunk hat 60 € pro Foto verlangt, das Bundesarchiv verlangt für eine Druckgenehmigung eines Fotos, das sie in Wikimedia Commons eingestellt haben, ab 16 € aufwärts.


    Vielleicht genügt dir das zur Orientierung?

  • Andreas Vorschlag ist gut.


    Zusätzlich solltest Du mit VG Bild und Kunst einen Wahrnehmungsvertrag schließen, falls Du das noch nicht gemacht hast. VG Wort zahlt ja für Bücher mit Bilder ohnehin nur die Hälfte. Den Rest bekommt man von VG Bild.

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    Emanuel von Bodmann


  • Hi,


    das hilft mir sehr. Es sind meine selbst geschossenen Bilder. Ich habe mindestens 400 Bilder gemacht. Davon gedruckt werden dann vielleicht 40-60 Stück. Selbst wenn ich nur 10 Euro pro Bild nehme wären das ja schon 400-600 Euro. Da bin ich sehr skeptisch, dass sie das zahlen werden. Aber ich kann es ja mal versuchen. Sie sagen, es kommt natürlich auf die Qualität der Bilder an. Sie haben aber in einer vorherigen Mail schon angedeutet, dass ihnen die Bilder gut gefallen. Ich habe ja jetzt einen Richtwert und probiere es einfach mal. Das mit VG Bild wusste ich nicht. Mein letztes Buch hat auch viele Fotos enthalten, dann kann ich die ja auch anmelden. Gut zu wissen, danke Horst-Dieter! Sie lassen sich zumindest auf Verhandlungen ein, wie Heike schon sagt, ein gutes Zeichen.


    LG
    Nina

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    (sueddeutsche)

  • Möglicherweise ist das eine pauschale Vorgehenshweise bei allen Autoren nach dem Wechsel - also nicht direkt und ausschließlich für Dich - insofern würde für mich gelten: "In der Form verbindlich - in der Sache hart." Wahrscheinlich interessiert es dort niemanden, ob Du enttäuscht bist - aber die Art und Weise wie Du damit umgehst, ist wahrscheinlich für weitere Zusammenarbeit nicht ganz unerheblich. Es geht ja ums Geschäft - wobei sich auch die Frage stellt, wie es zu der Übernahme kam.

  • So, es gibt neue Entwicklungen,


    es ist eine Entwicklung die alle Autoren betrifft. Der alte Verlag hat anscheinend zu gut bezahlt, nach der Aussage des neuen Besitzers. Sie würden sich jetzt an Standards halten. Nachdem die Lektorin im Urlaub war, bin ich eine Stufe höher gegangen. Es kam eine erklärende Mail zurück, die ich hier so nicht wiedergeben darf. Nur so viel, Verhandlungen zahlen sich aus! Ich bekomme die Fotos extra bezahlt und ab einer gewissen Anzahl der Buchverkäufe steigen auch meine Prozente (obwohl sie das eigentlich nicht mehr machen). Ich bin ein bisschen stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Normalerweise kann ich überhaupt nicht verhandeln und finde das immer unangenehm. Danke für die Unterstützung, hat mich bestärkt nicht aufzugeben.


    LG
    Nina

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    (sueddeutsche)

  • Ja, das stärkt einen den Rücken. Schließlich möchte man den Verlag ja auch nicht verlieren. Dadurch, dass ich keinen Agenten habe fällt mir das Vergleichen von Verlagen und Bedingungen auch nicht so einfach. Das Forum ist schon wirklich gut dafür.


    LG
    Nina

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    (sueddeutsche)