Gekürzte Hörbücher

  • Ich habe auch schon gekürzte Hörbücher gehört, bei denen mir nichts gefehlt hat. Das sind dann aber meistens solche, die man hört/liest und gleich wieder vergisst. Bessere Literatur verliert durch Kürzungen eigentlich nur. Inzwischen achte ich übrigens auch darauf, mir immer die ungekürzte Version zu kaufen.


    Katze: Ich habe schon Bücher gehört, die von den Autoren eingelesen wurden. Die gewinnen dadurch nicht. Ein professioneller Sprecher kann das meistens sehr viel besser. Allerdings ist der Name eines bekannten Schauspielers nicht unbedingt der Garant für einen guten Vortrag. Ich habe schon Schauspieler lesen hören, die eindeutig besser spielen können.


    Und ich finde, man kann mit ein bisschen Erfahrung schon anhand des Lesenden feststellen, wo das Buch ungefähr eingeordnet wird. Anders ausgedrückt: Ich habe noch nie erlebt, dass Matthias Brandt etwas von Inga Lindström gelesen hätte:). Von der es übrigens gar keine Bücher gibt, der Name sollte nur veranschaulichen, was ich meine. Ich glaube allerdings, Herr Brandt könnte mir auch das Branchenbuch von Hannover vorlesen und ich fände das immer noch hörenswert.

  • Einige Autoren lesen ihre Hörbücher selbst ein. Aber ich kenne wenige Autoren, die stimmlich und stimmbildungsmäßig gut genug dabei sind, um plusminus zehn Stunden Vortrag ihrer eigenen Ergüsse durchzuhalten, und zwar in einer Qualität, für die auch noch jemand zu zahlen bereit wäre. Mein Freund Sven Stricker ("Sörensen hat Angst"), der selbst Hörsachen produziert und dafür mehrfach den Deutschen Hörbuchpreis bekommen hat, liest eigene Sachen vor, aber manchmal - meistens - lässt er seinen Spezi Bjarne Mädel ran. Doch auch die Autoren, die in Lesungen, die ich erleben durfte, fantastisch rüberkommen - Selim Özdogan, Simone Buchholz, H. Dieter "Casse-Toi" Neumann und andere - machen das nicht notwendigerweise. Gute Hörbuchsprecher sind selten, und die Leute, die die Vorlagen verfasst haben, sind noch seltener welche. Und, wie Petra gerade angemerkt hat - nicht wenige Hörbuchsprecher haben eigene Fangemeinden (C. M. Herbst, Rufus Beck, Heike Makatsch), deren Mitglieder dann nicht das Hörbuch zum neuesten Buch von XY kaufen, sondern das nächste Hörbuch, das von ABC gesprochen wurde.