"Unfreiwillige Plagiate" ist ein etwas schiefer Ausdruck für ein komisches Schreibphänomen, über das ich manchmal nachdenke (mich sorgen wäre übertrieben, aber es geht in die Richtung). Beispiel: Mir ist neulich die antiquarische Ausgabe einer Kinderzeitschrift aus den Siebzigern in die Hand gefallen, die ich damals gerne gelesen habe. In einem der harmlosen kleinen Texte fiel mir ein Satz aus, eine auffällige und drollige Formulierung, die ich vor einem Jahr (ironisch) in einer kleinen Alltagsglosse verwendet habe. Also vier Jahrzehnte später und glaubend, die Formulierung sei von mir. Es war Pipifax, aber hinterher dachte ich (und denke es noch), dass einem das vielleicht öfter passiert, als man glaubt, und dann auch bei größeren Dingen. Manchmal (selten) habe ich bei Sätzen, die ich schreibe und schön finde, den schwammigen Eindruck, ich hätte ihn so oder ähnlich schon mal irgendwo gelesen.
Kennt Ihr das? Und kann man sowas irgendwie vermeiden?