30. Aus ihrem blutenden Daumen wuchs eine Hyazinthe.
"Das schreit nach einer Fortsetzung"
-
-
31. Der Anblick dieser Blume aus der Familie der Asparagaceae rief ihr in Erinnerung, dass sie Hunger hatte, unglaublichen Hunger, der im Augenblick Magenschmerzen hervorrief und sie nach einem naheligenden Restaurant Ausschau halten ließ, was aber vergeblich war, denn es war nur ein Blumenladen in der Nähe.
-
32. Sie starrte rüber zum Blumenladen, dann auf ihren Daumen, betrachtete entgeistert die Hyazinthe, eine der wenigen Blumen, die sie nicht leiden konnte und geradezu abartig fand mitsamt ihrem dichtdumpfschweren Omaduft.
-
33. Dieses grässliche Omaduftding ließ sich vielleicht eintauschen gegen eine Grünkernbulette oder einen Spargeltoast, ihretwegen auch ein Butterbrot - die Blumenladenverkäuferin musste einfach Frühstück dabei haben, sonst kippte sie vom Bordstein, und zwar auf der Stelle.
-
34. "Kann ich diese Hyazinthe gegen etwas Essbares tasuchen?", fragte sie die Blumenhändlerin, die zu ihrer Freude begeistert nickte.
-
35. Dann holte sie sie eine blechernen Henkelmann und stellte ihn mit den Worten "Meine Mittagessen, eine Kuttelsuppe, müsste sogar noch warm sein" auf den Tisch.
-
36. Die Hyazinthe verschwand wie durch Zauberhand aus dem Daumen und landete in einer wunderschönen Blumenvase, während sie hungrig die Kuttelsuppe löffelte.
-
37. Gleich, nach dem letzten Bissen Kruddelwabbel wurde ihr schlecht, als sie sich genau vorstellte, was sie da aß, ihr wurde so schlecht, dass sie verzweifelt auf ihren schlimmen Daumen blickte, der mit einem Mal ein seltsam schrumpeliges kleines Gewächs aufwies.
-
38. Sie zwinkerte einmal, zweimal.
-
39. Dann war die Übelkeit vergangen - der Daumen war schrumpelig, weil dort eine gut verheilte Narbe war.
-
40. Sie lächelte die Blumenhändlerin an, bedankte sich, nahm wieder das Notizbuch aus der Tasche und den Bleistift, der immer noch unangespitzt war, aber da war ja auch noch die Machete in ihrer anderen Hand.
-
41. Jetzt erinnerte sie sich wieder an das, was sie eigentlich hatte tun wollen, nämlich sich auf den Platz setzen und Notizen machen für ihr nächstes Buch, schöne Notizen - und das ging nur mit spitzem Bleistift und deshalb nahm sie Machete, führte drei, vier gezielte Schläge durch, hatte eine perfekte Bleistiftspitze und ging langsam wieder vom Blumenladen zur Bank am dem Platz, dabei dachte sie nur: Hoffentlich ist der letzte, der allerletzte Satz in diesem Exeriement nicht wieder so grauvoll negativ und warum können die Leute nicht mal nette Geschichten schreiben, denn so brauche ich bestimmt keine Fortsetzungen mehr.
-
42. Ohne lange zu überlegen schrieb sie: "Fortsetzung folgt!"
-
Kurz innehaltend, sah sie sich die eben niedergeschrieben Worte an und seufzte erleichtert, fast unhörbar. Als sie dann aber ihren Blick neuerlich erhob, taten sich Welten auf.
-
19. Mit einem lauten Zischen öffneten sich die Türen.
-
Von 1 zud 19 - das ist ein Sprung!
-
Aber auch eine Idee, Horst-Dieter:
Wer mitmachen will, poste einen beliebigen Satz mit einer Nummer, die noch nicht gezogen wurde. Am Ende sortieren wir dann und schauen, was dabei herauskommt -
42. Er nahm sein Handtuch und ging.
-
Huch ... ich war wohl noch auf Seite 1 und da wäre Satz 19 gekommen.
Na, davon abgesehen besteht Satz 1 auch aus 2 Sätzen.Dann mach ich eben mit:
27. Wo war das Wasser plötzlich hin?
-
13. "Sex!", rief er, "wir brauchen mehr Sex in diesem Plot!"