Ich packe meine Werkzeugkiste und lege ... hinein.

  • Gutscheine und ich - das ist ja so 'ne Sache ... Jedenfalls bin ich überraschend Mutter dreier Gutscheine geworden (bzw. habe die verloren geglaubten Kinderchen wiederentdeckt und tränenreich in die Arme geschlossen) und kann nun über insgesamt 43,83 € verfügen. 42 wäre irgendwie cooler, aber für 1,83 € kaufe ich mir dann ein Eis. Ich bin überfordert.


    Belletristik in Form eines meterhohen SUB habe ich im Regal - nun möchte ich das Geld sinnvoll in meine Autorinnenfort- und -weiterbildung investieren. Erstmal keine schlechte Idee, denke ich. Das Handbuch aus dem Uschtrin-Verlag habe ich, das Exposé-Buch von H.-P. Röntgen ebenfalls.


    Was packe ich nun buchtechnisch in meine Werkzeugkiste? Any ideas? :pop2

  • Gute Literatur. Gibt's genug. Bibel, Odysseus, Grimmelshausen Simplicissimus und Ertzbetrügerin und Landstörtzerin Courasche, Goethes Novellen, Mörikes Hutzelmännlein, alles von Gottfried Keller und fast alles von Theodor Storm, Klabunds Werke, Hermann Hesses kürzere Erzählungen, Thomas Mann kürzere Erzählungen und Novellen (vor allem die mit den vertauschten Köpfen), die frühen Romane von Hans Werner Richter, Grass Butt und Telgte, die Märchen von Arjouni – um nur einmal eine grobe Richtung vorzugeben. Schreibratgeber.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Die Werkzeugkiste kommt vor (einmal sehr lustig als Kindheitserlebnis, dann im übertragenen Sinn) in:


    [buch]3453435745[/buch]


    Sind hauptsächlich Memoiren des Meisters, aber um HD und andere zu schockieren, gibt es auch eine ganze Reihe von Schreibtipps.


    Ähnlich literarisch und autobiographisch (und der Titel soll wieder nur HD ärgern - kaum konkrete Tipps):


    [buch]3257242034[/buch]


    Die Highsmith gehört zu meinen Top 20 der Autoren. Hatte auch ein interessantes Leben, die Dame.


    Jedenfalls schreiben hier zwei über das Schreiben, die wirklich schreiben können.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Meine Favoriten:


    [buch]3492244610[/buch] und
    [buch]3442416647[/buch]


    Andreas Eschbach gibt auf seiner Homepage unter der Rubrik "Übers schreiben" ein paar [link="http://www.andreaseschbach.de/schreiben/buchtipps/buchtipps.html"]Buchtipps[/link].


    (Sorry, Safari stürzt beim Link-Symbol ab und manuell will's nicht klappen mit dem Link :()

  • 'Von diesen Ratgebern und Schreibanweisungen halte ich nichts. Kauf Dir lieber Kaffee/Tee/Zigaretten/Gras/Tinte/Papier - jedenfalls was, das Du wirklich zum Schreiben brauchst. Oder heb das Geld auf für das nächste TAW.

  • 'Von diesen Ratgebern und Schreibanweisungen halte ich nichts. Kauf Dir lieber Kaffee/Tee/Zigaretten/Gras/Tinte/Papier - jedenfalls was, das Du wirklich zum Schreiben brauchst. Oder heb das Geld auf für das nächste TAW.


    Ein im Prinzip guter Gedanke, Karen, allerdings weiß ich nicht, wie die drei Buchhandlungen auf meine Einkaufswünsche von "Zwei Pfund Kaffee und einen Packen Kopierpapier, bitte!" reagieren ... Das ist ja die Crux: Ich muss Bücher (!) kaufen, um die Gutscheine zu eliminieren. Widerstrebt mir als Philologin, aber der Trend geht ja zum Zweitbuch.


    Von Ratgebern und derlei (vielleicht pseudo-) sachkundiger Literatur mag man halten, was man will. Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, denn in anderen Bereichen bedient man sich ja auch irgendwelcher Materialien, Schulbücher, Seminare, Anleitungsvideos, Hilfestellungen, Gespräche mit Kollegen, Foren, was-auch-immer, um seine Kompetenzen zu erweitern - seien es Fremdsprachen, Kochen, Computeranwendungen, Übungsbücher für die Führerscheintheorie, Klavier spielen. Ob ich damit dann ein mutiger Spanischsprecher, ein experimentierfreudiger Koch, ein gewievter Excel-Anwender, ein guter Autofahrer oder sensibler Pianist werde, der neben der Technik mit seinem gefühlvollen Spiel das Publikum in seinen Bann zieht, bleibt natürlich offen.


    Fachliteratur liefert doch in der Regel mehrere Möglichkeiten:


    a) Anregungen für Strategien, Methoden oder auch nur winzig kleine Techniken, die man mal ausprobieren könnte - schaden kann es ja nicht. (Und wenn doch, gibt es ja den "Muss mal jammern-Fred" ...)
    b) Erfahrungsberichte von Menschen, die Dies und Das schon einmal ausprobiert haben (und damit erfolgreich waren oder auch gescheitert sind), sodass ich entscheiden kann, ob ich das auch mal ausprobiere, weil es zu mir passen könnte, oder nicht.
    c) Die Beschäftigung auf der Meta-Ebene setzt (bei mir zumindest) Kreativität in Gang. Mir ging es auch bei den schlechtesten Fortbildungen bislang immer so, dass mein Notizbüchlein hinterher gut gefüllt war, weil ich Ideen für was-auch-immer bekommen habe.
    d) Und wenn das nichts Neues für mich ist und sich das Buch (oder der Vortrag oder die Fortbildung) als ganzes Regal alter Hüte herausstellt? Egal: Im schlimmsten Fall habe ich hinterher das Gefühl der Bestätigung, bereits jetzt auf dem 'richtigen Weg' zu sein. Insofern empfinde ich das dann auch nicht als Zeitverschwendung.


    Ich überspitze natürlich, klar. Ein weiterer Gedanke ist der, dass ich ja nicht unbedingt "Schreibratgeber" suche! Es kann auch etwas anderes (eventuell entfernt) Sinnvolles sein, z. B. ein Abreißkalender mit den schönsten 365 rhetorischen Stilmitteln oder "Die 10 besten Kaffeesorten für Autor/innen, um die Nächte durchzuschreiben". Wer weiß, was ihr so im Regal stehen habt oder vom Hörensagen kennt.


    Jedenfalls vielen herzlichen Dank, liebe Karen, für deinen Anstubser zu einer, wie ich finde, sehr spannenden Fragestellung (und Diskussion)! :blume

  • Liebe Claudia,


    ich lehne Schreibratgeber nicht generell ab. Meine provokativen Äußerung in dieser Hinsicht gelten nur dem Trend, erst einmal viele Schreibratgeber gelesen zu haben, um dann erfolgreich als Autorin oder Autor auftreten zu können. Das glaube ich so nicht mehr. Selbstverständlich habe ich auch die beiden Bücher von Herrn Frey gelesen, muss aber inzwischen erkennen, dass sie für mich wenig hilfreich waren. Entweder war mir vieles ohnehin schon klar oder ich wollte nie seinen Weg gehen. Das mag für andere richtig sein, was er da schreibt, für mich nicht. Dass er selber zwar ein erfolgreicher Fachbuchautor ist, keineswegs aber ein erfolgreicher Romanschreiber, ist dabei für mich nicht ausschlaggebend in meinem Urteil, stützt es aber doch ein wenig. Seine Bücher habe ich wieder verkauft, das Buch von Sol Stein, das Ulli angegeben hat, habe ich aber noch. Es enthält so manchen guten Rat, ist sowohl für Belletristik- als auch Sachbuchautoren (für letztere ganz besonders) brauchbar - letztendlich aber kein Allheilmittel.


    Wichtige Bücher für Autoren, die nicht nur blind vor sich hinschreiben, sondern sich auch umsehen und nach Erweiterung des Blickfelds (und in Folge des eigenen Schreibens) suchen, könnten sein:


    [buch]3476132161[/buch]


    Leonie Marx: Die deutsche Kurzgeschichte, 3. Auflage, 2005.


    Es gibt ja gestandene Germanisten, die behaupten, zur Kurzgeschichte wäre alles gesagt und sie hätte dementsprechend auch ausgedient. Dieses (zugegebenermaßen ein wenig trockene) Fachbuch zeigt, dass das so nicht stimmt. Die Kurzgeschichte in Deutschland hat sich ständig entwickelt und verändert. Das dokumentiert dieses Buch gut. Auch die letzte Entwicklung - Die Kurzgeschichte zwischen Wettbewerb und Internet - ist dabei.


    [buch]3630621112[/buch]


    Hans-Josef Ortheil/Klaus Siblewski: Wie Romane entstehen, München, 2008


    Ein Autor, der sein Handwerk versteht (Ortheil) und ein Lektor, der ständig mit Ergüssen von Autoren zu tun hat, äußern sich zum gleichen Thema. Entsprechend besteht das Buch aus zwei Teilen. Es handelt sich um Vorlesungen, die beide gehalten haben, an den Universitäten von Zürich und Bamberg sowie Hildesheim, Dusiburg-Essen und Heidelberg. Ich finde, das Buch ist dringender zu empfehlen als die Bücher von King oder Highsmith (obwohl ich beide Bücher für weitaus empfehlenswerter halte als die Bücher von Frey).


    [buch]3886197204[/buch]


    Manfred Büttner/Christine Lehmann: Von Arsen bis Zielfahndung. Das aktuelle Handbuch für Krimiautorinnen und Neugierige. Hamburg, 2009.


    Krimiautorinnen und Autoren sollten dieses Buch im Schrank, oder besser auf dem Schreibtisch liegen haben. Sie ersparen den Foren dann nervtötende Anfragen nach Todesarten, Polizeidiensträngen etc. Als Nachschlagewerk also unentbehrlich für die kriminellen unserer Zunft, wichtiger, finde ich, ist aber folgendes Buch. Nicht nur für Krimiautoren, sondern für alle, bei denen das Böse in ihren Geschichten eine Rolle spielt:


    [buch]3499627795[/buch]


    Reinhard Haller: Die Seele des Verbrechers. Wie Menschen zu Mördern werden. Hamburg, 2012


    Um es jetzt etwas abzukürzen:


    [buch]394154716X[/buch]


    Dazu gibt es bereits eine Rezension.


    [buch] 3895811440[/buch]


    Und trotzdem meine ich: Schau dir mal die gesammelten Rezensionen hier im Forum durch. Da findest du manches empfehlenswerte Buch (Belletristik), dass Du vielleicht noch nicht gelesen hast. Im Zweifel die bessere Zuarbeit für Deine erfolgreiche Karriere als Dichterin, als alle bislang genannten Schreibratgeber.

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    Emanuel von Bodmann


  • Um einen Erfahrungsbericht geht es auch hier:
    [buch]B00TIQOOHC[/buch]
    Auf meiner Wunschliste, kann Dir also keinen persönlichen Leseeindruck vermitteln, nur so viel, dass ich viel Lobendes darüber gehört habe.


    Was die Haltung zu Schreibratgebern, Werkstattberichten etc. angeht, bin ich ganz bei Dir. Auch ich finde darin Inspiration und Ansporn. Berichte aus dem Schreiberleben der Autoren verschlinge ich geradezu, wie das schon genannte Buch von Stephen King, aber auch dieses:
    [buch]3421043167[/buch]
    ... und die Veröffentlichung von Vorträgen bekannter deutscher Autoren (z.B. Monika Maron, Bodo Kirchhoff), die im Rahmen der Frankfurter Poetik-Dozentur entstanden sind.

  • Ich lege noch einmal nach:


    Hier meine Rezension zur Drehbuchautorausbildung per Fernlehrgang. In den verschiedenen Diskussionspostings dann noch weitere Anregungen zum Thema.


    Und hier die Rezension zu einem Jahrhundertwerk.

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    Emanuel von Bodmann


  • Ich habe rund einen dreiviertel Meter Schreibratger im Regal stehen, die ich allesamt gelesen habe, darunter so gut wie alle Klassiker. Nur eines haben sie (leider) alle nicht geschafft: Mich dauerhaft an die Tastatur zu binden! Und das, so meine ich, ist mit Abstand das Allerwichtigste! :evil

  • Ich bin so frei und werfe hier auch noch ein Fachbuch in die Runde. Es handelt sich allerdings nicht um einen Schreibratgeber, sonder um ein Fachbuch in Bezug auf Lesen und Sprechen. Ist ja für uns Schreiberlinge auch nicht unwichtig.


    [buch]3894876700[/buch]

    "Die Welt ist groß, und sie hat Raum für jedes erdenkliche Ende und für jede Menge Anfänge"
    aus: Eureka Street, Belfast von Robert McLiam Wilson

  • Hallo HD,


    Dein Ratgeber für Krimiautoren ist nicht mehr lieferbar.


    Aber die Unibibliothek hat ihn! Ich werde ihn jetzt also ausleihen, und wenn das Büchlein tatsächlich so wertvoll ist, wie Du und die Amazon-Rezensionen sagen, dann mache ich mit dem Buch möglicherweise was Illegales. Nein, ich werde es nicht klauen :evil. Da bekomme ich dann nur lauter Mahnungen und werde für die UB gesperrt. Aber es gibt ja noch mehr Möglichkeiten, sich im Bereich des Nicht-Erlaubten zu bewegen :)

  • Hallo HD,


    Dein Ratgeber für Krimiautoren ist nicht mehr lieferbar.


    Aber die Unibibliothek hat ihn! Ich werde ihn jetzt also ausleihen, und wenn das Büchlein tatsächlich so wertvoll ist, wie Du und die Amazon-Rezensionen sagen, dann mache ich mit dem Buch möglicherweise was Illegales. Nein, ich werde es nicht klauen :evil. Da bekomme ich dann nur lauter Mahnungen und werde für die UB gesperrt. Aber es gibt ja noch mehr Möglichkeiten, sich im Bereich des Nicht-Erlaubten zu bewegen :)


    Welchen meinst du? Von Arsen bis Zielfahndung? Die Scharteke ist selbstverständlich noch zu bekommen.

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