Verlag für Neuautoren - Erfahrung?

  • Hallo allerseits!


    Wie einige von euch schon wissen, bin ich noch ein Neuling in diesem Forum, aber habe schon einige Kurzgeschichten geschrieben. Diese Woche hatte ich Urlaub und habe neben meinem Frühjahrsputz die Zeit genutzt, um meine Kurzgeschichten zu ordnen. Dabei bin ich dann teilweise wieder in einen Schreibwahn verfallen und habe zusammenhängende Kurzgeschichten ausgebaut und zusammengeführt. Mit dem Ergebnis bin ich zur Zeit (!) sehr zufrieden und habe mir überlegt, das Werk so zu veröffentlichen.


    Ich habe mich das gesamte Wochenende jetzt mit der Verlagssuche beschäftigt und war danach sehr demotiviert. Ich habe viele Erfahrungsberichte gelesen, die davon berichtet haben, dass der Verlag ihr Manuskript abgelehnt hat. Kann ich natürlich auch verstehen, dass die Verlage nicht alle zugesendeten Manuskripte veröffentlichen können. Umgekehrt veröffentlichen die meisten Verlage die Manuskripte nicht, weil es sich dabei um Neuautoren handelt und diese noch nicht so viel "Marktwert" haben.


    Aber jeder muss ja irgendwo einmal anfangen. Wo habt ihr denn angefangen? Und gibt es eigene Verlage für Neuautoren?

  • Hallo Wave,
    mit Kurzgeschichten hat man es schwer bei Verlagen, außer man hat schon einen Namen. Erzählbände werden einfach weniger verkauft als Romane. Ich empfehle dir, es bei Literaturzeitschriften und bei Wettbewerben zu versuchen. Umfangreiche Infos zu Adressen und Ausschreibungen bekommst du bei autorenwelt.de oder sonst so beim Stöbern im Internet. Aber nimm dich in Acht vor Verlagen, die dringend Autoren suchen, dann aber Geld von dir für die Prüfung und Veröffentlichung wollen. Das sind Abzockunternehmen, die Null für dich und dein Buch tun werden.
    Gute Wettbewerbe und Abdrucke in renommierten Literaturzeitschriften führen dazu, dass sich die Verlage dann deine Einsendung genauer ansehen oder sogar auf dich zukommen.
    Viel Erfolg!

  • Hallo Beatrix,


    das wären auch meine Tipps gewesen. Vielleicht meldest Du Dich noch für Sandra Uschtrins Newsletter an. Es kann sein, dass Du den über die Autorenwelt findest, die Cordula Dir schon empfohlen hatte. Bei Anthologien unterzukommen, das ist gar nicht mal so schwierig. Vielleicht traust Du Dich ja nach einer Weile mal an einen BT hier, dann hast Du erste vielschichtige und nicht immer zimperliche Rückmeldungen :)
    Viel Erfolg!
    Anja

  • Hallo Beatrix,


    versuche es doch mal beim dp Publisher-Verlag, Stuttgart. Große Früchte kannst du da nicht ernten, aber vielleicht veröffentlichen sie deine KG als sogenannte Booksnacks. Die anderen Meinungen und Ratschläge der 42er hast du schon bekommen, da schließe ich mich an.


    Nur deine Bemerkung: Umgekehrt veröffentlichen die meisten Verlage die Manuskripte nicht,
    weil es sich dabei um Neuautoren handelt und diese noch nicht so viel
    "Marktwert" haben
    . Ist sachlich nicht korrekt. Das kann ich aus eigener Erfahrung beisteuern.

    Gruß Linda

  • Hallo allerseits!
    Danke für die Tipps. Ihr habt mir etwas mehr Mut gemacht, dafür bin ich euch auch wirklich sehr dankbar.


    Wie schwierig ist es denn, bei einer Zeitschrift etwas zu veröffentlichen? Ich weiß noch, als ich studierte, haben uns die Dozenten auch immer wieder geraten unsere Studien an Zeitschriften zu schicken. Jedoch mit Vorbehalt, denn das Publizieren in solchen wissenschaftlichen Zeitschriften ist auch nur der Creme de la Creme vorenthalten. Ist das denn auch der Fall, wenn man in Literaturzeitschriften veröffentlichen möchte?

  • Hallo Wave,


    wenn du Literaurzeitschriften meinst, dann ist die Chance, dort etwas veröffentlicht zu bekommen, größer. Je unbedeutender die Zeitschrift ist, umso eher klappt es. ;)


    Bei Wikipedia gibt es eine Liste "Literaturzeitschriften".


    Wir haben hier im Forum ebenfalls schon LZ vorgestellt.


    Tages- und Wochenzeitungen haben vor zwanzig Jahren noch immer gerne regionale Autoren durch Veröffentlichungen (Gedichte, Kurzgeschichten) gefördert. Das ist heute kaum noch der Fall.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Sich über Veröffentlichungen in Zeitschriften einen Namen zu machen ist wirklich eine ganz gute Idee. Eine Bekannte von mir hat, bevor sie beim Novum Verlag untergekommen ist, auch öfter mal an verschiedenen Wettbewerben teilgenommen. Würde das für dich vielleicht auch in Frage kommen?

    Zitat

    Ich habe mich
    das gesamte Wochenende jetzt mit der Verlagssuche beschäftigt und war danach
    sehr demotiviert. Ich habe viele Erfahrungsberichte gelesen, die davon
    berichtet haben, dass der Verlag ihr Manuskript abgelehnt hat.

    Dass man bei der Verlagssuche nicht nur Prinzen, sondern auch Frösche küsst, ist so gut wie klar. Lege dir da schon mal ein dickes Fell zu und kontaktiere am besten Verlage, die schon ähnliche Werke veröffentlicht haben. Ansonsten könntest du es eventuell auch über einen Literaturagenten probieren?

  • Sich über Veröffentlichungen in Zeitschriften einen Namen zu machen ist wirklich eine ganz gute Idee. Eine Bekannte von mir hat, bevor sie beim Novum Verlag untergekommen ist,…


    Der Novum-Verlag ist ein sogenannter Durckkosten-Zuschuss-Verlag. Wir vertreten hier die Meinung, dass es besser ist, sein Geld auf der Straße zu verbrennen, als einem solchen Dienstler Geld für die Veröffentlichung seiner Werke zu geben.


    NICHT der Autor soll zahlen dafür, dass ein Buch herausgebracht wird. Die Finanzierung und der Vertrieb von Bücher sind Aufgabe der Verlage. Diese haben an Autoren Honorare zu zahlen, anstatt Geld von ihnen zu nehmen.

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  • Eine Bekannte von mir hat, bevor sie beim Novum Verlag untergekommen ist, auch öfter mal an verschiedenen Wettbewerben teilgenommen. Würde das für dich vielleicht auch in Frage kommen?

    :rofl :rofl :rofl


    JEDER "kommt unter" bei Novum, wenn er genügend Geld dafür bezahlt.

  • Nun, ob die wirklich jeden nehmen, das weiß ich natürlich nicht. Soweit ich das am Rande mitbekommen habe, zahlt man aber nicht extra für den Druck, sondern irgendwie für das Gesamtpaket, das eben verschiedene Dienstleistungen beinhaltet.
    Ich bin ja wirklich (noch lange) nicht vom Fach, aber auf Lektorat und so weiter sollte man dann wohl doch keinesfalls verzichten, oder?


    Ist natürlich ein anderes Geschäftskonzept wie klassische Verlage, aber vorschnell sollte man ja sowieso nichts unterschreiben und sich gründlich durch den Kopf gehen lassen, ob man da eine Möglichkeit gefunden hat mit der man sich wohl fühlt.


    Welche Möglichkeiten abseits vom Selfpublishing hat man denn als neuer Autor generell, wenn man sein erstes Werk gerne veröffentlicht sehen will?

  • Welche Möglichkeiten abseits vom Selfpublishing hat man denn als neuer Autor generell, wenn man sein erstes Werk gerne veröffentlicht sehen will?


    Einfach den nächsten Mega-Bestseller schreiben ;)


    Nein, Scherz beiseite. Wenn man seinen Erstling unbedingt veröffentlicht sehen will, dann sollte man das selbst in die Hand nehmen. Lektorat, Covergestaltung etc. kann man sich bei wirklich guten Leuten einkaufen, die Vermarktung muss man halt selbst übernehmen, mit dem Vertrieb über die Distributoren läuft das heute ziemlich prima.
    Das ist auf jeden Fall besser, als das Geld Novum und sonstigen Zuschussverlagen in den Rachen zu schmeißen. Dann kann man damit genausogut beim nächsten Grillabend die Holzkohle damit anzünden. Das wäre sogar noch besser, wenn ich es recht bedenke, dann hat man wenigstens noch was davon und füttert keine (nennen wir sie mal vorsichtig) Betrüger Eigenetaschenvollmacher damit fett.
    Ich empfehle in diesem Zusammenhang die Seiten von http://rico-beutlich.de - ein Projekt der 42erAutoren übrigens.

  • Dienstleister, die daran verdienen, dass die Autoren sämtliche Kosten übernehmen, haben kein Interesse mehr daran, das Buch zu vermarkten. Druckkostenzuschussverlage als Begriff ist aufgekommen, weil diese Dienstleister selbst lange damit geworben haben, dass sie "nur" Zuschüsse nehmen. Was nicht stimmt. In den Zahlungen der Autoren ist auch schon der Gewinn für den Verlag enthalten.


    Einfach mal die Geschichte von Rico Beutlich nachlesen.

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Hallo allerseits!
    Ich habe jetzt schon länger nicht mehr ins Forum gesehen, weil mir tolle Elemente eingefallen sind, um meine Kurzgeschichten miteinander besser zu verknüpfen. Kurz gesagt: aus meinem Erzählband wird jetzt ein Roman. Dadurch ist mein Werk zwar wieder "in Entstehung", aber ist ja halb so wild. Verschiebe ich das Veröffentlichen etwas nach Hinten - ist auch kein Weltuntergang. Und wie heißt es so schön? Der Weg ist das Ziel! Und zur Zeit genieße ich das Schreibe wieder in vollen Zügen, auch wenn es wieder bis in die späten Abendstunden geht (wie man unschwer an meinem Post erkennen kann).


    Zu euren Antworten:
    Anscheinend wurde durch den Novum Verlag eine Unterredung bezüglich Druckkostenzuschussverlagen angefacht. Von diesen Verlagen habe ich auch schon ab und zu gehört und gelesen. Dazu hätte ich auch noch eine Frage: Stimmt es denn eigentlich, dass sie sich unter anderem "Verlag" nennen, weil sie zusätzlich zum Publizieren der Bücher auch Cover, Lektorat etc. anbieten? Oder war das nur ein Gerücht?


    An dieser Stelle gleich mal ein Danke an Andrea für den Link mit dem Tipp und ein großes Danke an Horst-Dieter für die Erklärungen.


    Und lacerta, ich stimme dir vollkommen zu, dass man sich immer durchlesen sollte, was man unterschreibt! Auch wenn jeder Mensch seine eigenen Entscheidungen treffen kann, bin ich der Ansicht, dass man solche Sachen - vor allem im Internet - nicht häufig genug sagen/schreiben kann!

  • Zitat

    Stimmt es denn eigentlich, dass sie sich unter anderem "Verlag" nennen, weil sie zusätzlich zum Publizieren der Bücher auch Cover, Lektorat etc. anbieten? Oder war das nur ein Gerücht?

    Soweit ich weiß, wird das von einigen solchen Dienstleistungsverlagen durchaus angeboten. Da mit den Angeboten ja auch ganz gerne geworben wird, kannst du ja, wenn du neugierig bist, mal auf die Homepages klicken und nachschauen.


    Zitat

    Ich habe jetzt schon länger nicht mehr ins Forum gesehen, weil mir tolle Elemente eingefallen sind, um meine Kurzgeschichten miteinander besser zu verknüpfen. Kurz gesagt: aus meinem Erzählband wird jetzt ein Roman. Dadurch ist mein Werk zwar wieder "in Entstehung", aber ist ja halb so wild.

    Freut mich zu lesen, dass es bei dir weiter voran geht und du weiter schreibst. Dass Geschichten nochmal über den Haufen geschmissen und abgeändert werden, habe ich schon öfter gelesen. Wichtig ist, dass zum Schluss etwas herauskommt, mit dem du selbst zufrieden bist. Und wenn es soweit ist, wirst du weiter sehen. Meinen Daumen sind gedrückt, dass du deinen Weg findest!

  • wird das von einigen solchen Dienstleistungsverlagen durchaus angeboten


    Natürlich wird das angeboten. Aber welche Qualität dabei oft zu erwarten ist, hat das Experiment unseres Vereins ergeben. Ich bitte dich wirklich, liebe lacerta, schau bei Rico Beutlich vorbei. Das dürfte auch hinsichtlich Lektorat einiges erhellen!