Bernd, der Sarg und ich

  • Mit einigen Leckereien bedankt sich Gerda ganz herzlich für die hier offenbarten Zuwendungen:




    Ich spürte, dass die Taubertaler es sich anders überlegt hatten. Immer, wenn man dachte, jetzt wird’s was, wurde es nichts. War mir klar, dass sie sich auch nicht auf ihrem Handy meldeten, so Entschuldigungen wie „Wir stecken ganz dick im Stau“ konnten sie mir jetzt nicht erzählen, das hätten sie früher machen müssen. Dann wäre es glaubhaft gewesen. Die ließen mich hübsch auf die Mailbox sprechen und lachten sich wahrscheinlich eins.
    Oder hatte ich etwas übersehen? Schnell checkte ich gegen halb sieben meinen Maileingang. Sieh an. Sie hatten tatsächlich um zwei Uhr geschrieben. Sie würden nun doch nicht …. Bei reiflicher Überlegung und so weiter.
    Böse starrte ich auf die Häppchen. Aufbewahren? Oder würden sie morgen Matsch sein? Morgen brauchte ich schließlich auch etwas zum Anbieten. Für diesen Herrn Schröder. Alles wegwerfen? Das sah ich nicht ein. Ein Schnittchen mit Fisch wollte ich mir auf den Ärger gönnen – uh, der Lachs war salzig, das war doch kein Lachs! Bestimmt gepresster Fisch mit Farbe. Ich spuckte das halbgekaute Schnittchen aus. Dafür würde ich nicht bezahlen!
    Ich naschte Schnittchen mit Ziegenkäse, Schnittchen mit Bergkäse, Schnittchen mit Manchego. Naschte von den Trauben, Nüssen, Feigen und Radieschen. Was aber machte ich mit dem Rest?
    Hansi und Johanna waren längst nach Hause gegangen und Frau Müller hatte ihren freien Tag. Dabei hätte ich meinen Angestellten doch wirklich ein feines Abendbrot vom Partyservice gegönnt.
    Zu Hause war der ganze Kühlschrank voll mit Aufschnitt, also lieber auch nicht den Rest mit nach Hause nehmen.
    Den Käse und das Brot packte ich daher mehrfach in Folie. Ich öffnete den Kühlraum. Hier haben wir drei Etagen. Die Schiene rechts unten mit der Nummer acht war frei. Ich legte den Käse und das Brot hinein. Nur die Schnittchen mit dem Fisch entsorgte ich. Nicht, dass ich den Herrn Schröder mit einer Fischverstimmung ins Krankenhaus fahren musste. Und ich – ich würde sowieso nichts davon essen.

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    Nun sind die vier Wochen exklusives Vorablesen bei Thalia mit wirklich traumhaft erreichten Zahlen beendet.
    Seit gestern übernimmt dotbooks wieder die Herrschaft. Und so ist/wird das Buch seit heute auf allen Plattformen erhältlich sein, und natürlich auch auf Amazon. Deshalb darf ich Gerda nochmal vorwärtsschieben, sie zickt gerade, sagt, nä, so viel Getöse, aber ich habe ihr gesagt, das muss sein. Mach hinne!

  • Ha, von wegen, den Beruf will keiner mehr ausüben. Meine große Tochter Mara hat sich gerade um eine Ausbildungsstelle zur Bestattungsfachkraft deutschlandweit beworben. Das ist nur eine Etappe zu ihrem eigentlichen Berufsziel: Tanatopraktiker, was so viel heißt und ist wie Einbalsamierer. Wie sie darauf gekommen ist? Keine Ahnung. Sie erzählte was von: ich brauche Grenzerfahrung, Mama, mir geht es zu gut.
    Na dann!


    Aber wie Gerda dazu kommt, das werd ich mir auf jeden Fall* durchlesen. Ich wünsch dir megaviel Erfolg damit, liebe Monika!


    Edit: * sobald es auch auf dem Blatt zu lesen ist

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    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

    Einmal editiert, zuletzt von Stefanie J. ()

  • Das ist doch zumindest mal ein krisenfreier Job :like . Und ein wichtiger für die Gesellschaft obendrein.


    Da wird sie an mir keinen Kunden bekommen. Asche balsamiert man nicht ein!

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • das nicht, aber zur Aufbahrung vorher, richten die Tanatopraktiker einen Verstorbenen noch hübsch her, sofern es nötig ist...und was für Notwendigkeiten da möglich sein können, ist widerum Krimistoff...ich schreddere hier also nicht den Fred, gell?

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    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt