Wer Lust hat, kann hier laut überlegen, wo er oder sie grammatische Regeln bricht, und welche Wirkung damit jeweils erzielt wird. Einer der bekanntesten Regelbrüche ist die in anderen Threads schon mehrfach genannte Technik, eine Rückblende nicht durchgehend im korrekten aber auf Dauer sperrigen Plusquamperfekt zu schreiben, sondern nach zwei oder drei Sätzen ins Präteritum zu gleiten und darauf zu vertrauen, dass der Leser sich bis dahin schon in der Vorvergangenheit angekommen ist. Das ist aber inzwischen so gängig, dass es mindestens drauf und dran ist, die neue Regel zu werden. Nee, eigentlich ist das schon Regel.
Also, habt Ihr irgendwelche Marotten, Techniken usw., was Grammatik angeht? Macht Ihr bewusst was "falsch", als Stilmittel, um irgendwas zu verdeutlichen, vielleicht einfach nur aus ästhetischen Gründen? Mein Beispiel: ich schalte manchmal gerne Haupt- oder Nebensätze ohne Subjekt hintereinander, mit der Absicht oder in der Hoffnung, dass eine gewisse Dramatik reinkommt. Also etwa so:
Frau L. haut Sätze in die Tastatur. Stutzt. Starrt dann minutenlang darauf. Löscht das Geschriebene, flucht hässlich und verbeißt sich in den Nadelfilz.
4 Sätze, weit und breit nur ein Subjekt. Also grottenfalsch. Ich weiß nicht genau, warum ich das mache, wahrscheinlich habe ich es mal in anderen Romanen gelesen und es hat mir gefallen. Vielleicht gibt es sogar eine Bezeichnung dafür.
Also: habt Ihr auch solche Beispiele? Würde mich freuen!